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Als Elena an diesem Sonntagabend vom Tanzen kam, war sie ziehmlich erschöpft. Das Training war mal wieder anstrengend gewesen, doch es machte sie glücklich. Sie bog mit ihrem rotem Fahrad in die Sanddornstraße ein und entdeckte als allererstes das Backsteinhaus was zwischen all den Klötzen hier ziehmlich fehl am Platz wirkte. Als sie die Haustür öffnete zog ihr ein leckerer Duft in die Nase, sie schnupperte zufrieden. Jemand hatte gekocht.
Sie war noch am überlegen was es war als ihr Vater sie rief: ,, Es gibt Nudeln Bolognese!" Einige Augenblicke später öffneten sich gleichzeitig mehrere Zimmertüren und die Treppe polterte. Ihr Bruder Daniel kam als erstes in die Küche und schon tauchte Margo auf, Elena wartete, und tazsächlich. Ihre Mutter öffnete auch ihre Tür und schritt langsam in die Küche. ,, Schön das du gekocht hast, Martin." , sagte sie und gab ihrem Mann einen Kuss. ,,Hmm... Das riecht aber gut! Was gibt es denn leckeres?" Ich ging die Treppe hoch, auf dähmlichen Smalltalk hatte ich jetzt echt keinen Bock.

Als ich in mein Zimmer kam schmiss ich mich in mein Waldbett, es war gemütlich. An einer Wand hatte ich statt Tapete einfach ganz viele Zweige an der Wand befestigt.
Als Stuhl hatte ich ein Baumstamm und es standen unzählige Topfpglanzen auf dem Moosgrünem Teppich verteilt. Über meinem Bett hing ein selbstgebastelter Traumfänger den ich vor einem Jahr in einem Waldcamp gemacht hatte. Meine Mutter dachte das es mir dort gefallen würde, und damit hatte sie mehr als Recht. Jeden Tag von gedämmtem Sonnenlicht aufwachen das durch das gedämte Blätterdach flutete. Bis spät Abends durch den Wald schlendern. Für jeden anderen Teenager eine Folter weil es kein Internet gab, für mich, ein Traum. Ich hatte zwar ein Handy aber es war für mich nichts weiter als ein gewöhnlicher Gegenstand. Seit dem ich aus dem Camp war war ich wie besessen vom Waldleben. Dort hatten wir uns mit je einer anderen Person ein Baumhaus geteilt. Das war das tolle, wir konnten jeden Tag auds Neue entscheiden mit wem wir zusammen schlafen wollten. Es war nicht wie in anderen Ferienlagern, dieser durchgeplante Alltag, nein, da konnten wir aufwachen und jeden Tag aufs neue entscheiden was wir machen wollen. Es klopfte an ihrer Zimmertür und ihr Vater kam hinein. ,, Hier, hab dir ein bisschen Nudeln in einer Schale übriggrlassen, ich dachte es ist für dich villeicht entspannter."
,, Klar, danke Dad.", sagte ich und lächelte ihn an. ,, Ich lass dich dann mal alleine."

Als ich am nächsten Morgen von meien Handywecker geweckt wurde, war ich so müde das ich mich noch mal umdrehte und weiterschlief. Tja, nicht nur weiterschlief, VERSCHLIEF. Traurig aber wahr.

Ich schlich durch das verlassene Schulgebäude und hoffte das mich niemand bemerkte. Es kam in letzter Zeit öfter vor das ich zu spät kam. Die Lehrer mochten mich eh nicht, sie hielten mich für dumm und faul. Zumindest die meisten, denn es gab eine Ausnahme. Mein Musiklehrer und meine Mathelehrerin waren beide davon überzeugt das ich sehr schlau war, mich nur zu wenig anstrenge. Ob ich dumm war komnte ich selber nicht beurteilen, und faul war auch Ansichtssache. Wenn es darum ging ein verletztes Eichhörnchen zu verarzten, gab ich alles, aber Formeln waren einfach nicht mein Ding, wozu auch? Ich würde so etwas nie brauchen, alles was ich in meinem späterem Leben brauchen werde, werde ich praktisch in der Ausbildung lernen.

Als ich meinen Deutschraum betrat starrten mich alle meine Mitschüler an. Mein Lehrer Herr Martins sah mich wütent an. Er hatte mich schon auf dem Kicker, weil ich das letze Mal zu spät kam und dann auch noch mit ihm diskutiert hatte. ,, Elena Korrella Maricic! Nun, was ost der Grund für deine heutige Verspätung? Hast du verschlafen wir letzes Mal?", als ich in sein zorniges Gesicht sah wusste ich das er mir ein wiederholtes Verschlafen nicht abnehmen würde. Obwohl ich das letzte Mal wirklich verschlafen hatte. ,, Naja... Also es...", er unterbrach mich:
,,Was?", er sah mich abwartend an. Plötzlich wurde ich wütend, war er kein Mensch? Machte nicht jeder mal Fehler? ,, Ihr könnt mich alle mal!" Ich drehte mich um und verließ fluchtartig das Schulgebäude.

Als ich am selbem Nachmittag mit meiner Familie im Wohnzimmer saß und Monopoly spielte klingelte es an der Tür und meinenEltern sahen sich fragend an. Nachdem ich meinen Lehrer heute beleidigt hatte, war ich blitzschnell nach Hause geradelt und mich in meinem Zimmer eingeschlossen. Meine Eltern hatten zum Glück nichts mitbekommen weil sie erst später von der Arbeit kamen.
,, Hoffentlich keine Werbung, der Briefkasten ist schon voll.", murmelte meine Mutter und schlurfte zur Tür. Als sie öffnete stand ein Postbote vor der Tür und meine Mutter seufzte. ,, Entschuldigung aber wir nehmen keine kostenlosen Zeitschriften! Das ist uns wirklich...", der Postbote unterbrach den Redeschwall meiner Mom. ,, Ähm das hier ist glaube ich keine Werbung."
Als er mich im Hausflur sah warf er mir einen mitleidigen Blick zu. ,, Naja, ein Brief. Von der Neustädter Montisori Schule. Sieht wie eine unangenehme Neuigkeit aus. Meine Mutter sah mich fragend an und wand sich wieder dem Postboten zu. ,, Vielen Dank und schönen Tag noch." Sie kam wieder ins Wohnzimmer.
,, Schatz, hier ist gerde ein Brief von Elly's Schule angekommen..."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 09, 2023 ⏰

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