Elfi und der unerfüllbare Weihnachtswunsch

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Elfi ist ein angehender Weihnachtself und kann es kaum erwarten, nach seinem letzten Ausbildungsjahr endlich alleine Wünsche zu erfüllen Geschenke zu verpacken, Geschenkideen zu finden und natürlich auch kleine Kinderaugen zum Strahlen zu bringen. Schon immer fand er es sehr interessant, seinen Eltern bei der Arbeit zuzusehen. Wie  sie den Weihnachtsmann unterstützen, wie sie Weihnachtsplätzchen backten, Geschenke verpackten, Wunschlisten lasen und natürlich auch mit dem Weihnachtsmann Schlitten flogen. All das hat ihn all die Jahre dazu motiviert, die Elfenschule abzuschließen und natürlich auch die Ausbildung anzufangen. Die Ausbildung zum Weihnachtselfen!

Nun war es also so weit. Elfis letztes Ausbildungsjahr fing an. Noch nie ist Elfi so glücklich und so aufgeregt gewesen! In den letzten zwei Jahren hat er nämlich schon gelernt, wie man Geschenke verpackt, Weihnachtsplätzchen backt und Geschenke besorgt. Aber jetzt, jetzt wurde es erst so richtig spannend. Denn dieses Jahr durfte er endlich dabei sein, wenn der Weihnachtsmann die Wunschzettel vorliest, die Geschenke in seinen Schlitten packt und natürlich auch, wenn der Weihnachtsmann kleine Kinderaugen zum Leuchten bringt.

Elfi konnte es kaum glauben. Er hatte es fast geschafft! Er wird bald endlich ein Weihnachtself sein, ein richtiger Weihnachtself. Die Assistenz des Weihnachtsmannes! Bald kann er endlich voll und ganz dazu beitragen, dass Weihnachten für jedes Kind großartig wird. Bald kann er endlich wunderschön geschmückte Weihnachtsbäume, funkelnde Lichterketten, tanzende Kerzen und natürlich auch kleine Kinderaugen sehen, die es kaum erwarten können, endlich Weihnachten zu feiern.

Tja und diesen Zauber, dieses Gefühl, konnte Elfi dieses Jahr sogar mitbeeinflussen. Er konnte dazu beitragen, dass jedes Kind an Weihnachten ein Lächeln auf den Lippen hat und ist darauf auch sehr, sehr stolz. Bevor er aber dieses Lächeln sehen konnte, musste er erstmal erfahren, was  sich die ganzen kleinen Kinder so wünschten. Ja und deshalb durfte er am ersten Tag seines letzten Ausbildungsjahres endlich mit dem Weihnachtsmann Wunschzettel durchgehen. Also diese Zettel, die jedes Kind jedes Jahr mit voller Vorfreude an den Weihnachtsmann schreibt und ja, diese Zettel kommen wirklich am Nordpol an.

Schon früh hat sich Elfi an seinem ersten Tag auf den Weg zum Haus des Weihnachtsmannes gemacht. Schlafen konnte er nämlich nicht. Diese Vorfreude, dieses Kribbeln im Bauch ließ ihm einfach keine Ruhe und machte ihn total verrückt. Positiv verrückt!

Ja und dann war es halt auch schon so weit. Elfi und der Weihnachtsmann gingen die Weihnachtspost durch und es war eigentlich, wie jedes Jahr, meinte der Weihnachtsmann. Elfi fand das Ganze natürlich nicht so normal. Wie auch? Er hatte ja noch nie so eine Schrift gesehen, die so ein kleines Menschenkind auf einen Zettel schreibt. Es war echt unglaublich, für ihn, zu sehen, wie so viele kleine Kinder sich so viel Mühe gaben, dem Weihnachtsmann zu schreiben und er bemerkte nochmals, dass das genau der Beruf ist, für den er brennt.

Der Weihnachtsmann war, wie gesagt, sehr entspannt. Emma wünschte sich ein Fahrrad, Tom einen Bagger, Emilia eine Puppe, David ein Schloss und Theo? Theo wünschte sich anscheinend etwas ganz Besonderes. Denn als der  Weihnachtsmann seinen Brief durchlas, wurde er auf einmal ganz still.

Elfi schaute ihn mit großen Augen an und sagte: Was ist los, Weihnachtsmann?

Der Weihnachtsmann sagte daraufhin: Elfi, du musst wissen, manche Wünsche sind einfach unerfüllbar!

Aber du bist doch der Weihnachtsmann!, entgegnete Elfi geschockt.

Ja klar!, sagte der Weihnachtsmann mit ruhiger Stimme.  Aber ich kann nun mal nicht  zaubern. Manche Dinge müssen die Menschen halt unter sich  klären. Ich kann keine Persönlichkeiten verändern. Auch, wenn ich es manchmal schon sehr gerne tun würde. Aber dafür müsste ich halt mit den Menschen reden und du weißt doch, dass wir nicht von den Menschen gesehen werden dürfen. Auch, wenn sie uns natürlich total liebhaben würden. Aber ich habe einfach nicht die Zeit dazu jeden großen und kleinen Menschen, einmal zu besuchen und in den Arm zu nehmen. Dafür bräuchte ich wahrscheinlich Jahre und das müsste ich ja dann jedes Jahr machen. Deswegen ist die goldene Regel bei uns ja auch, dass uns kein Mensch sehen darf. Einfach, weil es so unfassbar viele Leute gibt, die uns gerne kennenlernen wollen. Ja und deshalb kann ich dem kleinen Theo auch nicht helfen. Denn er wünscht sich, dass seine Oma mit ihm und seinen Eltern endlich mal wieder zusammen Weihnachten feiert. Tja und deswegen fürchte ich, dass wir dem kleinen Theo seinen größten Wunsch leider nicht erfüllen können. Weißt du, ich finde das natürlich auch sehr traurig, aber es ist besser so. Wir werden dem kleinen Theo einfach die Burg, die er sich schon letztes Jahr gewünscht hat, schenken. Da wird er sich sicherlich auch freuen. Das ist schon gut so.

Elfi und der unerfüllbare WeihnachtswunschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt