EraserMic

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Kurze Anmerkung:
Dies ist mein erster MHA-Oneshot.
Ich habe gerade mit der Manga-Reihe angefangen(Vol. 6), demnach hab ich da noch nicht ganz so den Durchblick.
Also bitte nicht hauen, wenn etwas nicht mit der späteren Storyline übereinstimmt.
Danke<3

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Hizashi Yamada(Present Mic)

So gut gelaunt wie es ging, betrat ich das Lehrerzimmer und begrüßte meine Kollegen mit kratziger Stimme. Meine Tasche stellte ich an meinem Platz ab, holte zwei Kaffee und stellte einen dann auch an meinem Platz ab. Mit der anderen hockte ich mich zwischen die Tische.

,,Guten Morgen du Langschläfer!" Der gelbe Schlafsack drehte sich und  Shota sah mich müde an.,,Morgen Hizashi",murmelte er. Seine tiefe, raue Stimme jagte mir einen angenehmen Schauer über den Rücken. Er gähnte und schälte sich aus seinem Schlafsack. Shota setzte sich im Schneidersitz hin, ich reichte ihm den Kaffee und hustete mir dann die Seele aus dem Leib. Shota musterte mich misstrauisch:,,Bist du krank?",,Ich? Nein nein, hatte nur was im Hals",beteuerte ich sogleich und hob abwehrend die Hände. Mein schwarzhaariger Kollege schien mit dieser Antwort nicht sonderlich zufrieden, doch er ging zum Glück nicht weiter darauf ein. Ich meine, es war bald Klausurenphase und ich musste den Schülern noch eine Menge beibringen.

,,Sag Bescheid, wenn es dir schlechter geht",meinte Shota und lächelte. Ich griff nach meinem Kaffee und trank ihn. Es war mittlerweile zur Gewohnheit geworden, dass wir vor dem Unterricht auf dem Boden gemeinsam Kaffee tranken. Wie das passiert ist, weiß ich gar nicht mehr.
Es gehörte aber auf jeden Fall zu einem erfolgreichem Tag.,,Ist was Hizashi?",,Hm, was?" Shota lachte und verdammt, ich liebte sein Lachen.,,Ist wirklich alles gut bei dir?",wiederholte er sich.,,Ja, ähh, doch. Alles gut",meinte ich und stand auf.

Ich war eindeutig zu schnell aufgestanden, denn mir wurde schwindelig und ich geriet ins Taumeln. Etwas benommen stützte ich mich am Tisch ab, nach einigen Sekunden ging es wieder.,,Du solltest nach Hause gehen",kam es nun von Nemuri.,,Quatsch, ich bin nur zu schnell aufgestanden",stellte ich fest. Ich schnappte meine Tasche, füllte meine Tasse und ging dann in den Unterricht.

,,Denki, Eijiro, habt ihr das jetzt verstanden?",hakte ich nochmal nach. Denki schlug den Kopf auf den Tisch. Eijiro nickte und stieß Denki an.,,Also eher nicht",seufzte ich, ehe ich wieder anfing, stark zu husten.,,Geht es Ihnen nicht gut?",fragte Kyoka besorgt.,,Doch, es geht schon." Ich teilte Arbeitsblätter aus.,,Ich komme gleich wieder",entschuldigte ich mich, gab Tenya das Kommando und verließ dann den Klassenraum. Mir war auf einmal so verdammt warm, ich schwitzte. Ich betrat die Lehrertoiletten und kippte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Es tat zwar gut, half aber nicht lange. Also nahm ich mir ein Handtuch, machte es nass und bat im Klassenraum dann Shoto, es zu vereisen.

,,Also bist du doch krank." Ich fuhr herum, Shota sah mich vorwurfsvoll an:,,Sieh zu, dass du ins Bett kommst, du steckst die Schüler nur an.",,Nein, alles gut",lehnte ich ab.,,Das war jetzt kein Vorschlag mehr, das war eine Anweisung.",,Vergiss es." Eine Hand erhob sich und fragte leise nach mir.
,,Ja, was ist?",,Sie gehen jetzt besser nach Hause, Sie sind krank." Hitoshi hatte mich unter Kontrolle. Kleiner Penner. Ich konnte nichts dagegen tun, dass ich mich langsam in Bewegung setzte.

Ehe ich mich versah stand ich in meiner Wohnung im Lehrerwohnheim.,,Sie legen sich jetzt ins Bett und schlafen sich aus",befahl mir Hitoshi und verließ dann die Wohnung. Kurz darauf löste er seine Gehirnwäsche. Erst überlegte ich, ob ich jetzt nochmal zur Schule gehen sollte, doch dann entschied ich mich seufzend dagegen. Entweder würde mich Herr Gehirnwäsche wieder hierher bringen oder Shota. Beides waren nicht sehr einladende Optionen. Also zog ich mich um und legte mich ins Bett, nachdem ich die Jalousien geschlossen hatte. Tatsächlich schlief ich bald ein. Wo war bloß meine Energie hin?

Wach wurde ich durch Gepolter. Erschrocken fuhr ich hoch. Sofort war ich in Alarmbereitschaft. Leise stand ich auf, musste dann aber wieder lauthals husten. So ein scheiß.
,,Hizashi, bist du wach?" Entspannt lehnte ich mich gegen die Wand, mein Puls normalisierte sich.,,Shota",gab ich krächzend von mir und ging in die Küche, wo ich ihn vermutete.,,Solltest du nicht im Bett liegen?",fragte er prüfend, seine Arme hatte er vor der Brust verschränkt. Seine schwarzen Haare hatte er zusammengebunden. Sein Blick wirkte so sanft und aufgeschlossen. Er lächelte mich an. Ich hätte dahinschmelzen können.,,Wegen dir hatte ich beinahe einen Herzinfarkt",rechtfertigte ich mich:,,Was machst du eigentlich hier, du hast doch Unterricht?",,Es ist kurz nach siebzehn Uhr. Wie lange soll ich deiner Meinung nach denn bitte unterrichten, hm?" Shota wirkte amüsiert:,,Außerdem mach ich dir gerade was zu essen und dein Tee ist auch bald fertig.",,Danke."

Shota war schon immer sehr fürsorglich gewesen, auch wenn er es niemals zugeben würde. Er war eigentlich voll der Softie, doch aus Selbstschutz hatte er sich abgekapselt. Es sollte keiner wissen, dass er verletzlich ist. Doch ich wusste es. Und ich mochte diese Seite. Natürlich, Shota war immer schnell genervt, gerade wenn es laut oder überfüllt war. Doch er würde niemals die Kontrolle verlieren.

Etwa eine halbe Stunde später saßen wir im Wohnzimmer und aßen gemeinsam.,,Wie geht es dir?",fragte Shota in die Stille hinein.,,Naja. Also es war schon mal schlimmer. Weißt du noch, als Oboro und ich komplett außer Gefecht waren? Da war ich krank. Das jetzt ist nichts schlimmes."
Schmunzelnd seufzte Shota auf.,,Du hast es ihm nie gesagt, oder?",fragte ich, als ich sah, dass er die Augen schloss.,,Ihm was gesagt?" Irritiert sah er mich an.,,Na, dass du in ihn verliebt warst",erklärte ich.,,Wie kommst du denn darauf?",fragte er.
,,Warte kurz." Ich stand auf und ging ins Schlafzimmer. Aus meinem Nachtschrank holte ich das kleine Fotoalbum heraus. Ich seufzte und gab es Shota, welcher mir gefolgt war.
Wir setzten uns auf mein Bett.

Er blätterte das Album durch und seufzte ebenfalls.,,Achte mal auf deine Blicke. Die sind ziemlich eindeutig. Und auch wie du dich damals ihm gegenüber benommen hast",meinte ich und schloss meine Augen:,,Du hast dich super tollpatschig angestellt. Wie so ein verliebtes Teenie-Girl." Shota lachte:,,Ich dachte immer, du wärst in ihn verliebt!",,Ich? Warum das denn?" Jetzt musste ich lachen.,,Weil du dich genauso tollpatschig angestellt hast!"
,,Ey, gar nicht",widersprach ich.,,Oh doch. Weißt du, gegen wie viele offene Spindtüren du beim Starren gelaufen bist?",,Gezählt hab ich nicht, ich weiß aber, dass ich nicht Oboro angestarrt habe." Shota sah mich ungläubig an:,,Du hast dich doch als schwul geoutet oder bist du bi? Dass du auf Nemuri stehst, hätte ich nicht gedacht." Er schien wirklich angestrengt darüber nachzudenken.
,,Denk mal schön weiter darüber nach, ich geh duschen." Damit klopfte ich ihm auf die Schulter und stand auf.,,Nein, moment mal."

Shota zog mich wieder herunter.,,Erklär es mir",forderte er und sah mich eindringlich an.,,Ich ähm... Also doch, ich bin schon schwul. Aber es war...nie Oboro",murmelte ich und sah Shota an. Er begann wie bescheuert zu grinsen.,,Hizashi, darf ich dich küssen?" Ich lief vermutlich komplett rot an.,,Ich...ähm...Aber dann...Du wirst doch...ähm...krank",stammelte ich nervös.,,Ach, halt die Klappe",meinte er, zog mich am Nacken näher und legte vorsichtig seine Lippen auf meine. OH MEIN GOTT. Verlangend erwiderte ich den Kuss.,,Ich liebe dich Shota. Und das schon ein paar Tage länger",gestand ich verlegen.,,Ich dich auch, Schreihals."

OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt