Kapitel 2

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"Harry, jetzt komm!"

Schnell ziehe ich noch meine Latzhose an und wuschle mir durch die Haare, bevor ich nach unten gehe, meine Schuhe anziehe und zu meiner Mum laufe. Diese steht vor einem jungen Mann und 5 kleinen Mädchen. Das muss wohl der Geburtstag sein.

Ich sehe das zwei Mädchen eine kleine Krone mit „Happy Birthday" anhaben. Zwillinge. Wahrscheinlich seine Geschwister, denn so alt schätze ich ihn nicht.

„Guten Tag", begrüße ich sie als ich bei ihnen zum stehen komme.

„Harry, das ist Louis Tomlinson. Er ist dein Ansprechpartner zum Thema Geburtstag. Louis, Harry wird dich hier herum führen."

Ich strecke ihm die Hand aus die er gleich ergreift und schüttelt. Nun schaue ich zu den fünf Kindern und gehe in die Hocke.

„Wer von euch hat den Geburtstag?", frage ich dümmlich da es offensichtlich die beiden mit der Krone sind. Und diese zwei springen auch sofort auf.

„Hier ich-" „-und ich!"

„Und wie heißt ihr beide?"

„Ich bin Phoebe, und das ist meine Schwester Daisy."

„Happy Birthday euch zwei. Wie alt werdet ihr denn?"

„6!", erzählen beide freudig.

Kleine Kinder in diesem Alter sind unnormal süß.

„Dann kommt mal mit."

Zuerst gehen wir zu den Kühen. Diese sind zwar nicht gemistet, sollte aber kein großes Problem sein, da sie sowieso nicht bei ihnen im Gehege sind. Unsere Scheune ist so aufgebaut, dass links und rechts die Kühe sind und ein Weg mitten durch geht. Es gibt Gitter, zwischen denen die Kühe herausschauen und fressen können. Ebenfalls können die kleinen diese streicheln oder Heu hinhalten. Genau das habe ich auch jetzt vor.

„Wer von euch traut sich denn die Kühe zu streicheln?"

Daisy kommt sofort selbstbewusst nach vorne und entlockt mir so ein kleinen Schmunzler. Die anderen Mädchen halten sich bei Louis eher im Hintergrund. Mit ihr zusammen gehe ich zu unserer zutraulichsten Kuh, die ich Dolores genannt habe. Ich hocke mich vor der Kuh und neben Daisy hin und strecke meine Hand nach Dolores aus um sie an ihr schnuppern zu lassen. Das Mädchen neben mir tut es mir gleich und als ich über die Schnauze streichle, zieht sie ihre Hand weg.

„Du brauchst keine Angst haben, wollen wir es zusammen versuchen?"

Vorsichtig nickt sie und hebt ihre Hand wieder an Dolores und ich ergreife ihre kleine Hand und lege sie auf das Fell.

„Sie ist total weich", schwärmt Daisy und fängt an sie ohne meine Hilfe zu streicheln.

„Louis, schau mal!", sagt sie und erlangt so die Aufmerksamkeit ihres Bruders.

„Das machst du super! Möchte jemand von euch auch mal versuchen", sagt er an die Mädels gewannt, die neben ihm stehen und das Geschehen beobachten.

Als Daisy wieder zurück gegangen ist, trauen sich die anderen tatsächlich auch. Die einen streicheln sie länger, die andere kürzer. Alles ist in Ordnung. Aber mich macht es glücklich, dass es zumindest alle einmal versucht haben. Wir haben auch schon Kinder hier gehabt, die schreiend weg gerannt sind. Wenn man Kühe nicht verschreckt, und man sich an das hält was ich sage, dann kann eine Kuh wie Dolores dir so gut wie nichts tun.

„Wollen wir weiter zu den Hühnern oder zu den Schweinen?", frage ich an die Mädels gerichtet.

„Schweine!", schreien alle synchron und einen Blick mit Louis zu urteilen, haben die darauf schon gewartet. Ich kichere und führe die sechs zum Gehege. Hier können sie auch rein, und da alle Gummistiefel anhaben, muss ich mir auch keine Gedanken um Nasse Füße machen. Ich setze mich im Gehege auf einen Stein und lasse die Mädels selbstständig herumwuseln. Louis kommt auf mich zu und setzt sich neben mich und beäugt das Geschehen mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich schiele kurz zu meiner rechten Seite und muss wirklich sagen, dass er nicht hässlich ist. Braune Haare, die auf seinem Kopf liegen und blaue Augen. Als ich gerade noch mehr ins Schwärmen kommen will, bemerke ich ein kleines Wesen, dass um meine Füße sich schlingelt.

Ich schaue nach unten und bemerke ein kleines Ferkel, dass erst seid wenigen Wochen bei uns ist. Lächelnd hebe ich es hoch und setze es auf meinen Schoß. Sofort legt er sich hin und als ich dann anfange ihn zu streicheln, quiekt es fröhlich vor sich hin.

„Darf ich auch mal?", höre ich neben mir jemanden fragen.

Ich blicke zu Louis und er sieht mich fragend an.

„Klar, streicheln oder willst du es zu dir nehmen?", frage ich und schaue ihm in die Augen.

„Nur streicheln..."

Ich nicke und Louis rutscht zu mir und legt seine Hand vorsichtig auf das kleine Ferkel. Er streicht von vorne nach hinten mit einem durchgehenden Lächeln auf den Lippen.

„Hat sie oder er denn einen Namen?"

„Sie heißt Jule", erwidere ich und lächle ihn an.

„Sie ist niedlich. So süß und klein. Ich liebe Babytiere!"

Er lässt seine Hand vorne an ihrer Schnauze und tippt auf diese, was ihm eine Lachen entlockt. Danach krault er sie wieder an einer Stelle, die ihr sehr gefällt. Denn sie liegt inzwischen seitlich auf dem Rücken und präsentiert so ihren Bauch.

Stalljunge (Larry Shortstory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt