„Sie war nicht so wie alle anderen. Sie war außergewöhnlich. Lebensfroh. Spontan."
„Aber warum hatte das alles dann solche Folgen wenn sie ihnen so gut getan hatte?", fragte mich die Leiterin. Es war früh morgens und helle, fast orangefarbene Sonnenstrahlen brachten den großen Raum zum strahlen sodass sie einem die Augen zum zukneifen brachten und jeden Rücken zum schwitzen. Es roch nach frischen Zitronen und fruchtiger Limonade und auf der Theke waren verschiedene Kekse ausgestellt die ein paar Mitglieder der Gruppe mitgebracht hatten.
„Ich denke es lag daran das sie zu kaputt war und ich zu verliebt.", antwortete ich und lehnte mich nach hinten an die Rückenlehne des Stuhles auf dem ich wie jeden Sonntag saß.Nach einer Weile kam ein Bus der mich direkt in die Innenstadt von Wiesbaden bringen würde. Also stieg ich ein und setzte mich in die hinterste Sitzreihe. Der Bus war sehr warm und die Wände waren mit einem blau, gelben Caromuster verziert. Ich weiß noch das es leicht nach pulvrigem Parfüm gerochen hat und der Busfahrer sehr freundlich zu mir war. Es dauerte bestimmt 5 Stunden bis ich angekommen war aber die Fahrt kam mir deutlich kürzer vor. Ich kam an und um mich herum waren nur große, moderne Häuser. Das Getümmel der Menschen drehte sich um mich herum. Überall wo ich nur hinschaute war ich begeistert von den verschiedensten Arten in jeglichen Perspektiven. Jeder trug die unterschiedlichste Kleidung, sprach anders, hatte eine andere Ausstrahlung, andere Interessen und ich mittendrin. Ich fühlte mich als ob ich mitten im Getümmel schweben würde und das einzige woran ich dachte war die Nummer des Mädchens.
Als ich mich beruhigt hatte suchte ich aufmerksam, funkelnd mit meinem bereits verschwitzen Palettenkleid nach einer Telefonzelle.
Ich drückte ein paar Cents in dieses Teil um zu telefonieren und wählte ihre Nummer und ich muss sagen es dauerte nicht lange bis eine verträumte, weibliche Stimme die mir schon bekannt war mich mit einem schnellen „Hallo?" überraschte. Ich erklärte ihr wer ich war und das einzigste was sie sagte war: „Ich wusste das du mich früher oder später anrufen würdest. Wo bist du? Wir könnten uns in einem wirklich hübschen Café heute Nachmittag verabreden."
Obwohl ich ein wenig verwirrt war generell, weil ich erst in der Wüste aufgewacht war und ich mich jetzt plötzlich in Wiesbaden mit einer mysteriösen Fremden verabredete, stimmte ich zu und suchte bis zum Treffen nach einer Unterkunft wie etwa einem Hotel und neuer Kleidung.
Ich stand also nun in dem wirklich hübschen und kleinem Café das mich ein wenig an das Central Perk erinnerte und mich lächelte ein Wiedererkennbares, nicht zu vergessenes, wunderschönes Gesicht entgegen. Sie stand auf und drückte mich als ob wir uns schon länger kennen würden was mir ein wenig komisch vorkam.
Was soll ich sagen, wie verstanden uns einfach sehr gut und unterhielten uns die ganze Zeit über in dem Café. Es stellte sich heraus das wir die gleichen Interessen hatten wie etwa shoppen gehen oder Netflix schauen. Sie war sehr offen zu mir und ich hatte das Gefühl sie würde mich verstehen. Manchmal hatten wir Augenkontakt und sie lächelte mich verschmitzt an sodass ihre grünen Augen noch mehr als zuvor funkelten und den Raum aus meinen Augen zum leuchten brachte. Ihre braunen, sehr elegant gestylten Haare verdeckten ihre Stirn aber dann schob sie sie nach hinten in ihren blau, grün Pastellfarbenen Pullover. Ich fühlte mich aufmerksamer als je zuvor und spürte eine bestimmte Bindung. Manchmal kaute sie auf ihren strahlend roten Lippen was mir für ein paar Sekunden die Wörter aus meinem Mund raubte und ich in Gedanken verschwand.
„Was hatten sie für eine Verbindung zu ihr?" fragte mich eine junge Dame die sich sofort deutlich durch ihre ganz hellen, blonden Haare machte.
„Eine sehr tiefe, philosophische und gefühlvolle Beziehung würde ich sagen.", antwortete ich schnell.
„Okey sie müssen mich aufklären. Was war denn genau mit diesem Mädchen los?"
Plötzlich war es still in dem kühlen, großen Raum. Mein Blick führte nach Draußen durch die Fenster auf eine große Wiese eines Parks Wiesbadens dessen Namen ich nicht einmal wusste.
„Lula war kaputt. Schon als ich sie kennenlernte. Ich merkte es nur nicht. Sie hätte sich Hilfe holen sollen anstatt sich an mich zu klammern." entgegnete ich kalt und setzte ein wütenden Blick auf.
„Ist Lula das Mädchen?"
„Ja.", wurde ich still, „so hieß sie."
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Fliegen lernen
Sonstiges~Was wäre wenn du in ihre funkelnden, grünen Augen noch ein letztes Mal schauen könntest? Ihren Duft und ihren Atmen ganz dicht an dir spüren könntest? Wenn du noch ein letztes Mal sie ganz dicht an dich packen könntest und sie nie wieder loslassen...