Tick.
Tack.
Tick.
Tack.
Namjoon sieht aus, als würde er mir etwas Wichtiges sagen wollen, weiß aber nicht so ganz, wo er beginnen soll. Angespannt sitzt er auf dem schwarzen Sofa mir gegenüber und klammert sich an einen Stapel Papiere, den er mitgebracht hat. Die Tasse Kaffee, die ich ihm extra mit der Kaffeemaschine zubereitet habe, hat er nicht einmal angeschaut.
Tick.
Tack.
Eigentlich fällt es mir leicht, das Ticken der Uhr an der blauen Wand zu ignorieren, aber heute klingt jede Sekunde laut wie ein Trommelschlag in meinen Ohren wieder. Normalerweise freue ich mich, wenn Namjoon mich besucht. Wir trinken dann zusammen Whiskey oder Kaffee und plaudern über aktuelle Fälle, bei denen er nicht weiterkommt. Eigentlich verstößt es gegen seine Schweigepflicht, aber ich bin nun einmal nicht irgendwer. Ich bin sein bester Freund. Wir haben zusammen die Ausbildung in der Time Corporation gemacht und auch zusammen angefangen dort zu arbeiten. Zwei Jahre lang sind wir ein Team gewesen, dann hat ihn der Vorstand einbezogen und ich habe Solo weitergemacht. Jedenfalls bis zu dem Tag, an dem ich bei einem Auftrag einen Unfall gehabt habe und seitdem krankgeschrieben bin. Seitdem ist meine Schulter nicht mehr ganz das, was sie einmal gewesen ist, aber von allem anderen habe ich mich gut erholt. Trotzdem weigert sich der Vorstand seitdem, mich wieder als Zeitreisenden einzusetzen, auch wenn ich der beste von allen bin.
„Namjoon, was ist los?", frage ich meinen Freund und lege nachdenklich den Kopf schief. Seine Augen schrecken bei meinen Worten auf, als habe ich ihn aus den tiefen seiner Gedanken gerissen.
Interessant.
Eigentlich gibt es nichts, was Kim Namjoon aus seiner Ruhe bringen kann. Keine Bombe, die kurz davor ist zu explodieren, keine Männer, die mit ihren Waffen auf uns zielen und kein Problem, dass einfach nicht gelöst werden kann.
Kim Namjoon behält immer einen kühlen Kopf.
Außer ... es betrifft mich. Das letzte Mal habe ich ihn so erlebt, als er mich im Krankenhaus besucht hat, um mir zu sagen, dass ich in den Innendienst versetzt werde, da ich nicht mehr 100% kampffähig bin. Er hat gewusst, dass er mir damit alles wegnimmt, worauf ich so hart hingearbeitet habe. Und er hat auch gewusst, dass ich es nicht so einfach hinnehme.
Ich gehe niemals in den Innendienst.
Stattdessen sitze ich zuhause und tue nichts, langweile mich jeden einzelnen Tag und starre Löcher in die Luft. Der Vorstand hat mir doch schon alles weggenommen, viel mehr ist aus mir nicht herauszuholen. Wenn Namjoon mir also irgendetwas zu sagen hat, dann soll er es endlich tun. Warum zögert er es so lange hinaus?
Es sei denn, es ist etwas passiert, von dem er weiß, dass ich damit nicht einverstanden sein werde.
Taehyung wirft mir einen fragenden Blick zu. Eigentlich hat er eine komplette Ausrüstung in der Time Corporation, doch seitdem ich durch meine Schulter OP zuhause bin, hat er es sich irgendwie zur Aufgabe gemacht, mir Gesellschaft zu leisten. Seitdem hat er sich in meinem Wohnzimmer mit dem nötigen Zeug ausgestattet und arbeitet von meiner Wohnung aus für die Zeitreiseflotte. Ich kann ihm technisch nicht ansatzweise so viel bieten wie sie, aber ich bin irgendwie froh, dass es da ist. Auch wenn ich das niemals zugeben werde.
„Wir hatten eine Vorstandssitzung", beginnt Namjoon schließlich und schaut mir dabei fest in die Augen, „und sie wollen, dass du wieder für uns arbeitest."
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Knight of Time
Fanfictionor einigen Jahren ist eine Bohrinsel explodiert und hat einen Krieg zwischen Nord und Südkorea entfacht. Einen Krieg, der in der Zeitlinie niemals hätte stattfinden dürfen. Für Yoongi ist das Zeitreisen sein Leben, seit er in der Time Corporation a...