„Meine Geliebte Y/N. Du magst noch so jung sein und dennoch ist es wichtig, dass du dies erfährst." Mein Vater sah mich ernstem Blick an und der Haken an seiner linken Hand schimmerte im Mondlicht „Du hast ein gutes und ein großes Herz. Aber diese Welt, ay, diese Welt ist nicht gut aber sie ist groß und voller Dinge, über die du dir erst in vielen Jahren bewusst sein wirst. Krieg, Rache und böse Kreaturen, Monster um es genau zu nehmen. Doch es gibt eine Kreatur, die am schlimmsten ist. Ein Monster, nein, viel mehr ein Dämon. Er ist das pure Böse, durch die Liebe die ihm nie jemand gab. Und ich weiß, oh ja ich weiß, dass diese Kreatur dich mir wegnehmen wollen wird, ay. Du bist die Tochter des Kapitäns und nichts wird er mehr begehren als dich. Nichts wird er mehr wollen als dich."„Dad?" Fragte ich „Glaubst du nicht, dass dieser Dämon sich ändern kann, wenn er Liebe spürt?"
„Oh nein mein Kind. Er ist verloren, in sich selbst und in seinem Land. Selbst die größte Liebe wird ihn nicht bezwingen können, nicht einmal die Magie kann es."
Eine erneute Frage huschte über meine Lippen: „Wen meinst du, Dad? Wer ist dieser Dämon?"
Mein Vater atmete aus.
„Peter- Peter Pan."
———
Da war es schon wieder- Ein Knacken. Seit einigen Nächten konnte ich dieselben Geräusche wahrnehmen. Erst vermutete ich, dass es der Wind sei, der Nachts an den Dielen des Schiffes klopfte und mich meines Schlafes entriss. Doch jedes Mal, wenn der Mond auf das Fenster meiner Kajüte schien, bildete ich mir ein, dunkle Schatten zu sehen, die sich schwebend bewegten. Erst einer, dann zwei, bis jetzt waren es höchstens drei gewesen. Für die Segel waren sie zu schmal gewesen, doch eine andere Erklärung gab es nicht. Doch da war noch etwas- Ab und an hörte sich das Flüstern des Windes nach mir unbekannten Stimmen an. Als ich meinem Vater davon erzählt hatte, hatte er mit besorgter Miene zu mir gesagt, dass egal wie groß meine Neugier sei, ich auf jeden Fall in meiner Kajüte bleiben und die Tür verschließen sollte. Er verdeutliche mir oft, dass er seine Worte ernst meinte und ich hörte auf ihn, auch wenn ich mittlerweile volljährig gewesen war. Denn er war ein Pirat, er hatte die halbe Welt gesehen und wusste viel, viel mehr als ich. Doch irgendwas war an dieser Nacht anders gewesen als sonst. Es fühlte sich an wie träumen, als ich leise aus meinem Bett stieg und mich in Richtung meiner Tür bewegte. Es fühlte sich an, als würde ich nicht Herr meiner eigenen Sinne sein. Unter meinen Füßen knarrten die Holzdielen und in meinem Kopf halten die Worte meines Vaters. Für einen kurzen Moment bildete ich mir ein, erneute Stimmen zu hören und ich zuckte zusammen, hielt für einen Moment inne. Schnell wurde mit bewusst, dass es keine Einbildung war, denn dieses mal hörte ich sie ganz klar. Es waren Jungs, etwa zwei Stück, doch der Wind verschluckte ihre gesprochenen Worte. Und so wanderten meine Finger zu meinem Türgriff, drehten ihn um und öffneten das Einzige, was noch zwischen mir und den Fremden stand. Das was ich tat war vermutlich nicht schlau gewesen, doch ich fühlte mich wie in Trance, als würde mich etwas nach Draußen ziehen. Mit stockendem Atem lief ich hinaus auf das Deck und sah mich um, erkennen konnte ich jedoch nichts. Mir kam der Gedanke, mir all das doch eingebildet zu haben, doch dann-
„Wenn du sie mit uns nimmst, dann wird Hook sie suchen und uns alle vernichten." Hörte ich einen Jungen sagen, er schien nicht weit von mir entfernt.
Mein Herz schlug augenblicklich schneller.
„Wir wissen beide, das Hook uns niemals finden wird." Antwortete ein anderer.
Etwas faszinierte mich an der Stimme. Sie hatte einen dunklen Klang, provokant und dennoch auf eine bestimmte Art und Weise charmant.
„Und wenn doch-" ein kleines Lachen huschte durch den Wind „Dann wird Hook das Spiel seines Lebens spielen." Führte die zweite Stimme fort und riss mich somit aus meinen Gedanken.
Warum redeten diese Fremden über meinen Vater?
Kannten sie ihn?
Kannte er sie?
Und wen wollten sie mitnehmen?
Wohin?
Schleichend trat ich ein Stück weiter, um einen Blick auf die Personen zu erhaschen, doch etwas stellte sich in mir in den Weg, etwas was ich übersehen hatte- Ein Eimer oder eine unserer vielen Frachtkisten. Lautstark trat ich gegen den Gegenstand, rutschte aus und schaffte es gerade so, mich an dem Mast des Schiffes festzuhalten.
Verdammt.
Es war nicht so laut, dass mein Vater aufwachen würde. Doch war es für die Fremden deutlich hörbar gewesen. Eindeutig, denn die Stimmen erloschen, natürlich. Mein Herz raste wie wild und erneut hielt ich meinen Atem an, unwissend darüber was als nächstes geschehen würde.
„Wen haben wir denn da?" Mit diesen Worten ließ mich die zweite Stimme zusammenzucken.
Mein Blick wanderte hinauf, doch erkennen tat ich nichts weiter, als zwei schwarz gekleidete Gestalten.
„Das selbe könnte ich fragen." Schwungvoll stand ich auf und trat einen Stück zurück „Wer seit ihr? Und was wollt ihr?"
„Sie hat Feuer." Kam es vom ersten.
„Offenbar." Der zweite kam einen Schritt näher wobei es eher danach aussah, als würde er schweben „Aber ich habe die Antwort auf meine eigene Frage. Ich weiß wer du bist. Das macht mein Spiel für mich leichter und für dich schwerer, Y/N Hook." Es klang, als würde er grinsen, doch nicht auf die freundliche Art und Weise.
Eine Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit, ließ mich für einen kurzen Moment unwohl und verängstig fühlen.
Woher wusste er das?
Woher kannte er meinen Namen?
Ohne dem Fremden eine Antwort zu geben wiederholte ich meine Frage: „Wer seit ihr?"
Es war mir unerklärlich, doch schien er mir bekannt gewesen zu sein.
Mysteriös und dennoch so bekannt.
„Ich bin der, der dich schon sehr lange gesucht und nun endlich gefunden hat." Lautete die Antwort „Ein alter Freund deines Vaters, um es ganz genau zu nehmen." Die Hände des Jungen wanderten zu seiner Kapuze und er zog sie ab.
Grüne, funkelnde Augen trafen auf meine.
Mein Herz blieb beinahe stehen.
Ja, er war mir bekannt gewesen, mehr als nur das.
„Du bist-" fand ich langsam meine Worte wieder „Peter- Peter Pan."
Pan grinste „Und du, Y/N Hook, du bist nun meins."
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Peter Pan - The Nightmare of my Love
Fanfiction„Bin ich es den du willst? Oder nur der Gedanke und die Hoffnung an das, wonach du dich innerlich verzehrt."