Kapitel 4

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Es war schon fast etwas kitschig. Wie in so einem Weihnachtsfilm, aber wieso nicht auch mal einfach sowas erleben dürfen? Ich sah wieder zu ihr und Emilys Blick, liess mich tief einatmen. Sie war hübsch, hatte ein tolles Lächeln, verstand Spass und sie schaffte es, dass ich mich in ihrer Anwesenheit völlig wohl fühlte. „Was ein Zufall", schmunzelte ich etwas und ich sah, wie Emilys Wangen sich rosa färbten. „Billig, was?", sagte sie leise und wollte sich wegdrehen. „Ach was... Ist süss..", sagte ich leise und hielt sie an den Armen fest. Sie erwiderte meinen Blick und ich legte beide Hände, seitlich an ihren Hals und strich mit den Daumen über ihre beiden Wangen. „Es ist eine Tradition...", sagte ich. „Wir sollten sie nicht brechen...", fuhr Emily fort. Ich liess meine Augen nochmal über ihr Gesicht gleiten und blieb dann an ihren Lippen hängen. „Da hast du recht", nickte ich leicht, zog sie etwas zu mir während ich mich ihr entgegen beugte und einen Lidschlag später küssten wir uns sanft unter dem Mistelzweig. Als ich Emilys Hände spürte, welche sie an meine Seiten legte, vertiefte ich den Kuss und wir liessen uns beide in diesen Moment fallen und genossen ihn in vollen Zügen....

„Du Wincent?", fragte mich Emily, nachdem wir uns irgendwann ans Kekse backen machten. „Hm?", machte ich und sah zu ihr. „Als ich vorhin im Dorf war, um die Zutaten zu kaufen, hab ich gesehen, dass.. Naja.. da ist ein Weihnachtsmarkt", kams dann leise von ihr. Ich begann zu schmunzeln und stach das Herz aus dem Teig und legte es vorsichtig auf das Backpapier. „Ja und?", fragte ich und beobachtete sie, wie sie kleine Tannenbäumchen aus ihrem Teig stach. „Ich weiss ich hab gesagt, ich feiere keine Weihnachten mehr und so. Aber... Gerade merke ich, wie sehr mir das alles fehlt", sagte sie leise und ich drehte mich zu ihr. „Willst du zum Weihnachtsmarkt gehen?", fragte ich sie und da nickte sie leicht. „Begleitest du mich?", fragte sie mich dann und ich nickte direkt. „Gerne", sagte ich leise und beugte mich zu ihr, um mir einen kleinen Kuss von ihr zu stehlen. Sie lächelte mit geschlossenen Augen, als ich mich wieder von ihr löste und liess mich selbst automatisch lächeln. Es fühlte sich gerade alles richtig gut an. „Aber erst morgen... Heute mag ich nicht mehr weg", sagte sie dann und ich nickte. „In Ordnung. Lass uns morgen dahin gehen", willigte ich ein. Wir versanken dann wieder ins Kekse backen aber nicht ohne, dass wir uns immer wieder irgendwie berührten. Es war wirklich schon fast wie ein kitschiger Weihnachtsfilm, aber ich liebte es...

~23. Dezember – Weihnachtsmarkt~

„...Wincent schau. Ein Riesenrad!", strahlte mich Emily an und rannt direkt drauf zu. „Ich musste leise lachen. Sie schien so glücklich und das machte wiederum mich glücklich. Ich hoffte so sehr, dass sie diese Leichtigkeit behalten konnte, bis Weihnachten vorüber war. Der Gedanke daran, dass sie morgen Abend alleine hier hocken würde, tat mir irgendwie weh. Ich wollte das nicht. Ich folgte Emily und stellte mich neben sie und sah am grossen Fahrgeschäft hinauf. „Komm, drehen wir ne Runde", sagte ich und griff nach ihrer Hand. Ich holte uns zwei Karten und stellte mich dann mit Emily in die Reihe, wo alle anstanden. Wir warteten im Schneegestöber. Um uns herum war weihnachtliche Musik zu hören, kleine Holzhütten waren aufgebaut und viele schneebedeckte Tannenbäume standen da. Es war ein Traum und ein Weihnachtsmarkt, den ich seit Jahren nicht mehr so intensiv miterlebt hatte wie jetzt. Und ausnahmsweise lag es mal nicht am Glühwein. Während wir warteten, legte ich meine Arme von hinten um sie und zog sie mit ihrem Rücken an meine Brust. Die hübsche Frau in meinen Armen strich mit ihren Händen sanft über diese und genoss es ebenso wie ich. Sie drehte sich dann in meinen Armen und sah zu mir hoch. Sie schenkte mir ein Lächeln, welches mich schon fast aus der Bahn schmiss. Ich zog ihr die Mütze etwas tiefer und zog sie damit auch gleich zu mir, um ihr einen sanften und langen Kuss zu geben.

„Man sieht sogar unser Haus...", sagte ich dann und deutete dahin. Emily brauchte einen Moment, bis sie es ausgemacht hatte. „Tatsächlich. Wir sind ja voll im Wald", lachte sie dann und ich stimmte mit ein. „Ja, sieht von hier wirklich abgeschieden aus", nickte ich. „Ja, aber ich liebs", seufzte sie und liess sich gegen mich sinken. Ich legte meinen Arm um sie, liess meinen Kopf gegen ihren sinken und hielt sie fest. Ich wollte nicht, dass das alles morgen vorbei war. Und ich wollte immer noch nicht, dass diese wunderbare Frau morgen alleine sein musste. „Begleite mich morgen zu meiner Familie", sagte ich dann leise und da löste sich Emily von mir. „Was?", sagte sie und sah mich an. „Komm mit zu mir nach Hause, Feiere mit uns Weihnachten. Bitte", sagte ich und sah sie ebenso an. „Wincent nein...", sagte sie leise und senkte ihren Blick. „Warum nicht", hakte ich nach. „Ich... kann nicht. Und ich würde nur stören", sagte sie. „Nein. Du störst nicht. Bitte Emi... Ich will dich nicht alleine hierlassen. Bitte komm mit", sah ich sie an. „Das geht doch nicht. Ich kann nicht in euer Familienfest reinplatzen", kams von ihr. „Hör zu...", sagte ich, und drehte sie zu mir. Meine Hände lagen auf ihren Schultern und drückten diese liebevoll. „Meine Familie würde sich sicher freuen. Die sind wirklich nett und offen. Bitte Emily. Ich kann dich nicht einfach hier lassen nicht, nachdem ich weiß, was bei dir passiert ist", Sagte ich und da lösten sich wieder ein paar Tränen aus ihren Augen. Ich schloss sie in meine Arme und hielt sie fest. Den Rest der Riesenradfahrt, hielt ich sie einfach in meinen Armen fest.

Ich hatte zwar noch keine Antwort von Emily erhalten, doch während sie einmal auf dem Klo verschwand, rief ich meine Mum an und erklärte ihr alles in Kurzfassung. Und wie erwartet war es okay für meine Mum. Also stand einem gemeinsamen Weihnachtsfest mit meiner Familie und Emily nichts mehr im Weg. Nun musste ich einfach nur noch sie dazu kriegen, mich zu meiner Familie zu begleiten.

The most beautiful time // Wincent Weiss FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt