Der Morgen macht den Tag

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Als ich heute morgen aufgewacht bin, ging es mir beschissen. Ich hatte wieder einen Traum von meinen Eltern. Wie ich sie ein letztes Mal gesehen habe mit dieser Angst im Gesicht die ich davor noch nie gesehen hatte. Meine Eltern sind eigentlich aus Amerika, sind aber kurz vor der Geburt meiner ältesten Zwillingsbrüdern nach Deutschland ausgewandert. Mama, Papa und ich waren bei meiner Großmutter um sie zu besuchen und waren gerade auf dem Rückflug. Ich war mit an Board des Flugzeuges in dem meine Eltern gestorben sind. Ich hätte auch sterben können. Aber nein. Mein Schicksal hat sich anders entschieden. Ich war die einzige die den Absturz, wenn auch nur knapp, überlebt hat. Seit dem habe ich nicht mehr so richtig Lust auf das Leben, aber meine Brüder helfen mir immer so gut es geht.

Ich ging ins Bad um meine Morgenroutine zu machen (Harre bürsten, Zähneputzen, Gesicht waschen, Klo gehen) und mir dann meine Kleidung zu holen, welche aus einer Jogginghose und einem Pulli von meinem Bruder Marco besteht. Als ich am Klo saß merkte ich natürlich sofort den rot-braunen Blutfleck in meiner Pyjama Hose. Juhu. Wieder schmerzen als würde ich hier glatt ein Kind gebähren. Wie ich das hasse. Ich nahm mir schnell ein Tampon und zog mich dann an um zum Frühstück zu gehen. Ich machte gerade die Tür auf als mir auch schon Collin über den Weg lief. "Morgen Prinzessin. Gut geschlafen?" fragte er mich freundlich. Wie kann man schon am Morgen so motiviert sein. "Nicht so ganz. Hab wieder von Mama und Papa geträumt" Coco seufzte auf und schaute mich mit einem traurigen und Mitleidigen Blick an um mir dann nur eine Hand auf den Rücken zu legen und mich vor sich her zu schieben.

Als wir im Esszimmer ankamen saßen schon alle meine Brüder am Tisch und frühstückten. "Kate hatte wieder einen Albtraum" somit hat Coco die Aufmerksamkeit aller meiner Brüder erregt. "Ach Cutie komm mal her." sagte Marco und schob seinen Sessel zurück, dass ich mich auf seinen Schoß setzen kann. "Wieder von Mama und Papa?" fragte er besorgt. Ich schaue zu Boden und nicke dann einfach nur. Er nimmt mich in den Arm, da er weiß, dass ich gleich anfange zu weinen. Ich schluchze leise auf und vergraben mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Er Strich mir weiter über den Rücken und flüstert mir beruhigende Sachen zu.

Als ich keine Träne mehr zu vergießen hatte hebt Mar mein Kinn mit seiner Hand an und schaut mir tief in die Augen. "Besser?" ich nickte nur stumm und setzte mich dann auf den freien Platz zwischen Oliver und Nico um zu frühstücken. Ich nahm mir wieder nur ein Brötchen mit Käse und machte mir in der Küche einen Tee. Als ich mit der heißen Tasse Tee in der Hand zurück zum Tisch gehen wollte, durchfuhr mich plötzlich eine Welle von Schmerz, sodass ich denn Tee schnell abstellen musste um mich an der Kücheninsel abstützen zu können, während die andere Hand meinen Bauch hält. Ich zischte kurz schmerzerfühlt auf und blieb noch kurz in der Position bis der Schmerz aufhörte. So jetzt da dass erledigt ist würde ich gerne zurück um mein Brötchen zu essen. Danke, sehr freundlich von Ihnen. Genervt davon, dass mein Tag schon scheiße beginnt, und mit der Tasse Tee in der Hand lief ich wieder zurück zu meinen Brüdern, die aber deutlich weniger geworden sind. Nur mehr Oli, Nic und Mar waren da und unterhielten sich gerade.

"Alles gut bei dir Babygirl?" fragt mich Oli und schaut mich mit einem fragenden und besorgten Blick an. "Bei mir ist alles gut. Warum sollte nicht alles gut sein? Ist bei dir etwa nicht alles gut?" gab ich ihm zur Antwort. "Ok? Was ist den bei dir los? Du bist doch sonst nicht so drauf?" fragte nun Nic, während ich mich an den Tisch setze und zu essen begann. Ich wollte gerade einen Schluck meines Tees nehmen als wieder dieser Schmerz zurück kam. Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich Schmerzen habe, was wohl nicht so gut klappte. "Was ist los Cutie? Hast du Schmerzen? Du siehst so blass aus" fragt mich Marco auch gleich besorgt. Ich nicke nur und lehne mich dann mit meiner Stirn an den Tisch und schlinge einen Arm um meinen Bauch während die andere sich im Tischtuch fest krallt. "Hey Babygirl! Rede mit uns. Was hast du?" kam die Frage, mit Besorgnis und etwas Nachdruck in der Stimme, nun von meiner linken Seite was wohl Oli gewesen ist. Ich stöhne nur schmerzvoll auf und beiße die Zähne zusammen. Ich muss mir die Tränen verkneifen, was nicht so funktioniert wie es soll."Kate sag uns sofort was mit dir los ist!" Liebevolle strenge. Dass ist immer die Methode von Nico. Mit zusammen gebissenen Zähnen gebe ich zur Antwort "Periode" und muss wieder schmerzvoll aufstöhnen. "Nico! Schmerzmittel! Schnell!" sagte Oli nur zu Nico, welcher auch gleich losläuft. "Hey Babygirl! Ich weiß es tut verdammt weh, aber du musst dich hin legen. Komm ich helf dir." Ich habe Oli echt am aller liebsten. Mit ihm kann man über alles reden und mir muss es auch nicht peinlich sein. Er war schon immer der führsorglichste von meinen Brüdern. Oli hob mich mit Leichtigkeit hoch und trug mich auf die Couch, wo er mir gleich mehrere Kissen unter die Füße legte und mich zudeckte.

Mir entkam ein kurzer Schmerzvoller schrei, als dann auch endlich mal Nic wieder runter kam und Oli die Spritze mit dem Schmerzmittel gab. Durch den Schrei habe ich wohl auch die Aufmerksamkeit der anderen auf mich gelenkt den kurze Zeit später standen 7 ahnungslose Männer im Wohnzimmer und schauten mich besorgt an. Ich vergoss weiter Tränen als ich ein stechen an meiner Hand spürte. "Shhhhh gleich wird es besser Babygirl, alles gut shhh." Oli strich mir beruhigend über die Wange und strich mir, somit auch die Tränen weg. Nach ein paar Minuten tat es tatsächlich nicht mehr so weh, aber dafür spürte ich wie erschöpft ich war. "Besser?" ich nicke nur. Die anderen Jungs stehen immer noch im Wohnzimmer und starren mich an. "Schlaf ruhig Babygirl. Hast du dir verdient." Gesagt, getan. Ich weiß nicht für wie lange ich geschlafen habe, aber es tat auf jedenfalls gut.
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Ja und dass war Kapitel 1!
Hoffe es hat euch gefallen. Ich bin für Kritik gerne offen und würde mich über Feedback freuen.
Eure RoseLaufeyson!

10 Brüder und Ich (Abgebrochen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt