Kapitel 1

98 5 6
                                    

Nun sind Niall und ich 18 und 17 und gingen auf die High School in Mullingar, Irland. Wir waren in der gleichen Klasse und hatten viele Freunde.

Niall war echt beliebt geworden und ich war das kleine Mauerblümchen. Natürlich hatten wir auch neue, tolle Freunde gefunden. Am besten verstand ich mich mit Caroline, sie ist die beste Freundin, die man haben kann. Ihr Freund Mike war meistens auch bei uns. Hauptsächlich waren wir aber eigentlich eine riesige Clique. Nialls bester Freund hieß Sean, der sich immer wieder neue Mädels krallte. Eigentlich konnte Niall auch jedes Mädchen der Welt bekommen, aber irgendwie wollte er keine Freundin.

Das lag wohl daran, dass sich seine Eltern getrennt hatten als er 5 war. Seine Mutter wohnte mit ihrem Freund in Dublin und Niall wohnte ein paar Straßen weiter von mir bei seinem Vater und seiner neuen Freundin.

Sein Vater sah fast genauso gut aus wie Niall und bekam auch fast jeden Monat eine Neue. Niall regte das immer auf und er meinte auch, dass er schon öfter von zu Hause abgehauen war, da er nachts immer das Stöhnen seines Vaters mit seiner Begleitung hörte. Ab und zu übernachtete er auch bei mir und schlief dann immer auf meiner kuscheligen Couch in meinem Zimmer.

Jedes Mal wenn er bei mir übernachtete, geschah das Gleiche. Ich konnte nie schlafen und schaute immer auf den ruhigen, oberkörperfreien Niall und wie sich seine Brust immer langsam auf- und abhob. Ich liebte ihn halt immer noch.

Jedenfalls war es gerade Winter und es war eisigkalt. Heute war wieder der erste Schultag und ich freute mich echt total. Ok, Ironie aus.

Ich hatte Schule schon immer gehasst. Immer wieder 3en und 2en, aber niemals eine 1. Ich war zwar immer gut im Durchschnitt, aber bei solchen strengen Eltern wie meinen war es echt schlimm, nur im Durchschnitt zu sein. Sie hatten immer die höchsten Erwartungen und nie konnte ich sie erfüllen.

Dieses Problem hatte Niall nicht. Er war total schlau und hatte keine hohen Erwartungen, die er erfüllen musste.

Und so wurde ich an diesem ersten Schultag gewaltsam von meinem lauten Wecker geweckt und stellte ihn stöhnend aus. Langsam öffnete ich meine Augen und sah sofort wieder meinen kleinen Husky auf meinen Beinen rumspringen.

Ich hatte ihn vor einem Jahr bekommen und er war noch ein kleiner Welpe. Naja, kein richtiger Welpe mehr. Er war schon echt schwer geworden und es tat ein kleines bisschen weh, wenn er auf meinen Beinen rumsprang. Als er sah, dass meine Augen offen waren, tapste er zu meinem Oberkörper und schleckte mein ganzes Gesicht ab.

Leicht lachend kraulte ich den kleinen Hund und sagte: ,,Ist ja gut Kleiner, ich mache dir ja schon Essen.''

Und so sprang er von meinem Bett hinunter und guckte mich mit großen, weiten Augen an. Ich strich mir meine Decke vom Körper und stand langsam auf. Noch einmal gähnte ich laut und streckte mich ein bisschen. Danach ging ich die Holztreppen zur unteren Etage hinunter, gefolgt von Malcolm.

In der Küche saßen schon meine Eltern. Mein Vater mit einer Zeitung vor seinem Gesicht und meine Mutter am Reden. Mürrisch sagte ich ,,Guten Morgen'' und ging zum Schrank um Malcolm sein Futter zu geben. Wie immer wedelte er hechelnd mit seinem Schwanz und sprang schon fast auf das Essen. Und so schlich mir ein kleines Schmunzeln auf die Lippen. Ich drehte mich um und bemerkte, dass meine Mutter mich anstarrte. Sie sah ganz schön nachdenklich aus.

,,Ähm.. Worüber denkst du nach, Mum?'', fragte ich sie und bekam fast zu schnell eine Antwort:

,,Achja, die Schule fängt ja heute wieder an. Ich hatte mich schon gefragt, wieso du so früh wach bist.''

,,Jaa. Sonst würde ich wohl eher nicht so früh aufstehen.''

Nun schaute auch mein Vater auf.

,,Da ja jetzt ein neues Jahr anfängt, kannst du dir ja mal ein bisschen mehr Mühe für die Schule geben und bessere Noten schreiben. Es ist ja schließlich auch dein letztes Jahr.''

,,Jaja, Papa.'', meinte ich mürrisch und fing an mein Müsli zu machen und es ruhig zu essen.

,,Bitte Hayley, geb dir wirklich mal mehr Mühe. Für uns und für dich. Du kannst nicht dein ganzes Leben nur Spaß mit deinen Freunden haben und auf Partys gehen.'', bat mich meine Mutter mit einem lieben Ton.

,Mhm', war das Einzige was ich von mir gab und stopfte mir schnell den Rest der Schüssel in den Mund. Wohl eher mehr für ihren ach so tollen ''Ruf'', anstatt für mich. War das Einzige woran ich bei dem Spruch dachte. Nach dem Essen lief ich wieder hoch.

Schnell ging ich in mein Bad und machte mich fertig. Ich tuschte mir ein bisschen meine Wimpern mit schwarzer Tusche und packte meinen Lieblings-Pflege-Gloss auf die Lippen. Dann lief ich zu meinem Kleiderschrank und guckte ihn nachdenklich an. Und schon fing der ganze Stress wieder an. Jeden Morgen immer ein neues Outfit aussuchen und sich denken ,Gott, ich habe einfach gar nichts zum Anziehen.' Und wie ich das hasste. Also nahm ich wieder das Übliche.

Meinen bequemen, weißen Strickpulli mit der goldenen Statement-Kette, meine dunkelblaue Jeggings und meine bunten Kuschelsocken. Wisst ihr, ich liebte Socken. Ich sammele sie sogar fast schon. Kuschelsocken waren meine liebsten Socken, ich trug sie in allen Varianten. Gepunktet, gestreift, bunt, einfarbig oder auch mal zwei verschiedene Socken an den Füßen. An diesem Tag hatte ich mir extra meine liebsten Kuschelsocken angezogen, sie brachten mir immer Glück. Sie waren schwarz und bunt und gestreift.

Zu meinem Outfit trug ich auch noch einen hellen Schlauchschal. Ich schnappte schnell meinen Schulrucksack aus Brandy Melville und lief runter zur Tür.

Dort zog ich mir noch meine Uggs und meine khaki-farbene Winterjacke an. So stapfte ich durch die Tür, raus in die Freiheit und ab zur Schule.

Ich stellte mich extra noch einmal vor der Tür hin und pustete Luft aus. Überall lag Schnee und es war total kalt. Ich sah mir noch ein bisschen meine warme Luft im kalten Wind an bis ich eine allzu bekannte Stimme hörte.

—————————-

Und das war mein 1. Kapitel. Es tut mir leid, dass es ziemlich kurz ist. Die anderen Kapitel werden, glaube ich, auch nicht so viel länger. Ich hoffe, dass es euch trotzdem ein bisschen gefallen hat.



18 ~ N.H. ♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt