𝐁𝐫𝐨𝐤𝐞𝐧 𝐒𝐨𝐮𝐥𝐬

𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 1

Das ist die falsche Entscheidung. Die Angst allein zeigt mir den richtigen Weg und nicht mein Kopf oder Rebecca. Durch diese Furcht gehe ich keine Risiken ein und wir überleben. Eine falsche Entscheidung und alles ist vorbei. Während Rebecca nachts auf der anderen Seite um unser Leben kämpft, verliere ich Stück für Stück meine Seele und meinen Verstand. Sie darf nicht die Kontrolle übernehmen.

Die andere Seite ist ein Ort voller Dämonen und eingesperrten Seelen, die darauf warten von mir befreit zu werden. Mit jeder Seele die ich befreie, nehme ich einen weiteren Teil düstere Magie in mir auf, sodass es für mich immer unerträglicher wird, zu leben.

Ich weiß nicht, wie lange ich es noch aushalte, diese Dunkelheit zu kontrollieren, bevor ich alles zerstöre, was mir lieb ist. Es gibt nur einen Weg und diesen möchte ich nicht gehen, zumindest noch nicht. Dafür trage ich noch eine zu große Verantwortung.

Die Narben auf meinem Körper sind schon eine Last genug. Sie vor meiner Familie zu verstecken, wird von Tag zu Tag schwerer und ich weiß nicht, ob sie es verstehen würden. Diese Dunkelheit ist schon so lange ein Teil von mir, neun Jahre und dennoch kann ich mich nicht an sie gewöhnen. Vater hätte gewusst, was zu tun ist.

Das Leben geht ohne mich weiter, für meine Familie und für alle anderen. Ich muss nur vorher sicherstellen, dass sie in Sicherheit sind und nie wieder auf die andere Seite müssen. Diamond, meine liebe Diamond, würde nicht einen Tag dort überleben. Früher schon, heute nicht mehr. Genauso wenig wie die anderen. Jett vielleicht, aber er gibt sich sowieso schon die Schuld für meinem jetzigen Zustand. Ich muss ihm das ausreden. Seit er seine menschliche Form erreicht hat, verschließt er sich mir gegenüber und lässt mich nicht mehr an sich heran.

Es hat mich einige Jahre gekostest, ihn von der anderen Seite zu befreien. Vor fünf Jahren wurde seine Seele nur so von dunklen Parasiten zerfressen, die sich nun durch mein Herz bohren. Als er anfing mir zu vertrauen, öffnete er sich mir und ließ mich die Angst und Dunkelheit von ihm nehmen. Jett ist nun für immer mit mir verbunden. Genau wie die anderen vierzehn.

Sie sind meine Familie und alles was ich habe.

Rebecca, du darfst sie mir nicht wegnehmen, niemals.

„Keine Sorge Becca, ich werde ihnen nicht weh tun. Solange sie mir gehorchen. Und jetzt wach auf, deine Monster sind hier."