Die Begegnung

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Der Mond spiegelte sich auf dem ruhigen Wellen wieder. Kaia hatte den Anblick vom Meer vermisst. Seit über 3 Jahren, war sie wieder in die kleine Hafenstadt zurückgekehrt. Nun, saß Kaia vor dem geöffneten Fenster und genoß die frische Luft und das rhytmische Wiederkommen der Wellen. Oft hatte sie sich gewünscht wieder zurück in ihren Heimatstadt zu kommen, doch nun realisierte sie, dass es schwieriger werden könnte sich zu recht zu finden, als sie als erstes gedachte hatte. Am nächsten Tag würde sie zurück in ihre alte Schule gehen, doch es hatte sich einiges geändert. Nicht nur, dass sie ihre alten Freunde sehen würden, welche gedacht hatten, dass sie für immer weggezogen war, sondern sie hatte auch schreckliche Angst allein zu sein. Kaia stand auf und guckte sich das Meer zum letzten Mal an, bevor sie die Tür schloss und in ihr Bett ging. Trotz, dass üble Gedanken in ihrem Kopf schwirrten, schlief sie irgendwann ein.

Ein lautes durchdringendes Geräusch durchzog ihren Traum, mit ihrer linken Hand versuchte sie den Wecker auszustellen, brauchte jedoch einige Versuche um das nervtönende Geräusch zu stoppen. Mit müden Augen schaute sie sich um. Die Sonne hatte bereits ihr Zimmer beleuchtet und Kaia konnte ihren Rucksack neben ihrem Schreibtisch erkennen. Als sie sich wieder daran erinnerte, dass sie heute in die Schule gehen würde, knallte sie ihren Kopf wieder tief in ihr Kissen. An ihrer Tür, konnte sie ein Kratzen hören. Kaia stand auf und öffnete die Tür, es kam ihr stürmischer Labrador Forrest entgegen, welcher sie mit vielen Hundeküssen begrüßte. ,,Ist ja gut.", sagte Kaia und drückte ihn von sich weg. Als sie fertig angezogen war ging sie die Treppen nach unten, in der Küche traf sie ihren Bruder an, welcher sich einen Saft einschüttete ,,Du siehst nicht gut aus.", sagte sie zu ihm und guckte sich sein Gesicht genauer an. ,,Kümmer dich um deinen eigenen Kram.", antwortete dieser und zog sein Gesicht aus ihrer Hand weg. Kaia guckte ihn leicht überrascht an, ließ ihn dann aber doch alleine, weil sie keine Lust auf einen Streit hatte.  Auf dem Weg zur Schule, fuhr sie durch große Dünen und fuhr neben Klippen entlang. Der Wind zerzauste ihre Frisur, doch sie genoss die kühle Erfrischung. Als sie auf den Weg fuhr, welcher zur Schule führte, sah sie das große Gebäude und ihr Bauch schnürte sich zu. An den Fahrradständern fühlte sie sich wie eine Fremde, welche hier nicht hin gehörte. Überall waren Schüler, welche sich mit ihren Freunden über ihre Ferien unterhielten. Kaia ging die Stufen zur Schule hoch und befand sich in der großen Schule, mit ihren vielen Schließfächern und Räumen. Würde sich Kaia nach den vielen Jahren noch hier auskennen? Sie ging nervös den Flur entlang und fühlte sich von den Schülern beobachtet. Das Sekretariat war direkt am Eingang. Eine nett wirkende Frau sah hinter dem Trese und guckte sie an. ,,Ich bin Kaia Allen.", sagte sie zu ihr und gab ihr die gewünschten Unterlagen. ,,Hier ist dein Stundenplan. Du hast jetzt Kunst.", sagte die Frau und gab Kaia den Zettel. Kunst, dachte Kaia. Sie war erleichtert, vielleicht würde heute nicht so ein schlechter Tag werden, wie sie gedacht hatte?
Immer mehr Schüler kamen auf die Flure und Kaia fiehl es schwer den richtigen Raum zu finden. Sie wurde immer nervöser, als jemand plötzlich sie an die Schulter tippte. Kaia drehte sich erschrocken um. ,,Hey, bist du auf der Suche nach etwas?", fragte ein Mädchen mit langen braunen Haaren und einer bunten Jacke. ,,Ähm, ja.", antwortete Kaia. ,, Ich bin neu hier und such diesen Kunstraum", sagte sie und zeigte den Zettel mit dem Stundenplan. ,,Das ist ganz einfach, siehst du die Räume dahinten mit den blauen Türen? Das sind die Kunsträume.", zeigte ihr, das fremde Mädchen. Kaia bedankte sich und ging schnell zu den Räumen, da die Stunde bereits begonnen hatte. ,,Nummer 3.", murmelte Kaia. Die Tür stand offen und die Stimme der Lehrerin konnte sie bereits hören. Langsam ging sie in den Raum. Alle Blicke waren auf ihr. ,,Du musst Kaia Allen sein, richtig?", sagte die Frau. Sie nickte. ,,Gut, dann setz dich einfach auf einen der freien Stühle. Ich erkäre gerade den Arbeitsauftrag." Kaia schaute sich in dem Raum um und suchte nach einem Platz. Immer noch lag die vollständige Aufmerksamkeit auf ihr. ,,Leute, hört mir zu. Augen zu mir.", sagte die Lehrerin genervt und fuhr fort. Kaia ging durch die Gänge und setzte sich neben einem Mädchen, welches gespannt nach vorne guckte. Nachdem sie ihren Rucksack abgesetzt hatte, wünschte sie sich, sie würde im Boden versinken. Eine komische Stimmung lag in der Luft und sie fühlte sich, wie vorhin fehl am Platz. Aus der vorderen Reihe, drehte sich ein Mädchen um und guckte Kaia mit großen Augen an. ,,Kaia, was machst du denn hier? Ich dachte du würdest nicht mehr hier hinkommen?", fragte diese und schaute sie interessant an. Mia, dachte Kaia. Ihre alte beste Freundin, hatte sich nicht wirklich verändert, doch fühlte es sich so  an, als würde sie mit einer Fremden sprechen. ,,Ja, ich bin seit gestern wieder da.", sagte Kaia. ,,Warum hast du mir nicht bescheid gesagt? Ich hätte dich begrüßen  und dich in der Schule begleiten können.", sagte Mia ein bisschen traurig. ,,Leise dahinten.", schnautze die Lehrerin die beiden an. ,,Wir sprechen gleich weiter.", flüsterte Mia und drehte sich nach Vorne. Nach einer halben Stunde, wurde an den Türrahmen geklopft und ein Junge kam rein. Er war groß, trug eine Lederjacke und hatte schwarze Haare. Mit leiser Stimme fragte er die Lehrerin etwas. Es war so leise, dass Kaia es nicht verstehen konnte. Ms. Baker wühlte einige Zeit in ihrer Tasche und gab den Jungen ein kleines Stück Papier. Es schien, als würde die ganze Klasse gespannt den beiden zu gucken. Der Junge bedankte sich und ging aus dem Raum raus. Leise flüsterte Kaia zu ihrer Sitznachbarin: ,,Wer ist das?", diese verdrehte aber nur die Augen: ,,Niemand interessantes. Er bildet sich etwas drauf ein, dass er einmal in Paris gemodelt hat. Wenn du mich fragst, ist er ein arroganter Mistkerl.", Kaia wollte fragen, wie er heißt, das Mädchen neben ihr hörte aber wieder der Lehrerin gespannt zu.

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