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Eigentlich hab ich ja alles was ich wollte, die Augen Operation meiner Mutter ist durch, sie hat eine neue Brille, meine Schwester geht zur Schule und das Haus ist in stand. Ich hab mein Ziel erfüllt.  Ich bin weg um Geld für meine Mutter so organisieren, und jetzt? Jetzt lieg ich hier auf meinem Bett und starre Löcher in die Luft.
Eigentlich sollte ich glücklich sein, aber irgendwas fehlt mir im Leben.  Aber was?

Ich, in Spanien, in einer WG mit meinem Besten Freund. Als wir zusammen auf der Baustelle gearbeitet haben waren wir noch viel mehr in der WG.
Inzwischen haben ich meinem Job im Supermarkt und Ismaël im Restaurant um die Ecke und trotzdem teilen wir uns die Wohnung, obwohl es nicht mehr am Geld hängt.
Er ist als einziger nie gegangen.
Loswerden wollte ich ihn keinesfalls und er mich hoffentlich auch nicht.
>klopf klopf<
"Ja, was gibts?", Ismaël stecke seinen Kopf durch die Tür und sah mich an.

Seine praktisch komplette schware Iris, nicht von der Pupille zu unterscheiden, starrte mir praktisch in die Seele, ich hatte das Gefühl er wusste, dass ich etwas down war.
Und das sagte er mir auch kurz danach.
"Du liegst hier seit 3 Stunden, was ist es, dass los ist?"
"Weiss es irgendwie nicht...", gab ich nur trocken aber leise ab. Denn ich wusste es wirklich nicht.
Er zog eine Augenbraue hoch, bewegte sich dann rüber zu meinem Bett und setzte sich darauf:"Sicher?"

Mehr als eine Seufzer bekam ich nicht raus..., also kam noch ein: "Sicher?"
Mit erschöpfter Stimme gab ich dann: „ Nein, eigentlich nicht... nur ich weiss nicht was es ist..."
Ismaël zog erneut eine Augenbraue hoch und starrte mir schon fast in die Augen, ich muss sagen - seine Augen sind definitiv außergewöhnlich - manche würden es vielleicht gruselig nennen, ich nicht - ich mag sie. Auch, wenn meine Augen nicht viel heller waren.  Wir beide waren was Haut-Haar und Augenfarbe angeht recht ähnlich.

Während er versuchte mir in die Seele zu sehen fragte er: „Du willst es mir nicht erzählen,oder?", danach folgte ein trauriger Blick, er sah zur Tür. Dann stand der auf:" Überlegs dir nochmal, wir haben jetzt 4 Jahre uns zusammen durchgekämpft, dein jetziges Problem bewältigen wir auch. Ich bin im Wohnzimmer, wenn du mich suchst." Dann ging er. Schade.

Stille. Hatte ich wirklich 3 Stunden ohne Musik die Wand angestarrt? Jetzt mach ich das wohl nochmal 3 Stundne mit Musik. So griff ich nach der Musik box und liess Youssou N'Dour in Dauerschleife laufen.
Dabei musste ich eingeschlafen sein, denn ich wurde von Ismaël geweckt, da er bescheid sagen wollte, dass er Essen gemacht hätte. Was würde ich nur ohne diesen Jungen tun? Verhungern.
Er hatte sich an Thiéboudienne versucht. Tief im Herzen wusste ich, dass er das nur gekocht hat um mich glücklich zu machen und nicht, weil er es so gerne aß und das liess mich grinsen.

Und auch, wenn mein Hunger nicht der grösste war aß ich eine normale Portion, extra für ihn.
Isma sein Essen war wirklich gut, man könnte fast schon sagen, so gut wie das meiner Mutter.
"Na, ich sehe es gehr dir besser!", strahle Isma mich an. Und ich nickte, ich hatte geschlafen und gegessen, das war definitiv ein Grund bessere Laune zu haben und ich kann die Leere in mir für einen Moment vergessen.

Ismaël nimmt den Stuhl neben mir, legt mir seinen einen Arm über die Schulter und sagt: „Glücklich gefällst du mir viel besser!" Pause. „Willst du mir jetzt vielleicht erzählen, was los ist?" und danach versucht er den Hundeblick.
Ich atme tief durch. Okay.

Ich nickte mit meinen Kopf in Richtung Sofa um zu sagen „setzt dich schonmal drauf", er nickte und ging. Mit einer Decke bewaffnet kam ich ein paar Minuten später dazu.
Und so begann ich die Geschichte, von „Wie werde ich glücklich?".
Ismaël pflegte mich nicht zu unterbrechen.
Am Ende nahm er mich in den Arm: „Hey, wir schaffen das. Zusammen." und lächelte mich an.

|| Nach all der Zeit, it's him and I ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt