Kapitel 1 - Seite 1

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                                                                    - Tyler Cole -


Es war Mitte Dezember, als sich mein Leben völlig auf den Kopf stellte...

An einem kalten Freitagmorgen wachte ich in meinem gemütlichen, frisch gewaschenen Bett auf. Die schwache, dennoch warme Morgensonne schien in mein Gesicht, ließ mich meine Augenlider wieder schließen und die weiche „The walking dead"-Decke über meinen Kopf ziehen. Mein Zimmer war relativ klein, aber es reichte für einen kleinen schwarzen Schreibtisch, einen weißen Kleiderschrank, einen weißen, weichen Teppich und einen großen Spiegel. Ehe ich weiter in Gedanken abschweifen konnte, rief mich meine Mutter und riss mich somit heraus. Ich stand müde auf und lief gemütlich in mein eigenes, kleines, feines Badezimmer. Es war schlicht und in einem altmodischen Stil eingerichtet.

Alte Häuser und Städte faszinieren mich einfach - sie hatten etwas Unheimliches an sich, ihre ganz eigene Geschichte, die man erforschen möchte.

Meine Klamotten landeten schnell im Wäschekorb, und ich hüpfte unter die Dusche. Ich nahm mir meinen Schwamm und mein Duschgel und wusch gründlich meinen Körper. Groß war ich nicht wirklich, trotzdem mochte ich meinen Körper sehr. Als Nächstes nahm ich mir meine blond-lilafarbenen Haare vor. Ich schäumte sie gründlich ein und spülte sie sorgfältig aus. Es hatte mir schon immer gefallen, wenn sie nach der Pflege weich und lockig waren. Langsam stieg ich aus der Dusche, trocknete mich ab, legte mir das weiße Handtuch um die Hüfte und lief zu meinem Kleiderschrank. Ich öffnete ihn und überlegte, was ich wohl heute anziehen sollte. Da ich wahrscheinlich nachher zu meinen Freunden ging, entschied ich mich für eine blaue Boxershorts, eine weiße Jeanshose, einen roten Hoodie und meinen schwarzen Sneaker.

Winter war meine Lieblingsjahreszeit - lange, warme Hoodies, heißer, leckerer Tee und draußen die einzelnen Schneeflocken auf der Zunge spüren..

Ich lief zurück ins Badezimmer, hängte das Handtuch über die Heizung, damit es in ruhe trocknen konnte, und öffnete noch das Fenster. Danach zog ich mir meine neue Kleidung an, sah in den Spiegel und richtete halbwegs meine Haare. Ich blickte in meine Gelben Augen, die ich schon von klein auf nicht leiden konnte - sie passten überhaupt nicht zu mir. Viel lieber hätte ich die Augen meines Vaters geerbt - die hätten mir sicherlich viel besser gestanden. Ich checkte noch einmal mein Outfit, ehe ich mein Zimmer verließ und mich auf den Weg nach unten machte. Die Treppenwand war mit vielen tollen Erinnerungsfotos geschmückt - meine Geburt, meine ersten Schritte und meine erste Wolfsverwandlung. Ich strich mit den Fingern über das Foto mit meiner Mutter, wie sie mich in ihrem Arm hielt und mein Dad der daneben stand.

Im Augenwinkel sah ich das Foto von Noah und mir - da waren wir noch sehr klein und dämlich. Ich schaute noch kurz darauf, bevor ich beschloss, in die Küche zu laufen. Schon in der Treppe nahm ich den Geruch den von Pfannkuchen wahr.
Meine Mutter machte uns jeden Morgen ein herrliches Frühstück, und mein Vater besorgte meistens noch einen Kuchen vom Bäcker - das war bei uns schon zur Tradition geworden und machte mich überhaus glücklich.

Ich betrat die Schwarz-weiße Küche. „Morgen, Mum", begrüßte ich sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange, was sie mir gleich tat und mir durch meine lockigen Haare streichelte. „Morgen, Schatz. Würdest du schon mal anfangen, den Tisch zu decken?", fragte sie mich mit ihrem wunderschönen lächeln, und ich nickte ihr zu. Somit fing ich an, den Esstisch langsam mit drei Tellern, Besteck, Gläsern und Eierbechern zu decken. Anschlißend setzte ich mich an den Tisch und schwelgte etwas in Gedanken.
Meine Mutter war eine wirkliche Schönheit. Sie hatte komplett langes, lilafarbenes Haar und dieselben Augen wie ich - nur fand ich, dass ihr die Augenfarbe viel besser stand. Mein Dad hingegen hatte blondes Haar und smaragdgrüne Augen. Ich war ein wenig mit mir selbst beschäftigt, als ich plötzlich ein lautes Geräusch hörte und Glasscherben auf dem Boden liegen sah. Mein Blick richtete sich sofort zu meine Mutter, die mich sorgenvoll ansah. Ich rannte sofort zu ihr und rief nach ihr, doch sie reagierte erst nicht.
Was war los?
Wir knieten auf den Boden, und ich spürte, wie sie anfing zu zittern und eiskalt wurde. Jetzt bekam auch ich Angst - wo blieb nur Dad?!
Ich sah meiner Mutter weiter ins Gesicht und rief nach ihr. Jetzt sah sie mich an und lächelte nur schwach. Mein Herz begann zu rasen, meine Atmung wurde schneller. Ich hatte keine Ahnung, was hier gerade vorging.
„Tyler, Liebling. Dein Dad und ich lieben dich sehr und werden immer in deinem Herzen sein. Ich weiß, dass du das nicht verdient hast, aber du schaffst das. Ich und Dad glauben daran - ganz fest. Irgendwann wirst du jemanden finden, der dich nicht alleine lässt." 

Alpha hirntote

Mysterious LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt