1-Gezwungen

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Wörter: 4850

Die Kapitel werden lang, aber ich werde einige Absätze reinsetzen, damit ihr immer wissen könnt, wo ihr wart. Viel Spaß beim Lesen

-Nebelfuchs <3

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Jeder kannte wohl diese Tage, an denen man nicht aufstehen wollte und genau jetzt erinnerte mich mein Wecker daran, dass heute wieder die Schule begann. Wie immer hatte ich null Bock auf diese Scheiße. Ich streckte mich, gähnte und stand auf. Schleppend ging mein Weg zum Bad, wo mich im Spiegel ein Junge mit eisblauen Augen und schwarzen struppigen Haaren anschaute.

 Ich fand mein Aussehen nicht schlimm, aber manchmal verfluchte ich es auch, da die Weiber scheinbar voll darauf abfuhren. Schnell machte ich mich fertig und zog mich an. Schwarzer Hoodie und schwarze Jeans-das passte zu meiner Seele. Seit der Sache mit Killian fühlte sich meine Seele dunkel an, was ich auch nach außen ausstrahlte, weswegen ich nicht wirklich Freunde hatte.

Zwar gab es noch Tom, aber auch ihm vertraute ich nicht und ich würde auch Niemanden mehr vertrauen können. Ich war der Meinung, dass Menschen nie wirklich Interesse an einem hatten, sondern nur an dem was man besaß. An dem, wo sie sich bereichern konnten und was ihnen Vorteile verschaffte. Denn Menschen waren nun mal Wesen, die andere ausnutzten, um sich besser zu fühlen.

Ich hatte mir geschworen, aufzupassen, wo falsche Leute lauern würden, denn sie waren bestimmt hinter jeder Ecke und vor allem dort, wo man sie nicht erwartete. Bevor ich in die Küche ging, schrieb ich noch schnell in mein Tagebuch, dass ich wiedergefunden hatte. Ich hatte die vorherigen Einträge nicht gelesen, da ich davon nichts mehr hören wollte, aber ich wollte neue Einträge schreiben.

Ich ging hinunter in die Küche, wo ich nur ein paar Cornflakes mit Milch aß. Meine Alten waren nicht da, was mich freute. Meine Olle war oft unterwegs als Model. Damals hatte sie irgendwann zu meinem Vater gemeint, dass es besser gewesen wäre ...ich wäre nie geboren. Also vermisste ich sie auch nicht wirklich. 

Mein Alter vergrub sich entweder in seinem Arbeitszimmer oder war auf Geschäftsreisen. Ich war oft allein gewesen, auch schon früher. Man gewöhnte sich daran und es störte mich nicht. Dafür verstand ich mich gut mit unserer Haushälterin Rodriguez. Im Grunde hatte sie mich aufgezogen und auch Killian war nur bei mir gewesen, aber diese Zeiten waren vorbei und sie würden nie wieder kommen. 

Ich seufzte leise und schnappte mir meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zur Schule. Ich trödelte, denn es war mir egal, ob ich zu spät kommen würde. Aber ich hatte keine Lust auf die schmachtenden Blicke der Weiber, die immer wieder versuchten, mich anzubaggern. Wahrscheinlich nur um über mich an meine Alte heranzukommen oder weil wir nicht arm waren. Ich hasste es. Mich würde eh niemand lieben, nur weil ich eben ich war.

Als ich den Schulhof betrat, waren alle Schüler zum Glück schon in ihren Klassenräumen und ich hatte meine Ruhe. Ich lief zu meinem Spind und schmiss meinen Rucksack hinein. Ich nahm nur einen Block und Stifte mit. Wenn es zu langweilig werden würde, könnte ich wenigstens zeichnen. Dann ging ich zu meinem Klassenzimmer und klopfte Sofort betrat ich den Raum und alle Blicke richteten sich auf mich.

„Basti, schon am ersten Tag zu spät", rügte Mr. Thompson mich.

Ich setzte mich auf meinen gewohnten Platz, der noch leer war, denn scheinbar hatte es keiner gewagt, sich dort hinzusetzen. Schon immer saß ich hinten am Fenster, da ich dort am besten chillen konnte. „Sebastian!", hörte ich die aufgebrachte Stimme von Thompson.

„Was?", erwiderte ich genervt. „Da du das ganze Organisatorische verpasst hast, wird es dir Paul in der Pause erklären", stellte Thompson klar. Dieser komische Streber würde mir nichts erklären, weil ich darauf keinen Bock hatte. Ich überlegte sofort, wohin ich mich verdrücken könnte, und sofort fiel mir auch einer ein.

Felon(el)y-Die schwarzen WölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt