Wie alles begann.. [Mara's Sicht.]

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Man kann nicht behaupten, das Raijin und Mara eine einfache und prickelnde Kindheit hatten. Eher im Gegenteil. Sie wuchsen in aermlichen Verhaeltnissen auf, und standen unter staendiger Beobachtung durch Blicke von anderen, wohlhabenden Personen, welche auf sie herrabblickten, als waeren sie Ratten.
Bald aendert sich hier alles. Alles wird anders. Alles. "Wir muessen hier weg. Sofort!" Aus der Innenstadt droehnte lautes Pferde wiehren, Schuesse und Schreie.
Raijin und ich starrten geband auf das Tor zur Innenstadt. Eine ziemlich adipoese Frau rannte vor dem Tor hektisch umher, bis sie meinen Bruder und mich vernahmen, wie wir langsam auf das Tor zu gingen. Ich sah gerade, wie ihre Pupillen sich stark weiteten, und ihr seelenloser Koerper zu Boden sank. Mein Bruder grinste, als ein maechtiger, mayestaetischer Hengst auf mich zu trabte. Ich vernahm erst durch die Schlachtrufe den Reiter auf dem Pferd, der in komplett dunkelrotes Gewand gewickelt war. Als der Hengst knapp vor mir abbremste, wehte der Wind mir meinen Pony aus dem Gesicht, welcher eigentlich immer mein rechtes Auge bedeckte. "Geh mir aus dem Weg, du Nichtsnutz", schrie der Reiter aus dem Tuch welches seinen Mund bedeckte hervor. "Wieso sollte ich?", entgegnete ich. Raijin packt mich am Arm, und wollte mich bei Seite zerren, jedoch riss ich mich aus seinem Griff und starrte dem Reiter tief in seine dunklen, braunen Augen. "Geh schon, oder ich uebertrample dich!" - das bezweiflete ich sehr, und ich fing an in meine Hand zu kichern. "Du bist lustig." Raijin schien zu verstehen, was ich vor hatte, und warf mir meine Sense zu. Der Kampfunterricht meines Vaters schien sich bezahlt zu machen. Ich fing die schlichte, schwarze Sense elegant auf, und schwingte sie provokant. "Na dann, leg mal los." Raijin kicherte und tappste bereits weiter durch das Tor Richtung Innenstadt. Der Reiter setzte zum Trab an, doch bevor der Hengst lostraben konnte, war er auch schon reiterlos. Mit einem Schwung lag er auf dem Boden, durch meine flinken Bewegungen. "Bitte! Ich habe Familie!" - "Das hatte diese Frau dort auch." Ich deutete auf die adipoese Frau, doch anschließend rammte ich ihm die Klinge der Sense in den Kopf, und rannte meinem Bruder nach, der scheinbar bereits seinen Spaß ohne mich hatte. Ueberall lagen tote Leichen, ueberall waren eingestuerzte Haeuser und kleinere Risse im Boden.
Ploetzlich stand vor mir jemand.
Ich sah auf, doch die Sonne verringerte meine Sicht stark, und ich sah nicht, um wen es sich handelte, bis sich ein Arm in meine Seiten rammte, und ich an einer Hauswand aufprallte. "Fass meine kleine Schwester nicht an!", diese Stimmenfarbe gehoerte eindeutig meinem Bruder. Er war 16, und ich selbst erst 14.
Ich betrachte die kleinen Narben an seinem Koerper, welche freilagen. Sie kamen von den Schlaegen unserer Eltern. "Was wenn doch?" eine tiefe, raue und kratzige Stimme sprach unter dem Tuch hervor. Ein muskuloeser Koerper kam auf mich zu, und blieb direkt vor mir stehen. Mit einer Waffe auf meinen Kopf gerichtet. Ploetzlich jedoch schrie die Silhouette vor mir schmerzgetrunken auf. "Komm zu mir, Mara!", schrie Raijin.
Ich stand so schnell ich konnte auf, packte meine Sense und schnitt der Silhouette vor mir die Beine ab, woraufhin er noch schmerzvoller aufschrie. Anschließend rannte ich hinter meinen Bruder. Wir standen Ruecken an Ruecken. Er war bestimmt gute 2 Koepfe groeßer als ich. Ich hoerte nur mehrere laute Knallerein, die von Raijin ausgingen. Ich wandte mich zu ihm, und sah nur wie schwarze Blitze immer weiter auf den Koerper der Silhouette einschlugen, und sie langsam, Stueck fuer Stueck zerfetzt wurde. Das Blut verteilte sich ueberall.

Als Raijin seine Show beendet hatte, wandte er sich zu mir. Ich erstarrte.
"Raijin?! Was ist passiert?!" ein kalter Schauer lief ueber meinen Ruecken, als Raijin anfing, unglaublich beaengstigend zu lachen. Fast schon psychopathisch.

Die Leiche hinter sich verschwanden mit einem mal in großen Flammen. "Komm jetzt, Mara." Er legte seine Arme an meine Kniekehlen und meinen Ruecken, hob' mich dann hoch und verließ die Stadt.

Wir kamen auf einer großen, wunderschoenen Wiese an, wo er mich ablegte, und mir tief in die Augen starrte. "Mara. Du versteckst all deine Geheimnise hinter diesen lodernden Feuer in deinen Augen. Aber umso laenger ich hinein starre, umso mehr verstehe ich. Umso mehr glaube ich, das du luegst. Du bist nicht gewoehnlich." - "das sagt mir gerade der, dessen Haare nun rot sind, und dessen Augen auch nichtmehr braun sind!", fauchte ich ihn an. Er grinste.

Die Geschichte zweier Geschwister. [RpG]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt