Mit diesen Worten beendete ich das Telefonat und den ständigen Blickkontakt mit Todoroki. Seine Mundwinkel hatten zwar kein einziges mal irgendeine Reaktion angedeutet, aber in seinen Augen konnte man erkennen, wie gerne er mich hier direkt vor der Schule umgebracht hätte.
Sein Traum war es schon immer Hero zu werden, was ihn in unserer Klasse irgendwie besonders machte, da niemand sich traute, sich ihm entgegenzustellen. Ich hatte es hiermit gewagt und würde es wahrscheinlich bereuen.
Eigentlich hatte ich nicht einmal wirklich Lust Hero zu werden, aber der Gedanke ihm, nein allen zu zeigen, was ich...und die alte Rin erreichen können war schon fast zu schön um wahr zu sein. Außerdem gab es da noch ein kleines Detail was mir ganz gut in der Kram passte.
Kacchan hatte sich schon im Kindergarten vorgenommen, Held zu werden und so wie ich den Jungen kenne, wird das auch heute noch der Fall sein.
Selbstsicher betrat ich das kleine Klassenzimmer, welches nur aus 6 Einzeltischen und jeweils 6 Stühlen bestand. Da dies eine Private Schule war, waren die Klassen sehr klein, sodass sich Lehrer besser auf die Förderung jedes einzelnen Schülers konzentrieren konnten. Natürlich lief das hier nicht so ab. Im Gegenteil, die Lehrer hetzten uns mit Stoff und wer nicht mitkam, bekam einen Brief und betrat nie wieder dieses Schulgelände. Kurz gesagt: Schulverweis.
Ich setzte mich auf den Platz in der zweiten Reihe, hinter mir Todoroki, zu meiner Rechten ein Schüler namens Nilz und vor mir die Stellvertretende Klassensprecherin Yaoyorozu. Die anderen zwei kannte ich nicht einmal, denn alle in diesem Klassenraum gaben ihr bestes. Freundschaften waren eher hindernd und das was zwischen mir und Todoroki war, diese Rivalität, galt schon als grenz-wertig.
Unsere Klassenlehrerin Frau Yuma betrat den Raum. Alle verstummten. Nicht, dass sie vorher geredet hatten, es war eher nach Schulsachen suchen etc. Jetzt hingegen bewegte sich niemand und man hätte eine auf den Boden fallende Feder hören können. Alle erhoben sich, als hätten sie es einstudiert und setzten sich sofort, als Frau Yuma sagte, "Wir fangen direkt an."
Sie war unsere Klassenlehrerin für alle Fächer. Heißt: Wenn du es bei ihr einmal verkackst, bist du unten durch.
"Ich habe mitgeteilt bekommen, dass ihr heute Schülersprecherversammlung habt. Yaoyorozu, Rintaro. Fallt nicht zu sehr auf. Und Todoroki...ich denke du musst auch dorthin als Stellvertretender Schülersprecher." Der Junge nickte und erhob sich von seinem Stuhl.
Genervt biss ich mir auf die Lippe. Tatsächlich war ich Klassensprecher, aber dieser Typ hatte es wirklich geschafft, mich schon wieder zu übertreffen. Ich und das schwarzhaarige Mädchen standen auch auf und verließen den Klassenraum schweigend.
"Was sind die heutigen Themen?", fragte ich Todoroki. Wir liefen durch lange graue Flure, die Gängen eines Gefängnisses ähnelten und der Junge antwortete mir tatsächlich erst, als wir vor dem riesigen Tor zur Aula standen. "Der Schulball."
Meine Lunge zog sich zusammen. Durch Erinnerungen wusste ich, wie die vorherigen Schulbälle abliefen und ich wollte das wirklich nicht erleben. Ich war zwar erst 12, aber ein jährlicher Schulball war Pflicht. Es schien von außen wie eine schöne lockere Veranstaltungen, aber es war die Hölle. Jeder von uns wurde in enge Kleider gesteckt, während Jungs einen sehr sehr teuren Anzug kaufen mussten. Uns Mädchen war verboten etwas anderes als ein Ballkleid anzuziehen und selbst für die Eltern, die auch kommen mussten, gab es einen Dress-Code.
Nachdem alles normal abläuft, also Tanzen, Essen, mit anderen Reden und sich austauschen, kommt es zum schlimmen Teil. Wir mussten eine Prüfung schreiben, welche bestimmte, in welche Klasse wir nächstes Jahr kommen würden. Je weiter hinten der Buchstabe der Klasse im Alphabet, desto schlechter war man. Das schlimmste war allerdings, dass diese Prüfungen vor den Augen aller Eltern und Anwesenden geschrieben wurden. Wir bekamen einen Tisch auf der Bühne der Aula zugeteilt und mussten die Prüfung innerhalb von 45 Minuten abgeben.
Über jedem Tisch war eine Kamera befestigt, die jede Arbeit Live an einen großen Bildschirm übertrug und selbst die Namen der schreibenden Schüler ergänzte. Das Prinzip dahinter war, dass Schüler auch unter großem Druck hohe Leistung erbringen können.
Jeder Schüler fürchtete sich hier vor. Ich denke selbst Todoroki hatte Respekt vor dieser Prüfung und so hatte ich es auch. In meinen 20 Leben, hatte ich zwar schlimmeres erlebt, aber so eine Situation will doch jeder gerne umgehen.
Trotzdem wurde ich letztes Jahr Dritte in meinem Jahrgang. Mit 99,3 Punkten lag ich 0,4 Punkte hinter Todoroki, welcher den zweiten Platz belegte. Wir beide kamen in die A-Klasse während die Schülerin auf dem ersten Platz von da an, privat Unterricht bekam. Ihr Name? Kaya Ayomi.
Wahrscheinlich die beste Schülerin Japans. Und genau dieses Mädchen, war meine Halbschwester.
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Und mein 21. Leben widme ich dir /mha/OC
FanfictionSchon 20 mal gelebt zu haben, wird nach einer Weile ziemlich langweilig. So denkt die 5-jährige Rin, nachdem sie sich an ihre 20 vorherigen Leben erinnert. Dieses mal ist aber etwas anders, als würde das Schicksal ihr einen Streich spielen, findet s...