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R I A N A

»Ist das...«, setzte er an, woraufhin ich einfach nur nickte. »Morena. Meine Tochter.«, zierte ich und wollte einfach nur weg. Doch Morena wollte zu Milano, als würde sie es spüren. Mein Herz zog sich zusammen und meine Arme gaben langsam nach.
Das schien er zu merken, der augenblicklich nahm er mir Morena ab.
Diese verdammte Ähnlichkeit.
Dass ich dies noch jemals mitbekommen würde.

Sie hatte seine Augen. Beide sahen zu mir und es war erschreckend, wie ähnlich sie sich waren. Die Tränen rollten immer weiter. Immer mehr.
»Ähm, ich bin gleich wieder da.«, schon verschwand Bria und ließ und drei alleine. Morena spielte mit Milanos Krawatte, was ich absolut gar nicht störte. Er nahm ihre winzige Hand in seine und sah sie lächelnd an.
»Von wem?«, diese Frage tat weh. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Alles in mir schrie danach, ihm zu sagen, dass er der Vater war, aber ein winziger Teil hielt mich davon ab.

Als ich dennoch gerade zum Sprechen ansetzte, hörte ich Schritte näher kommen. »Rafael?«, staunte Milano und beide sahen sich irritiert an.
Rafael verharrte und sah zu meiner Tochter, die grade die Arme um Milano schlang.
Verdammt.
Nur Rafael sagte und machte nichts. Aus einem Grund, den wir beide kannten.

»Ich weiß du bist am Boden zerstört Süße, aber du musst ihn anrufen und ihm von dem Kind erzählen.«, ich war hochschwanger und weinte noch immer jeden Tag in den Schlaf. Bria versuchte mich dazu zu überreden Milano davon zu erzählen, aber ich konnte nicht. »Riana, du musst. Er hat ein Recht es zu wissen.«, mischte sich Rafael ein, der mir das jeden Tag eintrichterte.
»Ich kann nicht. Versteht ihr das nicht?«, beide nickten. »Wir verstehen es, aber das Kind kann doch nicht ohne Vater aufwachsen.«, ich nickte. Es konnte. Ich war ja da. »Du trägst ein Mancini Kind in dir.«, mischte sich nun deren Vater ein und setzte sich vor mich. »Ich weiß, es ist schwer. Aber es ist familiär und du musst eine Mancini werden. Anders geht es nicht. Wenn du Milano nicht bei dir haben möchte, haben wir nur einen Ausweg. Es geht um die nächste Generation und den Nachwuchs.«, er sah zu Rafael, der das komplett verneinte.
»Ich rufe jetzt Milano an. Es reicht.«, brachte er von sich, zückte sein Telefon und ich hörte es klingeln. Sofort sprang ich auf und riss es ihm aus der Hand. »Nein Rafael. Nicht. Bitte.«
»Riana. Du bist doch nicht dumm. Wie stellst du dir das sonst vor? Einen Mann zu heiraten, den du gar nicht liebst?«
Seine Worte brannten sich in meinen Kopf. »Weißt du was. Wir machen das.«, ich sah zu Frederico, der überhaupt nicht begeistert davon war.
»Riana, denk gut darüber nach. Es soll zwar traditionell so sein, aber rede doch nochmal mit Milano.«, nein. Niemals.
»Ich werde Rafael heiraten.«
»Riana. Wirst du nicht.«, protestiere weiterhin Rafael. Aber ich sah keinen anderen Ausweg mehr...

»Von wem ist das Baby?«, wiederholte Milano meine Frage und sah dann zwischen uns hin und her. »Ich fasse es nicht.«, damit reichte er mir Morena und stürmte runter.
»Verdammt.«, gab ich von mir und sah hilflos zu Rafael, der genauso wenig wusste, was wir tun sollten. »Geh hinterher Riana.«, er nahm meine Kleine von meinen Armen und forderte mich erneut auf ihm hinterher zu laufen.
Ich tat es auch.
Wieso? Ich wusste es nicht...

»Milano. Warte!«, rief ich ihm hinterher und rannte bis in den Garten, wo er nach einer Vase griff und diese auf den Boden flog.
»Milano.«, sagte ich sanfter, doch er war auch hundertachtzig. »Wieso? Wieso tust du mir das an?«, ich spürte, wie sehr es ihm weh tat. »So viele Männer, aber ausgerechnet mein Bruder? Gott Riana, wieso?«
Automatisch griff ich an meinen Hals und umschloss den Anhänger. Ich konnte mich nicht von ihm trennen. Er war immer bei mir. Nah am Herzen, so wie er es damals wollte. Das M stand für ihn und unsere Tochter.
»Ich...«, erneut flog etwas.

»Ich kann es nicht glauben Riana. Nach all den Jahren dachte ich, dass wir das regeln könnten. Das wir das hinbiegen könnten. Aber du bist die Frau meines Bruders verdammt. Scheiße.«, schrie er mich an und ich griff noch fester nach dem Anhänger. Mir tat alles weh.
Die Erinnerungen an den Tag, wo alles zu Bruch ging, spielte sich in Dauerschleife in meinem Kopf ab.
»Du hast mich betrogen. Oder besser gesagt erinnerst du dich nicht daran. Milano ich bin nicht diejenige, die alles kaputt gemacht hat. Ich habe mich sehr lange davon erholen müssen. Viel zu lange. Du kannst dir nicht vorstellen, durch welche Hölle ich gegangen bin wegen dir.«, verteidigte ich mich und spürte wie meine Stimme langsam verschwand.

»Ich weiß Riana. Ich weiß. Aber ich wollte herkommen um nochmal von neu mit dir anzufangen. Ich bin hier um dem ganzen nachzugehen. Die ganzen Jahre habe ich nach Antworten gesucht und keine gefunden. Aber ich werde nicht aufgeben. Ich werde herausfinden, was in der Nacht wirklich passiert ist. Ich werde dafür kämpfen. Ich werde für dich kämpfen.«, endgültig war es um mich geschehen.
Mein Herz zerbrach, wie ein Glas in tausende Teile und meine Knie wurden weich.

»Milano. Nein...«, er schüttelte den Kopf und trat näher zu mir, legte seine Hände um mein Gesicht und fing meine Tränen auf. Wie damals. Seine Berührungen brannten wie Feuer auf meiner Haut.
Es schmerzte und tat zugleich gut.
Ich hatte ihn vermisst. Alles kam hoch. Jedes einzelne Gefühl, als sei es nie weg gewesen.

»Ich sehe doch, dass etwas nicht stimmt Riana. Rafael und du. Das ist nicht das, was es sein sollte. Die Art, wie du ihn anschaust ist nicht das, wie es sein sollte. Sprich mit mir und sag mir, dass du mich vergessen hast, dann gehe ich und lasse dich mit meinem Bruder. Sag mir, dass es echt ist, was du für Rafael empfindest und ich gehe. Wenn es aber nicht so ist und es nur einen kleinsten Funken Hoffnung für uns beide gibt, dann werde ich bleiben und für uns kämpfen.«

Bleibt er oder bleibt er nicht?🥺

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Bleibt er oder bleibt er nicht?🥺

THE MANCINI WIFE | PARTE DUE✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt