Part 2

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Es war dunkel und wir gingen einen schmalen Pfad entlang. Um uns herum waren riesige Felsen. Der Pfad schlang sich durch jene durch. Zu gerne wäre ich auf einen der Felsen geklettert und von oben geschaut wie lange wir so noch gehen müssten, denn ich vergaß langsam wie der Wald aussah, so lange gingen wir schon zwischen Felsen. Doch es war zu dunkel.
Tengen ging vor mir. Seine Schritte waren viel größer als meine, weshalb er schneller war. Ich versuchte seine Gehart nachzuahmen, doch ich war zu klein. Deshalb sah es wahrscheinlich nur bescheuert aus. Wir redeten nicht miteinander und gingen so leise wir konnten. Wenn wir jemals so auf eine Mission aufbrachen war das erste was wir taten leise zwei Tage und eine Nacht so lange wie möglich voranzukommen. Reden verschwendete Energie. Ich bin schon lange mit Tengen auf Missionen gegangen, doch deren Unterschied zu dieser war, dass jene von unserem Boss kamen. Diese war auf Tengens Befehl. Normalerweise würde ich nicht gehen. Es war gegen unsere Gesetze erstens eine eigene Mission zu erstellen und zweitens eine Mission nicht zu vollenden und dem Boss nicht Bericht zu erstatten. Das hatten wir nämlich nicht getan.
Doch ich vertraue Tengen. Es war aber nicht der einzige Grund, weshalb ich nun hinter ihm ging. Hanzo war ein Gegner der Ninjas. Er beauftragte Leute und nun wollte er auch noch Dämonen auf uns hetzen. Eigentlich wusste ich nicht einmal warum er das tat, es hatte aber etwas mit dem Boss und Tengen zu tun. Der Boss hätte gewartet, bis Dämonen und angreifen oder mehr Leute geschickt, um Nachrichten zwischen Hanzo und den Dämonen abzufangen. Unser Plan aber, bestand darin Hanzo direkt anzugreifen und ihn außer Gefecht zu bringen. Es war riskant. Doch wir waren riskante Missionen gewohnt.
So ging ich ruhig und leise atmend hinter Tengen.
Als der Pfad sich endlich weitete und wir mehr und mehr Bäume sehen konnten, erkannte ich die Sonne hinter jenen. Sie war aber blass und milchig, denn ein Nebel bedeckte die Horizontlinie. Und wir gingen auf ihn zu. Die bleichen Sonnenstrahlen strahlten durch die Blätter auf uns. Langsam bekam ich Hunger, doch ich unterdrückte die Gedanken an Fleischspeise und dachte darüber nach, was in Tengens Kopf vorging. So wie ich ihn kannte, dachte er über eine Effektive Strategie nach.
Da meine Gedanken wieder zurück zum Fleischspieß gingen, fing ich an über mein Training nachzudenken. Ich durchdachte alle meine Lieblingsübungen, dann das ganze Programm, alle Techniken mit den Waffen und als ich schließlich vom Boden hochschaute, war um uns Nebel. Ich hatte den ganzen Weg lang auf den Boden, in Gedanken vertieft gestarrt und war Tengens sanften Schritten gefolgt. Spuren hinterließ er keine. Genauso wenig wie ich.
Der Nebel war dicht. Ich konnte Tengen gerade noch so erkennen. Deshalb konzentriere ich mich nun auf meinen Atem, ließ alle Gedanken sein und folgte Tengen.
Da fiel es mir auf. Dieser Nebel war kein echter Nebel. Es war etwas anderes. Es hatte einen anderen Geruch. Es war eine Art Rauch. Der Nebel, war eigentlich Rauch. Es war eine Mauer aus Rauch. Das hieß also, dass wir Hanzo schon nah dran waren. Irgendwie fühlte es sich falsch an jetzt schon, am zweiten Tag unseres Marschs so nahe am Gegner zu sein. Doch ich wollte Tengen nichts sagen. Er ging nämlich, ohne langsamer zu werden weiter.
Plötzlich hörte ich einen Ast knacksen. Einen kleinen Ast. Vor uns, etwa 15 Meter weg. Tengen hatte es auch gehört. Wir blieben beide gleichzeitig stehen. Langsam griff ich nach hinten und zog mein Katana aus der Scheide. Tengen zog seine zwei Schwerter ebenso heraus. Die Kette mit der sie verbunden waren machte die einzigen Geräusche im Moment. Für drei Sekunden standen wir still da und warteten, dann sprangen die Gegner aus den Büschen. Es waren zwei Männer. Sie hatten beide dunkelrote Rüstungen und drunter, herausschauende schwarze Kleidung. Sie hatten keine Helme auf und griffen uns mit silbernen Katanas an. Der Mann, der mich angriff war deutlich größer und breiter gebaut. Durch die Rüstung wirkte er noch größer. Sein Schwert knallte auf meins, als ich seinen Schlag abwehrte. Er holte erneut aus, diesmal wich ich aus, sprang nach hinten und holte mit meinem Schwert aus. Ich traf nur die Rüstung. Der Mann drehte sich um und holte dabei voller Wucht seitlich aus. Daraufhin hatte ich nur die Möglichkeit mich auf den Boden zu werfen schnell aufzustehen, dabei mein Katana auf dem Boden zu lassen und zwei Kunai zu ziehen und den Mann anzugreifen, solange er noch sein Schwert unter Kontrolle brachte. Ich zielte auf die Stellen, die nicht mir Rüstung belegt waren. Ich drückte eins meiner Kunai tief in seine Seite und das andere in seinen offenen Hals. Die Rüstung brachte eigentlich nichts. Man konnte durch die riesigen Löcher einfach durchstechen. Das Blut floss langsam über das Kunai auf meine Finger. Da wurde mir die Sache zu eklig und ich zog die Kunai aus dem Mann hinaus, wobei ich die Wunden größer machte. Er ging vor mir zu Boden und ich schaute mich um. Tengen hatte seinen Gegner schon längst besiegt und hockte über ihm, um ihn zu betrachten.
Ich ging zu ihm, nachdem ich meine Waffen abgewischt und eingesteckt hatte. Meine Hände waren aber noch etwas blutig, deshalb schaute ich mich nach einer Pfütze um. Weit und breit keine. Ich seufzte und ging zu Tengen, während ich meine Hände an einem Tuch rieb.
Ohne ein Wort zu sagen, stellte ich mich über ihm. Er schaute zu mir hoch.
"Es ist Abend.", sagte er und stand auf. Nun musste ich zu ihm hoch schauen.
"Sie waren beide Hanzos Anhänger.", sagte Tengen. Ich nickte.
"Ja, wir sind auch in seinem Rauch.", entgegnete ich. Tengen schaute sich um.
"Wir sind zu weit im Rauch, als dass wir hinauslaufen könnten. Wir müssen weitergehen, auch wenn noch mehr Gegner im Rauch warten.", meinte er. Ich schaute auf die Leiche vor uns und überlegte.
"Was hast du vor?", fragte mich Tengen. Ich wusste genau was wir machen mussten und grinste ihn an.
"Es wird dir nicht gefallen.", sagte ich und fing an ihm meinen Plan zu erklären. Und ich hatte recht, am Ende seufzte er tief und sagte: "Es gefällt mir nicht, aber es ist die sicherste Möglichkeit um unbemerkt durch diesen Rauch zu gelangen."
Und so zogen wir die besiegten Männer aus ihren Rüstungen hinaus und zogen uns jene selbst an. Meine war mir natürlich viel zu groß, auch wenn ich sie ganz eng gemacht hatte. Tengen hatte seinen ganzen Haarschmuck rausgezogen und in seine Tasche gegeben. Auch das Makeup schmierte er sich um Gesicht, ich tat das ebenfalls, sonst würde man erkennen, dass wir nicht Hanzos Ninjas waren.
Wir legten die Leichen zu seinem Baum und überdeckten sie mit Blättern. Es war nicht wichtig sie zu verstecken. Außerdem sahen sie aus, als würden sie schlafen.
"Bereit?", fragte Tengen schließlich. Ich wollte nicken, doch dann knurrte mein Bauch sehr laut.
"Lass mich ganz kurz etwas essen.", sagte ich, hielt einen Finger hoch und holte eine Semmel aus meiner Tasche.
"Du brauchst Energie, iss nur. Trink noch etwas.", ermutigte mich Tengen. Er holte Wasser aus seiner Tasche und trank selbst einen Schluck. Dann gab er mir die Flasche und ich nahm einige Schluck draus, bedankte mich bei ihm und gab ihm die Flasche zurück. Ich aß so schnell ich konnte, doch generell aß ich langsam und war schnell satt. Die Hälfte der Semmel war schon weg und ich fühlte mich so als ob ich gleich platzen würde. Deshalb atmete ich tief durch und wollte gerade reinbeißen, da nahm mir Tengen das Brot weg.
"Zu viel essen ist nicht gut.", sagte er und schob sich den ganzen Rest in den Mund. Ich schaute ihn böse an.
"Ich hätte das locker geschafft. Bin noch gar nicht satt!", schrie ich ihn an. Er legte einen Finger auf meine Lippen und schaute sich um. Ich ebenso. Das war zu laut gewesen. Niemand griff uns an, aber es konnte jemand gehört haben, deshalb redeten wir nicht mehr weiter sondern zogen los. In die Richtung, wo die Sonne aufgegangen war.

a crazy Ninja Mission |Tengen x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt