5. Kapitel

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Auf dem Weg zu dem vermeintlichen Lager, redete ich hauptsächlich mit Lucy, sie war wie in den Geschichten gutmütig, freundlich und herzlich. Die Gespräche mit ihr fühlten sich an, als würden wir uns schon ewig kennen.

Als wir den schon etwas lichternen Wald verließen, erstreckte sich eine große begrünten Schneise, umrandet von Bäumen. Darüber breitete sich der blaue Himmel mit vereinzelten Wolken aus. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich so eine Art Berg, aber künstlich angelegt, ich beobachte diesen schon seit längerem, die Narnianen haben lange daran gearbeitet. Am Fuße des Hügels befand sich eine Ruine aus Steinen.

Als wir näher kamen erkannte ich dass auf dem narnianischen Gebäude, zahlreiche Plateaus errichtet worden waren, und der Eingang bestand ebenfalls aus Stein. Ich fiel immer mehr zurück und die Narnianen strömten an mir vorbei. Es war überwältigend.

An jeweils beider Seiten des Eingangs platzierten sich nun Zentauren. Die vier Könige blieben mit Kaspian an der Spitze stehen. Die Geschwister setzten ihren Weg wieder fort, wobei die Zentauren ihre Schwerter erhoben. Kaspian bleib jedoch stehen und senkte ehrfürchtig den Kopf.

Als wir nun alle im Inneren waren, zeigten sich uns Schmieden und andere kleinere Kuriositäten zur Waffenherstellung. Die Pevensies wie auch ich blickten uns um, ich, Lucy und Susan bewegten uns tiefer hinein, währenddessen die beiden Brüder und Kaspian sich mit weiteren Narnianen unterhielten.

Ich schlenderte Stufen hinauf in einen Korridor, an den Wänden befanden sich Zeichnungen, ich erkannte sie sofort und rief Lucy herbei, diese holte Susan, und die wiederum die anderen. Es waren Höhlenmalereien von den vier Königen bzw auch aus diesem Zeitalter. Als Peter, Edmund und Kaspian auftauchten begann Susan:" Das sind wir!" Mit Fackeln bewaffnet begutachteten wir die Wände sorgfältig. Lucy stellte daraufhin eine Frage die ich mir auch schon gestellt habe:"Was ist das für ein Ort?" Daraufhin antwortete Kaspian nur" Das wisst ihr nicht?" Fragend schauten ihn die Pevensies und auch ich ihn an. Entschlossen nahm er dann eine Fackel und stiefelte zielstrebig tiefer.

Der Gang ging weit in die Erde hinein und breite Stufen führten in einen noch dunklen Raum. Große Säulen konnte man erkennen und diese dienten als sogenannten Eingang. Kaspian entfachte ein Feuer in einer Steinrinne mit Öl, somit war nun der ganze Innenraum erleuchtet. An den Wänden waren Zeichnungen eingemeiselt und in der Mitte von Säulen gesäumt, ein Abbild von Aslan. Zentral stand ein zerbrochene Steintisch. Der steinerne Tisch. Mir wurden viele Sagen und Gerüchte um ihn berichtet, ich suchte nach ihm, doch er war verschollen (nun nicht mehr).

Lucy schritt nachdenklich und ehrfürchtig auf den Tisch zu, gefolgt von ihren Geschwistern. Mit der Hand auf dem Rand des sagenumwobenen Tisches drehte sie sich um. "Er wird wissen was er tut!" Sie meinte Aslan. Nach einer kurzen, bedächtigen Pause meinte jedoch der Älteste von den Pevensies:"Ich glaube, nun liegt es bei uns". Habe ich richtige gehört? Er wird doch nicht wirklich glauben, Aslan würde uns mit dieser Aufgabe alleine lassen. Ich wollte etwas erwidern doch ich ließ es.

Mit einer nachdenklichen Miene setzte ich mich draußen auf eines der Plateaus. Ein paar Meter neben mir stand ein Faun, ich vermutete dass er Wache hielt bzw. nach Feinden Auschau hielt. Ich versuchte zu verarbeiten was mir passiert ist. Es war einfach unfassbar, meine größten Vorbilder waren nach tausenden von Jahren wieder hier. Auch ging mir das Gespräch mit Lucy durch den Kopf, welches ich während des Marsches zu diesem Konstrukt geführt hatte. Sie erzählte wie froh sie darüber war wieder hier in Narnia zu sein. Auch erwähnte sie wie langweilig und eintönig das Leben in England wäre, wo sie herkämen. Doch für mich war dieser Ort faszinierend, es schien alles eine Ordnung zu haben. Ebenfalls schweiften meine Gedanken zu Peters Ansicht, dass wir wohl genug auf den Löwen gewartet hätten.

Plötzlich wurde ich durch ein Rütteln aus meinen Gedanken katapultiert. Der Faun neben mir erklärte mir hastig, ich sollte nach drinnen rennen und den anderen sagen, er hätte Telmarern gesichtet. Ich stolperte auf, und lief hinein. Als ich um eine Ecke sprintete, prallte ich gegen jemanden. Ich schaute auf und sah in Edmunds zugleich verdutztes als auch verärgertes Gesicht. "Kannst du nicht aufpassen!?" fuhr er mich harsch an. Darauf verdrehte ich nur die Augen, packte sein Handgelenk und preschte schon wieder los. Er strauchelte sichtlich überrascht hinter mir her und versuchte dauernd ein Gespräch anzufangen, jedoch antwortete ich nie und lief unbeirrt weiter. Doch sein Geduldsfaden war nun endgültig gerissen.

15. Jänner 2022

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 15, 2022 ⏰

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in the middle of the forest I met you ~ Edmund FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt