Der Wintereinbruch vor fast zwei Monaten sorgte dafür, dass fast der gesamte Kontinent mit einer Schicht aus feinstem Pulverschnee bedeckt wurde. Auch der "Brokilon-Forst" ist davon nicht verschont geblieben. Jede Pflanze, ob Nadel- oder Laubbaum, bis hin zum Moosschilf, scheinen die etwas dickere, jedoch sanfte Schneedecke zu tragen. Meist bleiben nur kleinere Flächen, wie Ringe um Stämme dicker Tannen frei von der weißen Pracht. Diese bieten einigermaßen guten Schutz vor derartiger Witterung in dieser kalten Jahreszeit. Mit ein wenig Handarbeit, mehreren Zweigen und etwas Schlagfertigkeit, ist bei solchen natürlichen Gegebenheiten schnell ein kleiner Unterschlupf errichtet. Aus eben diesen Gründen haben Geralt und Ciri genau an solch einer Tanne, inmitten des "Brokilon-Waldes", ihren Rastplatz ausgebaut. Ein kleines, rundes, aus Ästen um den Stamm gelegtes Zelt. Der Boden, also ihr Schlafplatz, wird durch eine Schicht von Tannenzweigen und einer grünen Wolldecke weich abgedämpft. Die Dämmerung ist bereits eingebrochen, nur das Mondlicht erhellt das Tiefe Schwarz der kommenden Nacht, bis zum Sonnenaufgang des nächsten Tages. Beide, Ciri und Geralt liegen auf ihren "Betten" und schlafen ruhig. Naja, so ruhig wie es den Umständen entsprechend nun möglich ist. Hier und da ein Tapser, Tiergeräusch oder Astbruch, ansonsten verlaufen die Stunden ereignislos. Doch gerade als der nächste Tag anbricht und die Sonne hinter den Bergen Temeriens hervorscheint, wird Geralt durch ein lautes Wiehern der braunen Stute, namens "Plötze", aus seinem wie immer kurzen und leichten Schlaf gerissen.
Plötze wiehert und stampft mit der linken Hufe fest auf den Boden - beide Vorderbeine heben sich und schlagen abwechselnd nach oben aus.
Das um einen Baum gewickelte Seil und die Schlinge scheinen standzuhalten."Plötze - ruhig. Was ist los? "
Geralt sieht sich um.
Er spürt eine magische Präsenz und der Geruch lässt die Anwesenheit eines Elfen erahnen.
"Ciri wach auf, stell dich neben mein Pferd und bring mir mein Silberschwert." murmelt er lauthals und stellt sich in Abwehrhaltung vor sein Überraschungskind, mit der Stute dahinter.
"Hier ist es" erwidert Ciri.
Das Schwert, fest in den Händen des Hexers, zeigt mit "dem spitzen Ende" instinktiv in Blickrichtung der vermuteten Gefahr.Plötzlich taucht vor ihm eine zierliche Frauengestalt auf, gekleidet mit einem Wolfsfell verzierten Mantel.
"Begrüßt man so alte Freunde, Geralt?"
Geralt lächelt und senkt sein Schwert.
"Du meinst wohl eher "alte Bekannte" - bring mich nicht in Verlegenheit, Yenn.
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"The Witcher - Hexerherz" (FanFiction)
FanfictionDer Kontinent, gespalten und geformt durch Kriege zwischen Nilfgard, den Elfen und Menschen verschiedenster Fraktionen - doch welche Rolle spielt Geralt, sein Überraschungskind und die damit auferlegte Bürde? Diese Geschichte handelt von den spannen...