KAPITEL 36.

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Cayetana

Ellen sah mich an und wollte es unbedingt wissen. Ich hatte mich auf den Stuhl gesetzt, meine Unterarm an meinem Oberschenkel abgelegt und sah Blanca erst an, nachdem ich mich wieder zu Ellen wandte. Der Keller war schalldicht und sehr kühl. An den freien Armen, von Blanca und Ellen konnte ich erkennen, dass sie eine Gänsehaut hatten.

„Was wollt ihr wissen?" Drehte ich doch die Sache anders herum und wollte Fragen gestellt bekommen. Es war einfacher den Fragen aus dem Weg zu gehen, anstatt einfach los zu erzählen. Ellen hob ihre perfekt geschminkte Augenbrauen hoch und sah mich mit ihren braunen Augen an. Sie versuchte sich, soweit es die Seile es ihr ermöglichten, nach vorne zu beugen. Mit leicht zusammengekniffenen Augenbrauen sah sie mich an.

„Machst du das freiwillig?" War die erste Frage die Ellen mir stellte. Ich schluckte, da ich schon mit so etwas gerechnet hatte. Aber das diese Frage, als erstes gestellt wurde, das hatte ich nicht gedacht. Entschlossen sah ich sie an, diese Frage nicht zu beantworten. Sie nickte langsam mit dem Kopf und lehnte sich wieder nach hinten.

„Willst du uns töten?" Kam die nächste Frage und langsam schüttelte ich mit dem Kopf. Es war nicht meine Absicht, Blanca und Ellen Hernández zu eliminieren. Es war nie meine Absicht gewesen. Lediglich wollte ich nur das Vertrauen von meinem Bruder und von meinem Padre zurück gewinnen. Ich wusste nicht, warum ich es nicht tun konnte, aber ich konnte es nicht. Die beiden, nicht nur die beiden, die ganze Hernández Familie, wollen wir in der kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen. Meine Schmetterlinge, die in meinem Bauch wüteten, kamen zum Vorschein, wenn ich an meinen Verlobten dachte. Sicherlich würde die Verlobung aufgehoben, wenn Ellen und Blanca herauskommen würden.

„Versteh mich nicht falsch," fing ich an mit sprechen und lehnt mich wieder zurück.

„Ich weiß, dass ich einen großen Fehler begangen habe." Schloss ich den Satz ab und hörte das sarkastische auflachen von Blanca. Ich konnte verstehen, dass sie gerade einen Groll gegen mich hob, aber anders konnte ich nicht das Vertrauen von meinem Padre und meinem Bruder gewinnen. Natürlich konnte ich Blanca und Ellen nicht einweihen, weil sonst wäre alles nur gespielt. Diego war ein hervorragender Lügendetektor, und wusste genau, was gelogen war und was nicht.
Ich versuchte mich von Blanca nicht zu beirren, verdrehte kurz meine Augen und wandte mich der Mutter von Blanca wieder zu.

„Aber hätte ich euch in meinen Plan eingeweiht, wären die Reaktion gespielt und nicht echt." Sprache ich ernst und in den Augen von Ellen leuchtete etwas auf. Ich wusste nicht was es war, ob es Hoffnung, Vertrauen oder die Kontrolle war, ob ich die Wahrheit sprach. Im Augenwinkel sah ich, wie Blanca ihren Kopf doch an mich richtete und ein unglaubwürdig es Gesicht aufsetzt.

„Das war also alles Teil deines Plans?" Wollte sie mit hochgezogenen Augenbrauen wissen und langsam nickte ich mit dem Kopf. Ich sah auf meiner Armbanduhr, die mein Bruder mir damals zum 16. Geburtstag geschenkt hatte und stellte fest, dass wir schon viel zu lange unten beschäftigt waren. Noch kein einziger Schuss war gefallen und ich war mir sicher, dass Diego auch schon längst auf mich wartet. Ich stand vom Stuhl auf und die beiden Hernández Frauen richten ihren Blick direkt auf mich.

„Was machst du?" Wollte Blanca von mir wissen und sah mich mit großen Augen an. Die Waffe holte ich aus meinem Hosenbund heraus, in sicherte sie und checkt das Magazin. Selbst Ellen wusste gerade gar nicht, was sie machen oder sagen sollte.

„Lass dich überraschen." sprach ich, zwinkert ihnen einmal zu und grinste. Meine Waffe erhob ich und drückte zweimal ab.

Mit Bella ging ich durch den Hintereingang zu Diego, der bereits in seinem Wagen saß. Er grinste mich an, als er das Blut in meinem Gesicht sah, was durch den Schuss verursacht wurde. Ich schluckte und steckte die Waffe weg. Für meine große Schwester öffnete ich die Beifahrer Türe und schloss sie wieder, als sie drinnen saß. Diegos blaue Augen sahen in meine und eröffnete mir Türe an seiner linken Seite. Langsam schüttelte ich mit dem Kopf. Ich würde nicht mit ihm mitfahren. Das würde zu viel Aufmerksamkeit erregen, wenn ich sofort verschwinden und nicht bei den Hernandez bleiben würde.

Qué estás haciendo?" Diego zog die Augenbrauen zusammen, als meine große Schwester mich das fragte. Meine Blicke gelitten zwischen ihr und meinem Bruder hin und her.
(Was hast du vor?)
Tief atmete ich durch, schloss für einen kurzen Moment meine Augen und hörte im Haus, was einst unser war, einen lauten Schrei. Der Schrei kam von einer männlichen Person, die so viel Emotion hinein steckte, dass ich sicherlich die beiden Leichen von Blanca und Ellen Hernández gefunden hatten.

Las apariciones fueron." Antwortete ich leise auf die Frage von meiner großen Schwester. Sie nickte langsam und Diego sah mich fragend an.
(Den Schein waren)
Er hatte überhaupt keine Ahnung, wovon wir sprachen, und das würde sicherlich auch ein paar Minuten dauern, um es ihm zu erklären.

„Es wäre zu auffällig, wenn ich nach dem Tod von Blanca und Ellen Hernández , einfach so verschwinden würde." Offenbarte ich meinem Bruder das, was ich Bella erzählt hatte. Sie hat es auch für eine gute Idee gehalten, nicht sofort zu verschwinden. Ein paar Monate müsste ich noch bei den Hernández bleiben, bis ich mich verabschieden würde und verschwinde.
Ohne etwas zu sagen stieg mein älterer Bruder aus. Verwundert sah ich ihn an und er lief um den Wagen herum. Sein schwarzer Range Rover, lag ihm sehr am Herzen, sogar mehr als Bella und ich. Als er um den Wagen herum gelaufen war, nahm er mich fest in den Arm, wie er es das letzte Mal vor ein paar Jahren getan hatte. Ich wusste nicht, wie ich da drauf reagieren sollte und ließ meine Arme für ein paar Sekunden einfach nur an meinem Körper schlaff herunter hängen. Nachdem ich mich doch dazu entschieden hatte, mein Bruder zu umarmen, dass sicherlich die letzte Umarmung sein wird, schloss ich meine Arme um meinen älteren Bruder. Die Umarmung fühlte sich gut, aber gleichzeitig auch so falsch an. Er hatte mich zu etwas gezwungen, was ich auf keinen Fall tun wollte. Aber dennoch war er noch mein Bruder.

Cuídate. Ponte en contacto mientras tanto." flüsterte er an meinem Ohr und Strich mir meine schwarzen, leicht fettigen Haare, aus meinem Gesicht.
(Pass auf dich auf. Melde dich zwischenzeitlich)
Ich nickte mit dem Kopf und presste meine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Diese Worte, Pass auf dich auf, hatte er nie oft in den Mund genommen. Aber wenn er es getan hatte, dann war es ihm sehr wichtig, dass ich wirklich auf mich aufpasste. Meine Hand ließ sich aus seiner gleiten und lief rückwärts zurück. Ein letztes Mal sah ich zu meiner Schwester, die Tränen in den Augen hatte. Es war kein Abschied für immer, spätestens in ein paar Monaten würden wir uns wieder sehen.

The Deadly Kiss Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt