Part 00, Erste Begegnungen

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Ich hatte meine Stirn sanft gegen die kalte Scheibe gelehnt und beobachtete die vorbeihuschenden Lichter der einzelnen Straßenlaternen. Obwohl es schon stock finster war, konnte ich bis hin zum Horizont sehen. Denn es gab kaum einen Fleck ohne eine Großstadt. ,,Wie ein Meer aus Lichtern... " Als meine Musik, die ich durch meine neuen Kopfhörer zum Glück richtig laut stellen konnte, kurz pausierte, drang der Lärm des restlichen Busses wieder an meine Ohren. Das riss mich aus meinem Trance-zustand und weil ich all meine Lieder schon zu dritten mal durch hatte, zog ich mir die kleinen weißen Stöpsel aus meinen Ohren und ließ sie in meiner Hosentasche verschwinden. Ich lehnte mich zurück und ließ das fahle Licht des Busses auf mich wirken. Kleine blaue und weiße Lämpchen hingen über den Sitzreihen und in dem Moment wurde mir wieder klar, wie komfortabel ein Reisebus doch sein konnte. Ich verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf und lehnte mich etwas zur Seite. Durch den Spalt Der vorderen zwei Sitze konnte ich zwei junge Mädchen sehen, die sich gerade über ihr Lieblingsfilme unterhielten. Auch Hinter mir saßen Fünftklässler, doch die beiden Jungs stritten sich lautstark mit ihren beiden Sitz Nachbarn, die auf der anderen Seite des Busses saßen darum, welche Ps4 Spiele angesagt waren und welche nicht. Als ihr Betreuer hätte ich mich sicherlich bei Ihnen beliebt gemacht, wenn ich in das Gespräch mit ein gestiegen wäre, doch ich kaute immer noch auf meiner halb zerstörten Ps3 rum, da ich kein Geld für eine neue Konsole hatte. Um mich auf andere Gedanken zu bringen zog ich mein Handy hervor. 134 neue Nachrichten in vier Chats, doch zu meiner Erleichterung war eine Nachricht von June. Und wie war dein erster Tag als Betreuer? Ich hatte sie unter meinen Kontakten als beste Freundin / Stalkerin abgespeichert.Ganz gut :) Wir waren in Mainz in der Stadt und die Kiddies haben sich auch benommen! Ich stopfte mein Handy zurück in meine Hosentasche. Mit dem Rücken an die Fensterscheibe gelehnt betrachtete ich meinen Sitznachbarn, wegen dem ich mich so langweilte. Wieso musste der einzige andere Jugendliche Betreuer bloß ein geheimnisvoller Typ sein, der nie ein Wort zustande brachte? 'Und besser als ich sieht er auch aus' dachte ich. Noch ein Grund, ihn nicht zu mögen. Plötzlich trafen sich unsere Blicke. Wie lange hatte ich ihn angeschaut?! Sein Blick war durchdringen und wirkte wie der einer Puppe, was die schwarzen Haare und die blasse Haut natürlich noch untermauerten. ,, Ist etwas?" Ich zuckte zusammen ,, Äh, n-nein was soll denn sein?" Ich lachte um die Situation etwas auf zu lockern oder besser gesagt, weil ich keine Ahnung hatte, was ich jetzt tun sollte. Doch er starrte mich immernoch mit seinen grünen Augen an ,,Du beobachtet mich schon eine ganze Weile, " Er drehte seinen kopf wieder richtung Busfahrer ,,deswegen dachte ich, es wäre etwas." Schnell wand ich meinen Blick von ihm ab und starrte aus dem Fenster ,, Nein, es ist nichts. " Master of communication! Gott wie peinlich... Wäre ich ein Fangirl, wäre ich beim Anblick seiner Augen wahrscheinlich vor Aufregung geplatzt. Und wieder waren Reisebusse einfach praktisch, da durch das Licht niemand sehen konnte, wie rot ich war. Es war wirklich ein Fluch bei jedem scheiß gleich rot wie eine Tomate zu werden. Schnell schob ich mir meine Kopfhörer in die Ohren und drückte auf meinem Handy auf das nächst beste Lied, dass mir entgegen kam. Das würde eine lange Fahrt werden... Ach ja. Und an diesem abend fand ich auch heraus, dass sich gute Kopfhörer, volle Handylautstärke, Und ein Anime opening im Metalstyl nicht gut vertragen.

Culverwell Mansion (Yaoi , Boys love, Horror)Where stories live. Discover now