Das Weihnachtseinhorn

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Kennst du das irre weit weg Land? In diesem Land, auch als Nordpol bekannt, lebt der Weihnachtsmann. Aber was viele nicht wissen, dich mit eingeschlossen, in diesem Land leben auch viele Einhörner. Denn dieses Land ist ein magisches Land.
Viele Geschichten die du gehört hast von Kobolden, Feen, Elfen, Hexen, Zauberer, Drachen und vielen anderen magischen Geschöpfen, sie sind wahr und leben in diesem Land.
Viele sagen, es gibt keine Einhörner, aber ich weiß es besser, denn ich habe sie gesehen. Vor allem das Weihnachtseinhorn. Wie? Du sagst so etwas existiert nicht? Na dann spitz deine Ohren, denn ich erzähle dir die Geschichte vom Weihnachtseinhorn.

Das Weihnachtseinhorn um das die Geschichte handelt, heißt Harald und ist auf den ersten Blick gar nicht weihnachtlich, sondern genauso gleich auffallend und normal, wie seine Einhornfamilie.
Es gibt eigentlich keine nennenswerte Eigenschaft, die ihn von den anderen Einhörnern unterscheidet. Und doch ist Harald anders. Denn er liebt Weihnachten, im Gegensatz zu seiner Familie. Er liebt es seine Wohnung festlich zu schmücken, überall werden Sternenlichterketten vor die Fenster gehangen und viele, sehr viele Weihnachtsmänner werden aufgestellt. Doch am allerliebsten mag es Harald Weihnachtskekse zu backen. Das ganze Haus duftet dann nach vielen leckeren Köstlichkeiten, so dass dir das Wasser im Mund zusammen läuft und du dir am liebsten Kekse stibitzen willst. Wie ich bereits erwähnte, kann seine Familie das nicht verstehen, für sie ist es wie jeder andere Tag. Nur dass sie zusammenkommen und gemeinsam essen. Das macht Harald jedes Mal traurig und er wünscht sich Weihnachten ganz weit weg alleine zu verbringen. Doch eine Sache heitert ihn jedes Jahr auf. Aber psst, das darfst du keinem weiter sagen.
Harald wohnt nämlich gerade mal ein paar Häuser vom Weihnachtsmann und seiner Werkstatt entfernt. Das nutzt er aus und schleicht sich abends heimlich dorthin. Dann späht er von einem Fenster in das Innere der Werkstatt. In der Werkstatt werden die ganzen Spielzeuge der Kinder auf der Welt hergestellt, getestet und verpackt. Und auch die Rentiere, die den Schlitten ziehen, haben ihr Heim auf dem Grundstück. Harald würde so gerne mithelfen und Kekse backen für die Kinder und doch schleicht sich Jahr für Jahr ein stärkerer Wunsch in den Vordergrund. Seitdem er die Rentiere und den Weihnachtsmann einmal beobachtet hat, wie sie in die Nacht mit Schlitten im dunklen Himmel verschwanden, wünscht sich Harald nichts Sehnlicheres als eines der Rentiere zu sein. Er würde so gerne den Schlitten mitziehen und die Geschenke verteilen. Wie cool wäre das?
Doch dieser Wunsch, dieses Weihnachtsgeheimnis, wie er es nennt, ist weit weit weg. Dieses Ziel würde er nie erreichen, denn er ist ein Einhorn und kein Rentier. Er arbeitet nicht beim Weihnachtsmann und auch sonst hat er keine Berührungspunkte mit ihm.
Und auch heute steht Harald wieder vor dem großen Fenster und schaut den kleinen Helfern vom Weihnachtsmann beim Treiben zu. Es sind alle in heller Aufregung, denn Weihnachten ist nur noch 4 Tage entfernt. Alle rennen durcheinander und rufen sich etwas zu, die Geschenkemaschine pfeift aus allen Rohren und die verpackten Geschenke verschwinden in einem braunen großen Sack. Das ist der Weihnachtsmannsack.
Harald hatte sich immer gefragt, wie alle diese Geschenke dort hineinpassen, weil einige nicht gerade klein sind. Doch dann hat er es einmal durch Zufall gesehen. Sobald ein Geschenk darin verstaut wird, wird es winzig klein, sobald es aber wieder herausgeholt wird, wächst es zu seiner ursprünglichen Form zurück. Ziemlich clever.

Doch heute stimmt ihn das treiben traurig und heitert ihn gar nicht auf. Er würde so gerne mithelfen, aber das wird nie passieren. Seufzend wendet Harald sich ab, um den Heimweg anzutreten. Doch da hört er ein Klingeln, ein Klingeln von vielen Glöckchen. Neugierig folgt er diesem Geräusch und es wird lauter, je näher er dem Geräusch kommt. Plötzlich hört er auch viele Stimmen und Lachen. Was mag das wohl sein?
Vorsichtig schleicht er sich immer näher heran, bis er ganz langsam seinen Kopf um die Häuserecke schieben kann. Und da stehen sie, die Rentiere vom Weihnachtsmann, die die den Schlitten ziehen dürfen. Sie sind fröhlich und spielen lachend fangen.
So nah war er den Rentieren noch nie gekommen und ist ganz aufgeregt. Seine Augen fangen an zu funkeln und am liebsten würde er sie ansprechen aber dafür hat er viel zu viel Angst. Gerade als er sich abwenden will, wird er entdeckt.
>>He, du hinter der Häuserecke, wer bist du und was machst du hier?<<
Voller Panik wendet er sich ab und läuft blindlings los. Vorbei an riesigen Tannen und Berge voll Schnee, bis er mit jemandem zusammenkracht. Wums, was für ein lautes Geräusch und sein Kopf tut wahnsinnig weh.
>>Aua, kannst du nicht aufpassen wo du hinläufst du Trampeltier?<<, keift ihn jemand an.
>>Trampeltier? Ich bin ein Einhorn, hast du keine Augen im Kopf? Und pass selber auf, wo du hin rennst. Au, Au, Au Das gibt eine Beule, zu meinem Horn.<<, erwidert Harald und hält sich den Kopf vor Schmerzen.
Daraufhin fängt derjenige an zu lachen und Harald wagt es einen Blick zu riskieren. Vor ihm steht ein Rentier, das sich vor Lachen den Bauch hält und sich im Schnee hin und her wälzt, seine rote Nase leuchtet dabei im Dunkeln.
>>Was findest du so witzig?<<, fragt Harald.
>>Naja, wenn du zwei Hörner hast, dann bist du ein Zweihorn.<<, wieherte das Rentier vor lachen erneut los.
>>Du hast aber einen komischen Humor.<<, bemerkt Harald und musste daraufhin schmunzeln. Er ging sogar soweit sich das bildlich vorzustellen und sein schmunzeln verwandelte sich in ein herzhaftes Lachen.
Als die Beiden sich, nach einiger Zeit, beruhigt hatten, fragte das Rentier: >>Was tust du hier eigentlich und wer bist du?<<
Harald schluckte und bekam es mit der Angst. Sollte er ehrlich sein? Und was, wenn er die Wahrheit sagt und davon gejagt wird? Was, wenn er nie wieder hier her darf? Er grübelte und grübelte, er bekam immer mehr Panik, so dass er langsam anfing zu schwitzen. Doch er hatte keine andere Option, er musste da durch, also fasste er sich ans Herz und gestand dem Rentier alles.
Er erzählte, wie sehr er Weihnachten liebt, wie anders er im Gegensatz seiner Familie ist, wie gerne er Kekse backt, das Haus weihnachtlich schmückt und das er jedes Jahr zur Weihnachtszeit durch das große Fenster der Werkstatt das Treiben beobachtet. Wie cool er das findet, wie die Spielzeuge hergestellt und verpackt werden. und dass er heute einem Klingeln gefolgt ist. Wirklich alles erzählte er ihm und als er endete sagte das Rentier:
>>Ich rechne dir deinen Mut, mir die volle Wahrheit zu sagen hoch an und ich finde es total cool, wie sehr du Weihnachten liebst, geradezu ein Fan vom Weihnachtsmann bist. Ich bin übrigens Rudolf und leite den Schlitten vom Weihnachtsmann, mit meiner leuchtend roten Nase weise ich allen den Weg in der dunklen Weihnachtsnacht. Und ich möchte dir gerne die Werkstatt zeigen, du bist ein ehrliches Einhorn und mutig, mir deine Geschichte zu erzählen, dass sollte belohnt werden. Wie heißt du eigentlich?<<, erwiderte Rudolf.
>>Ich bin Harald. Und das würdest du wirklich für mich tun? Wirklich? Du würdest mich wirklich durch die Werkstatt führen?<<, fragte er ungläubig.
>>Aber klar, wer so auf Weihnachten steht, der gehört belohnt. Folge mir.<<
Zögerlich folgte er Rudolf und konnte sein Glück immer noch nicht fassen aber so ganz traute er dem Ganzen noch nicht.
Sie gingen wieder zurück, zu den Rentieren, die Harald merkwürdig und misstrauisch ansahen. Allerdings klärte Rudolf sie schnell auf und schon wurde er freundlich empfangen. Eine Zeit lang blieben sie und Harald unterhielt sich mit Ihnen. Ihm wurde sogar ein paar leckere Kekse und Weihnachtspunsch angeboten. Es war lecker und großartig, vor allem sich mit den Rentieren zu unterhalten und all seine Fragen los zu werden, die er schon immer fragen wollte. Die Rentiere fanden seine Art so herzlich, dass sie ihn nach kurzer Zeit ins Herz schlossen und ihm sogar anboten, sie zu besuchen, wann immer er mag.
Nach einiger Zeit verabschiedeten sich Rudolf und Harald von den neu gewonnen Freunden und Rudolf führte ihn in die Werkstatt, die genau nebenan vom Haus der Rentiere lag.

Das WeihnachtseinhornWo Geschichten leben. Entdecke jetzt