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"Guten Morgen, wach auf hier ist was zu essen." Jasper rüttelte einmal an meiner Schulter. "Ich war schon vorher wach." fauchte ich. Ich war schon seid 2 Wochen hier und diese Vollidioten haben es immer noch nicht auf die Reihe bekommen, mich nach London zu bringen. Es kam mir vor, dass ich jeden weiteren Tag hier, immer mehr zum Psycho werde. Mein Gott, ich muss mal zur frischen Luft. Er löste die Ketten und schmiss mir die Tüte auf dem Schoß. "Sei mal etwas dankbarer." Er lehnte sich an der Wand gegenüber meiner. "Schnauze, Vollidiot." Als ich die Tüte öffnete, Empfang mich ein Stück gebratenes Fleisch. Hastig aß ich es auf und trank ein Schluck von dem Wasser, das Jasper mir auch gab.

Ich kam mir so erbärmlich vor. Völlig auf diesen Idioten angewiesen zu sein.

"Wann bringt ihr Vollidioten mich nicht endlich, nach London? Was tut ihr noch hier?" fragte ich ihn genervt.

"Wir haben noch nicht genug Waffen für Louis und mich. Irgendwie müssen wir dich und Jennifer verteidigen können." Den letzteren Teil, sprach er spöttisch. Ich blickte ihn ungläubig an. Hallo!? Ich war kein Kleinkind mehr. Immerhin hab ich die letzten sechs Jahre auch auf mich aufpassen können. "Ich kann auch kämpfen. Bring mir die Machete von unten und ich hack jeden Zombie in meinem Umfeld den Kopf ab."

Ich. wollte. diese. Machete! "Warum willst du unbedingt dieses Schwert?" Ich zuckte mit der Schulter. "Ich kann mit Schwertern besser umgehen. Außerdem sind sie leiser als Schusswaffen und ziehen keine Infizierte an." Er lachte kurz. "Ich denke nicht, dass du mit Schwertern umgehen kannst." Ich schnalzte mit der Zunge. "War das ein Angebot auf ein Duell?" "Nein, ich werde dir sicherlich keine Change geben abzuhauen." Er verließ den Raum ohne noch etwas zu sagen. Dumme Sau.

*¥*

Langsam wachte ich von den lauten Geräuschen auf. Was war den los? Panisch wurde die Tür von Louis geöffnet, gefolgt von einer heulenden Jennifer. "Was ist hier los?" fragte ich panisch. Louis packte panisch und schnell ein paar Sachen zusammen, während Jennifer wie eine Klette an seinem Arsch klebte. "Jennifer mach sie los! Beeil dich!" Louis sah mir einmal kurz in die Augen, packte aber wieder weiter. Hallo!? Ich hatte ihn eine Frage gestellt?! Jennifer stolperte heulend zu mir rüber und fuchtelte mit zitternden Fingern an den Ketten. "Jennifer, was ist los?" Fragte ich sie ruhig, in der Hoffung sie so etwas zu beruhigen. "Unten. Zombies. So-so viele."Langsam wurde ich panisch. "Jennifer, beeil dich verdammt! Willst du das wir verrecken!?" Ich hörte das laute Bellen von Seyria und wütende Schreie von Jasper. Wahrscheinlich versuchen Sie die Zombies auf zu halten, weiter ins Haus zu gelangen. Nein, verdammt. Wir hörten wie jemand die Stufen hinauf rannte. Wir alle zogen panisch die Luft ein und Louis schnappte sich eine Waffe und stellte sich gegenüber der Tür, immer bereit zu schießen. Die Tür öffnete sich ruckartig und Jasper's Kopf ragte heraus. "Was macht ihr so lange? Ich kann sie nicht mehr auf halten, es sind zu viele um sie alleine zu bekämpfen. Wir müssen jetzt aufbrechen!"

Jennifer seufzte frustriert auf, "Ich bekomme die Ketten nicht auf!" Jasper blickte mir in die Augen.

"Dann lasst sie hier." Ich rieß die Augen auf. Das kann er doch nicht ernst meinen! "Louis hör nicht auf ihn. Ihr könnt mich nicht einfach hier lassen. Hier sterben lassen. Bitte, Komm schon! Probier es diese Ketten zu lösen!" Zum Ende hin wurde ich immer panischer. Ich kann noch nicht sterben. Ich muss doch erst Mama, Papa und mein Bruder finden. "Lasst mich nicht sterben!"

Louis blickte von mir zu Jasper. Bitte Louis! Bitte!

"Okay, komm Jennifer. Wir müssen los!" Nein! Louis! Jennifer schaute mich mitleidig an und flüsterte: "War schön dich kennengelernt zu haben.." Ich war höchstwahrscheinlich unter Schock. Irgendwie leer und emotionslos. So ein Gefühl hatte ich noch nie. Louis formte ein 'Tut mir Leid' mit seinem Mund und rennt auch mit Jenni und Jasper aus dem Haus.

Dein fucking 'Tut mir Leid' rettet mir auch nicht das Leben! Ich verspürte so ein Hass und eine Wut auf den dreien. Mich einfach zurück gelassen. Allein gelassen. An einem Stuhl gefesselt mit über 30 Infizierten im Haus die sich nur daran sehnen, mich zu zerfleischen. Verzweifelt aber voller Wut rüttelte und zog ich an den Ketten. Immer und immer wieder. Ich spürte zwar wie sie minimal locker wurden. Plötzlich hörte ich, dieses abartige Stöhn- und Schleifgeräusch eines Infiziertens. Gott sei Dank haben diese Schweinehunde die Tür zu gemacht. So hatte ich wenigstens eine 5%tige Lebenschance.

Der Infizierte entfernte sich von der Tür, da die Geräusche leiser wurden. Ich wartete noch etwas, bis ich keine Geräusche mehr hörte. Zaghaft versuchte ich mich zu befreien. Das Metall der Ketten stoß immer und immer wieder zusammen, was ein lauter Klang erzeugte. Das Stöhnen des Infizierten kam immer näher und dieses mal war es nicht mehr langsam. Es dauerte einen Moment bis ich verstand, dass der Zombie mich wohl gehört haben muss. Shit!

Er wird jede Sekunde in diesen Raum stürzen und mich töten. Lebendig auffressen?

Bitte Gott! Lass mich nicht sterben! Nicht so und nicht jetzt!

Ruckartig öffnete sich die Tür. Der Infizierte sprang rein und blickte sich um. Panisch atmete ich ein.

Aubrey, vielleicht ist er ja so dumm und bemerkt dich nicht, wenn du leise bist.

Ja vielleicht erkennt er mich wirklich nicht! Er kam in meine Richtung. Den Kopf hin und her schwankend. Stoßartig hielt ich die Luft an und schloss meine Augen. Bitte lass ihn mich nicht sehen! Mit Todesangst öffnete ich erst eins und dann das zweite Auge. Jetzt bin ich Tod! Er stand genau vor mir. Würde ich mich 5 cm nach vorne bewegen würde meine Stirn an seiner stoßen. Aber eine Sache verwirrte mich.

Er griff mich nicht an. Er sah so aus als ob er durch mich hindurch schauen würde. Ich zog eine Braue nach oben. Warum greift er mich nicht an? Warum sieht er mich nicht?

Als er sich ein Stückchen Weg bewegte und sich wieder umdrehte, machte ich ein Geräusch.

Umdrehen tat er sich, aber mich ansehen tut er mich nicht. Ist er irgendwie krank? Blind? Zum Test seufzte ich noch einmal. Und siehe an, er sah mir direkt in die Augen, rührte sich aber trotzdem nicht.

Er verschwand und ich versuchte die Ketten nun endgültig zu lösen. Nach ein paar flinke Bewegungen lösten sich die rostigen Ketten und ich war endlich frei.

Langsam und vorsichtig stand ich auf und streckte meine steifen Gliedmaßen. Verwirrt blickte ich mich nochmal um und seufzte, nahm mein Rucksack, der an der Wand lehnte und warf ihn auf meiner Schulter. Vorsichtig verließ ich den Raum und schlich in den Flur. Ich zögerte. Was wenn der Infizierte nur irgendwie zu dämlich war um mich zu erkennen. Bevor ich weiter zweiflen konnte, rammte eine andere Missgeburt an meiner Schulter und ignorierte mich weiter hin. Ist das nicht cool? Lächelnd stampfte ich die Stufen runter und verließ das Haus. Man tat das gut wieder frische Luft in den Lungen zu spüren.

Aber eins ließ mich stoppen, was jetzt? Sollte ich jetzt wieder alleine durch die Welt rennen ohne irgend ein Plan? Oder sollte ich lieber nach London? Laut Louis sollten ja dort Leute sein. Ich entschied mich einfach nach London zu reisen. Instinktiv rief ich im Flüsterton nach Seyria, bis mir einfiel das diese ..., kein Schimpfwort könnte diese Menschen beschreiben, mitnahmen. Ich musste mich wohl alleine da durchschlagen.

Hier draußen liefen zwar ein paar Infizierte rum, aber die gehörten ja nicht mehr zu meinen Problemen.

Entschlossen schlenderte ich Richtung Hauptstraße. Ich wusste noch, dass sie nicht so weit entfernt sein konnte.

Ich sah mich nicht wirklich nach Infizierten um. Sie würden mich schon nicht angreifen.

Selbstsicher rannte ich auf dem Auto zu, unter dem meine Machete darunter lag. Ich holte einmal tief Luft und versuchte mit ganzer Kraft, das Auto etwas vor zu schieben.


Words:1313

The Infection [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt