"Rubin!" die wütende Stimme von Auralea hallte durch die verlassenen Gassen Trekaes. Die alte Stadt war zerfallen und von Streunern eingenommen worden. Hunderte Katzen und Hunde hausten in zerstörten Häusern und Gebäuden. Es gab Krieg um jedes Beutestück. Kaum jemand war hier glücklich,aber es wusste auch keiner ob es einen besseren Ort gab.
Eine von denen die glücklich waren,war Rubin. Eine kleine vorwitzige Kätzin. Ihr Fell leuchtete orangerot und ihre Augen sprühten goldene Funken. Kaum 2 Jahre und schon voller Abenteuerlust.
Nur heute saß sie trübe auf ihrer Lieblingsmauer und starrte in die Ferne.
Auralea bemerkte sie und sprang beunruhigt neben sie. "Nimm mich nicht so ernst. Ich bin nicht sauer auf dich." sagte sie sanft. Rubin wandte sich stumm ab. "Vielleicht bist du ja auch nicht wegen mir traurig," überlegte ihre Mutter weiter. "Aber denk dran,du kannst mit mir über alles reden!" Die rötliche Katze fuhr herum. "Ich will hier weg!" platze es aus ihr heraus.
Auralea riss ihre grünen Augen auf,die einen beeindruckenden Kontrast zu ihrem weißen Fell bildeten. "Rubin!" sagte sie scharf "Dieses Thema hatten wir schon oft." Ihr Schweif peitschte aufgebracht hin und her. "Dort draussen ist kein Ort um zu leben!" Rubin fauchte frustriert. "Woher willst du das wissen?!" schrie sie. "Du traust dich doch kaum aus deinem Nest heraus!"
Das traf. Auralea drehte den Kopf zur Seite und schloss die Augen. "Du....du...hast ja keine Ahnung" flüsterte sie stockend. "Alles hat seine Gründe.."
"Dann sag sie mir!"
Rubin starrte ihr in die Augen. "Los sag!"
"Das kann ich nicht..." erwiderte ihre Mutter leise. "Warum?! Denkst du ich bin zu....zu... Ach egal!"
Auralea hob den Kopf. Wut breitete sich in ihr aus. "Welches Recht hast du mich so auszufragen?!"
Ihre Tochter warf den Kopf hoch. "Welches Recht hast du mich hier festzuhalten?" konterte sie und sprang von der Mauer. "Gar keins!" Mit diesen Worten verschwand sie.