A Dancing Devil (JK FF)

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Am nächsten Morgen überhörte ich den Wecker. Ayumi war, allem Anschein nach, schon in den Kurs gegangen. Nach einem Blick auf die Uhr zog ich mir schnell ein weißes Hemd an, ich wollte  schön Aussehen an meinem ersten Tag, Machte mich Unterrichtsfertig und rannte mit einigen Büchern, die mir Ayumi gestern noch ausgehändigt hatte, aus der Tür.

Der Klassenraum für 'Geschichte des Tanzes' war für mich als Einsteiger nicht sonderlich leicht zu finden. Ich eilte durch die Flure und sah immer Mal wieder auf die Raumtüren. Wenigstens waren die Räume beschriftet mit den Namen des jeweiligen Faches. Ich rannte den Flur entlang, der mich, wie ich mich nun erinnerte, direkt zur 'Geschichte des Tanzes' bringen würde.

Und dann - prallte ich mit Wucht gegen etwas, verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten, saß nun auf der Erde.

Eine Flüssigkeit ergoss sich auf mein Shirt. Ich sah an mir herunter. Ein Kaffefleck erstreckte sich auf meinem Hemd. Auf meinem weißen Hemd. Na wundervoll. Eigentlich hatte ich mich heute gar nicht schön anziehen müssen, der Effekt wäre der selbe gewesen.

Mein Blick wanderte langsam von meinem Standpunkt 'Fußboden' aus, nach oben. Schwarze schuhe, vermutlich teuer, eine schwarze Cargohose mit vielen Taschen, Hosenketten, ein Shirt mit der Aufschrift 'Dior et Moi',was auch immer das bedeuten sollte, eine  Kette mit einem Kreuz Als Anhänger, hin zu einem extrem gutaussehenden, aber sehr wütenden Gesicht mit schwarzen, in die Stirn hängenden Haaren. Seine Asiatischen Gesichtszüge perfektionierten das Bild des Teenie-Traum-boy-looks. Es war der - mit Abstand - schönste Mensch, dem ich in meinem Leben je begegnet war. Piercings zierten sein hübsches Gesicht: Eines in der Augenbraue, eines in der Lippe und ganz viele in seinen Ohren.

Es sah verboten gut an ihm aus. Und noch ein Detail war nicht zu verachten - seine schmalen, tattowierten langen Finger hielten einen Kaffeebecher, welcher nun vermutlich nur noch zur Hälfte gefüllt war.

Nun kniete sich der Junge, oder gar junge Mann (er sah mindestens aus, wie 19 oder 20), vor mich hin und sah mir tief in die Augen. Wow hatte er schöne Augen... "Du hast meinen Kaffee verschüttet", sagte er leise, aber bedrohlich. Seine Stimme war tief und angenehm, allerdings mit keiner Spur von Wärme.

"Und du hast ihn auf mein Hemd geschüttet", sagte ich und hoffte, dass meine Stimme weniger Ähnlichkeit mit Mickey Mouse besaß, als ich das Gefühl hatte.

"Das liegt daran, dass du in mich hinein gerannt bist", sagte er nun, und er klang, als würde er einem Grundschulkind erklären, dass es keinen Sand aus dem Sandkasten in die Klasse bringen sollte.

Darauf hatte ich nichts mehr zu sagen. Er zog einen Mundwinkel nach oben und lächelte nun schief, was seinem Gesicht besser stand, als ich mir eingestehen wollte. Allerdings war es kein nettes Lächeln. Es war Belustigung in seinen Augen zu erkennen. Kalte Belustigung. Keine Spur Freundlichkeit.

Er beugte sich nun näher zu mir, was seinen Duft zu mir wehte. Ich hatte noch niemals etwas Vergleichbares gerochen.

Vermutlich sehr teures Männerperfume gepaart mit Vanille, Karotte und einem süßlichen Geruch, den ich nicht zuzuordnen wusste.
Ich atmete automatisch tiefer ein.
Er roch so unglaublich gut, dass ich für einige Sekunden wie betäubt war.
Das musste auch der Grund gewesen sein, dass ich seine Hand nicht wegschlug, oder aufstand, als er nun mit seiner Hand an meinen Nacken griff und meinen Kopf zu seinem heranzog.

"Du kaufst mir einen neuen Kaffee." , Raunte er. War das jetzt wirklich sein Ernst??
"Wenn du mir mein Hemd ersetzt...", Sagte ich trotzig.
Er zog wieder einen Mundwinkel nach oben.
"Okay...ach warte...du bist ja in mich hineingelaufen. Das bedeutet du bist schuld daran, dass der Kaffee verschüttet wurde. Also muss ich dir leider sagen...das ist überhaupt gar nicht mein Problem", damit nahm er seine Hand von meinem Nacken und stand auf. Dann ließ er den restlichen Kaffee mitsamt Becher auf mich fallen und ging dann mit seinen drei Freunden weg, welche die Szene nur grinsend beobachtet hatten.

"EY!", Schrie ich ihm hinterher, "Und was wird jetzt aus meinem Hemd?!"
Er drehte sich noch einmal um. "Wie gesagt: Das ist überhaupt gar nicht mein Problem..."

Wütend stand ich auf, hob meine Bücher auf und ging in Richtung des Raumes für Geschichte des Tanzes. Ich klopfte an die Tür und atmete ein und aus.
Dann öffnete sich die Tür.
"Ja bitte?", Fragte der Lehrer und sah mich Stirn runzelnd an.

"Ich bin Y/N. Ich bin neu.", War das einzige, was ich sagte.
Der Lehrer nickte verstehend.
"Also Y/N. Dann stell dich Mal vor. Wer bist du, was sind deine Hobbies? Warum kommst du so spät im Schuljahr zu uns?"

Es stimmte mich misstrauisch, dass er all das wissen wollte, aber ich stellte mich, mit Blick zur Klasse, hin.
25 geschätzte Augenpaare starrten mich an. "Hallo, ich bin Y/N, ich liebe Musik, Lesen, Schreiben von Geschichten ,weshalb ich so spät hier bin, geht euch nichts an und ich hasse Typen, die Kaffee auf anderer Leutes Shirts kippen", hätte ich gerne gesagt, aber was ich sagte war: "Hi, ich bin Y/N."

Der Lehrer schien zu merken, dass ich mich hier äußerst unwohl fühlte, deshalb sagte er mit einem bemühten Lächeln: "Ja, gut, dann setz dich bitte neben Ayumi dahinten hin."
Erleichtert ging ich zu der hinteren Reihe. Ich glaube, ich war die seltsamste Neue, die diese Klasse je erlebt hatte.

Ein neues Mädchen, ein Kaffefleck auf dem Shirt und dann auch noch nicht besonders begabt im Reden. Super erster Eindruck, Y/N.

Bei Ayumi angekommen, setzte ich mich hin und versuchte, die neugierigen und belustigten Blicke zu ignorieren, die mir immer wieder zugeworfen wurden.

Die Stunde war interessant. Obwohl ich neu war, könnte ich direkt mitmachen, da ich schon immer ein Fable für Geschichte und das Altertum gehabt hatte.

Als die Stunde zuende war, zog ich Ayumi aus dem Raum und zur Cafeteria wo ich uns einen geeigneten sehr weit abgelegenen Tisch suchte. "Okay ich muss dir was erzählen", sagte ich.

Und dann erzählte ich ihr alles was ich gerade erlebt hatte. Ihre Augen wurden immer und immer größer und als ich geendet hatte, schlug sie sich die Hand vor den Mund. "okay also wenn du in den reingelaufen bist in den ich denke, dass du reingelaufen bist, dann bist du sowas von am Arsch"