1. Du und ich

1K 28 0
                                    

Ellies Sicht:

Die Ferien hatten gerade begonnen und das hieß sechs Wochen Fußball spielen. Alle waren der Meinung das würde der wildeste Sommer aller Zeiten werden, denn wir sind die beste Fußballmannschaft der Welt. Die wilden Kerle.
Mit meinen großen Brüdern Leon, dem Slalomdribbler und Marlon, dem Herz und der Seele der Mannschaft . Markus, dem Unbezwingbaren und Maxi ,,tipkick" Maximilian oder auch der Stille. Raban, der Held und Joschka, die siebten Kavalerie. Fabi, der schnellste Rechtsaußen und Juli Fort Nox Huckleberry, der Streuner. Die viererkette in einer Person. Außerdem ist da Vanessa, die Unerschrockene und ich, Ellie. Die Sturmkönigin.

Heute war der erste Tag der Sommerferien und wir trafen uns alle am Teufelstopf, unserem Stadion, um zu trainieren. Doch es regnete in Strömen. An trainieren war so also nicht zu denken also mussten wir etwas unternehmen! Schließlich ist Fußball unser Leben. Leon, mein Bruder und unser Anführer, beschloss, dass wir den Regen gemeinsam vertreiben müssten. Also rannten wir Alle so schnell es ging zurück. Zuhause stürmten wir in das Zimmer meiner Brüder und spielten, als würde unser Leben davon abhängen. Leider ging das ganze überhaupt nicht gut aus. Die Fußball Lampe wurde kaputt geschossen und Papa hatte meinen Brüdern Hausarrest aufgedrückt. Die anderen Kerle hatte es nicht besser getroffen. Maxi hatte es wohl am schlimmsten erwischt. 10 Tage zu Hause sitzen. Ohne den Nervenkitzel auf dem Spielfeld. Und dabei, war er es, der dafür gesorgt hatte, dass der Regen vorbei war. Er hatte einen Globus, durch das Fenster, auf den Kopf seines Vaters geschossen. Eine wahrhaft wilde Tat.
Da ich die Einzige ohne Hausarrest war, der Vorteil Dad's kleines Mädchen zu sein, beschloss ich joggen zu gehen. "Papa! Ich bin draußen!", schrie ich. Er nickte nur und schon war ich weg. Ich feilte an meiner Ausdauer und joggte einige Umwege bis zum Teufelstopf. In einem Ratgeber hatte ich gelesen, man sollte erst Trainieren und dann Frühstücken doch irgendwie bereute ich diese Entscheidung da mir schwindelig wurde. Ich musste wohl langsam nach hause gehen um nicht umzukippen. Ich erklomm den Hügel am Teufelstopf als Abschluss und war plötzlich wie versteinert bei dem was ich sah. Dort, in unserem Stadion, spielten die Unbesiegbaren Sieger Fußball. Das was mich jedoch am meisten schockierte war der Spruch an unserem Zaun:

HEY IHR LOSER, WIR MACHEN EUCH PLATT. IN 14 TAGEN SPIELEN WIR UM DEN TEUFELSTOPF! SOLANGE BLEIBEN WIR HIER! WER GEWINNT BEKOMMT DEN PLATZ. WER VERLIERT, LÄSST SICH NIE WIEDER HIER BLICKEN!! DIE UNBESIEGBAREN SIEGER!

Es vergingen Minuten als ich mich endlich zusammenriss. Ich musste los und den Anderen berichten was hier passiert war, doch da war es schon zu spät. Der dicke Michi hatte mich entdeckt. "Na wen haben wir denn da? Einen wilden Hosenschisser!", machte sich Schwabbelbauch über mich lustig. Ein Hosenschisser? Ich? Niemals. "Sag das noch einmal und du wirst es bereuen", rief ich drohend. Erst als Michi sich vor mir aufbaute und mich am Kragen packte bereute ich erneut meine Entscheidung. Er knurrte bedrohlich doch verstummte als jemand hinter ihm brüllte: " Lass sie sofort los und leg dich mit Jemanden in deiner Größe an sonst reden wir mal mit deinen Eltern!". Leon! Ich war erleichtert als ich die Stimme sofort erkannte. Zum Glück hatten Leon, Marlon und ich mal herausgefunden, dass die Eltern von Michi Polizisten sind und wie wir sie erreichen können. Michi ist bei seinen Eltern nicht gerade beliebt. Er ließ mich runter und ich stürzte auf meine Brüder zu. Erst jetzt sah ich, dass auch Fabi und Markus dabei waren. Die anderen konnten sich wahrscheinlich nicht nicht gegen den Hausarrest wehren. Angestrengt ging ich zu Markus und Fabi. Ich fühlte mich plötzlich schlapp und ausgelaugt. Das letzte was ich mitbekam war, wie Leon und Michi anfingen zu streiten. Dann spürte ich eine warme Welle durch meinen Körper und sackte zusammen.

Fabis Sicht:

Leon diskutierte mit dem Dicken Michi über den Spruch an unserem Zaun. Völlig unnötig fand ich. Es war doch viel einfacher zu sagen das wir, die wilden Kerle, gegen die Unbesiegbaren Sieger spielen würden. Aber das war Leon. Er machte aus allem eine große Sache, auch wenn er, wie die meisten von uns, erst 9 war. Als die Beiden sich voneinander entfernten war es beschlossene Sache. Wir spielten um den Teufelstopf. In 14 Tagen. Plötzlich hörte ich neben mir ein leichtes Stöhnen und konnte Ellie grade noch rechtzeitig auffangen. Sie war einfach gestürzt. Ihr Körper fühlte sich warm in meinen Armen an und ihre Wangen waren rot. Besorgt rief ich Leon welcher sofort zu mir kam. "Schitte Fabi was ist passiert?" meckerte er mich an. Ich zuckte jedoch nur verwirrt mit den Schultern. "Mist! Setz dich auf meinen Gepäckträger und helf mir sie nachhause zu bringen" befahl er und ließ mir keine Wahl. Vorsichtig nahm ich sie in die Arme und zu dritt quetschten wir uns auf Leons Rad. Ich konzentrierte mich auf Ellie und darauf das Gleichgewicht zu halten. Eine laue Sommerbrise ließ ihre Haare umherwirbeln und ich konnte ihr Shampoo riechen. Es roch nach Apfel und mein Herz fing an seltsam zu klopfen.

Bei ihrem Haus angekommen legten wir Ellie in ihr Bett und ihr Vater Joachim kümmerte sich um sie. Wir musste uns keine Sorgen machen. Auch wenn ich lieber bei ihr geblieben wäre verlangte Leon, dass wir einen Schlachtplan ausarbeiten sollten. Erneut ohne zu widersprechen folgte ich ihm und wir verzogen uns in den Garten. Als wir grob Pläne gemacht hatten war es schon dunkel und Joachim bot mir an, bei ihnen zu Übernachten. Ich nahm das Angebot an und wir aßen zu Abend. Ellie war wieder fit und strotzte nur so voller Ideen während Leon sie begeistert lobte wie sie sich gegen Michi gestellt hatte. Sie war echt wild. Als wir schlafen gingen blieb mir keine Wahl als bei Ellie zu schlafen, da in dem Zimmer von Leon und Marlon kein Zentimeter Platz war. Ich legte mich auf eine Matratze und Ellie sich in ihr Bett. Ihr Zimmer roch angenehm und ich fühlte mich wohl. Plötzlich traf mich etwas Weiches. "Hier Fabi! Nehm eine zweite Decke. Hier im Eckzimmer wird es Nachts kalt" hörte ich sie sagen und blickte überrascht in ihr glückliches Gesicht. Sie war einfach anders als die anderen Kerle und ich mochte sie sehr. "Hey Fabi soll ich dir mal aus meinem Buch vorlesen?" fragte sie aufgeregt und ich stimmte zu. Ellie fing an vorzulesen und ihre Stimme, das leise Schnarchen von Leon aus dem Nebenzimmer und das Zirpen der Grillen draußen ließen mich schnell einschlafen.

Biestige LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt