Kiew, 2017
Das aufgeregte Geschrei der Menge drang bis in den Backstagebereich, in dem die Künstler auf ihren Auftritt warteten.
Tief atmete Sergio ein, während er wie gebannt auf die LED Anzeige starrte, die die Minuten anzeigte, die bis zum Auftritt verblieben.
Dann würde er das erste Mal seit sechs Jahren wieder auf einer Bühne stehen.
"Noch zwei Minuten, Sergio." rief ein Mitarbeiter und reichte dem Sänger ein Mikrofon.
"Danke." Sergio nahm das Mikro und wandte sich wieder den Leuchtziffern zu.
In den letzten zwei Stunden hatte er von der Hinterbühne aus beobachtet, wie immer mehr Zuschauer ins International Exhibition Centre strömten, in dem in Kürze das größte Musikevent Europas beginnen würde.
Tausende von Menschen waren angereist, um den 62. Eurovision Song Contest mitzuverfolgen und mitzufeiern.
Kiew war in zwei Wochen zur Musikmetropole Europas geworden.
Jedes Hotel in der Hauptstadt war komplett ausgebucht und auf den Straßen tummelten sich Journalisten und Touristen aus allen Ecken und Enden Europas, Australien und den USA.
Und Sergio würde in wenigen Minuten die riesige Bühne betreten und die Show eröffnen.
Früher war er vor seinen Auftritten kaum aufgeregt gewesen, doch jetzt spürte er deutlich seinen Herzschlag.
Als die Veranstalter ihn für die Eröffnungsshow anfragten, sagte er sofort zu.
Er dachte, dies wäre die perfekte Gelegenheit seine Karriere fortzusetzen und ins Showbusiness zurückzukehren.
Nachdem er 2011 angekündigt hatte, seine Karriere zu pausieren, waren viele seiner Fans enttäuscht gewesen.
Bisher war nicht bekannt gegeben worden, dass Sergio zurückkehren würde und so würde sein Auftritt gleich nicht nur der Auftakt eines der größten Musikwettbewerbe sein, sondern auch eine große Überraschung für seine Fans.
Tagelang hatte er es sich durch den Kopf gehen lassen.
Hatte das Für und Wider abgewogen.
Das Showbusiness war zwar hart, doch bedeutete es auch Spaß und er wusste nicht, was er sonst für einen Job hätte machen sollen.
Als die letzten dreißig Sekunden abliefen, packte Sergio das Mikrofon fester.
Zufrieden spürte er, wie das Adrenalin durch seinem Körper strömte, wie es früher immer gewesen war, bevor er die Bühne betreten hatte.
"OK, raus. Und viel Glück!" Mit den Worten schickte der Mitarbeiter Sergio auf die Bühne.
Als er die Bühne mit ein paar Background Tänzern an seiner Seite betrat, wurde das Licht gedimmt und die Menge wurde still.
Im Dunkel Schritt Sergio bis zur Mitte der riesigen Bühne, wie er es in den Proben geübt hatte.
Sein Herzschlag wurde schneller und auf seiner Haut spürte er die Blicke Tausender, auch wenn sie ihn noch nicht sehen konnten.
Wieder atmete er tief ein. Er konnte die Spannung in der riesigen Halle förmlich spüren.
Und endlich kam der Moment: die Scheinwerfer auf der Bühne gingen an und die Musik setzte ein.
Als Sergio die ersten Töne sang, begann die Menge zu schreien und zu toben.
Bei den Anblick des schier unendlichen Meeres aus Flaggen und Menschen, schoss Sergio wieder das wieder Adrenalin durch den Köper.
Ein vertrautes Gefühl, dass er früher schon unzählige Male gespürt hatte und nach dem man als Sänger förmlich süchtig werden konnte.
Jetzt, als er es wieder spürte, wurde ihm erst bewusst, wie sehr er es all die Jahre vermisst hatte.
Je länger der Song lief, desto mehr kam er wieder in seine alten gewohnten Bewegungen rein.
Er ließ sich von der Meldoie tragen und fühlte sich in das Lied hinein.
Als er seinen Song zu Ende gesungen hatte und das Mikro sinken ließ, jubelte und schrie die bunte Menge. Die Menschen sprangen auf und ab und klatschten in die Hände.
Sergio fühlte sich wie nach vier Tassen Kaffee.
Er liebte es, wie sich die Emotionen des Publikums auf ihn selbst übertragen.
"Thank you, thank you Europe!" Rief er überwältigt.
Während er die Bühne verließ, begleitete ihn das Jubeln der Zuschauer auf seinen ganzen Weg bis in den Backstagebereich.
Mit einem erleichterten Lächeln und vor Adrenalin zitternden Händen legte er das Mikrofon zurück.
Dann lief er schnell durch die Gänge, die nur für Mitarbeiter und Künstler waren, hinauf auf die oberen Zuschauerränge.
Dort hatte man ihm und anderen Künstlern, die in den Pausen auftraten, Plätze reserviert.
Im Halbdunkel setzte er sich neben seinen Manager Troy, der bereits auf ihn gewartet hatte.
"Gut, Junge" sagte Troy nur ohne von seinem Handy aufzuschauen, als Sergio sich neben ihn setzte.
"Danke."
Troy war schon früher Sergios Manager gewesen.
Und seit sie sich kannten, war Troy immer sehr Wortkarg gewesen. Doch keiner machte seinen Job besser als er und Sergio war immer froh gewesen, einen so zuverlässigen und engagierten Manager zu haben. Auch wenn er immer denselben genervten Gesichtsausdruck hatte und man am Tag nicht mehr als ein paar Sätze aus ihn herausbekam, wusste Sergio inzwischen,
dass Troys Verhalten nicht immer seine wahren Gefühle wiederspiegelte.
"Sieh Mal." Sagte Troy plötzlich und hielt Sergio sein Handy unter die Nase.
Sergio nahm das Gerät und sah auf dem Bildschirm einen Instagrampost. Darauf war ein Bild seines Auftrittes von vor wenigen Minuten zu sehen.
Darunter hatte der Profilbesitzer "Sergio is Back!" geschrieben. Grinsend scrollte Sergio durch Instagram und sah dutzende weitere Posts, die alle seinen Eröffnungsauftritt zeigten und tausende in den Kommentaren darunter seine Rückkehr feierten.
"Das ging schneller als ich dachte." Meinte Sergio zu Troy und gab ihm sein Handy zurück.
Troy nickte. "Wir müssen dir bald ein Instagramprofil einrichten und deinen YouTube Account reaktivieren. Du solltest damit rechnen, dass viele Presseanfragen über deinen Auftritt kommen werden."
"Ja. Lass uns das lieber morgen besprechen."
Sergio lehnte sich zurück und genoss den Rest der Nacht die spektakuläre Show.------
Hi, das ist meine erste nicht-Fanfiction Geschichte, ich würde mich sehr über konstruktive Kritik freuen!
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Only Human - A Promi Story
Teen FictionEr ist mehr als ein Promi. Er ist mehr als ein Idol. Er ist DER angesagteste Megastar. Doch hinter der Fassade aus Glamour und Glanz verbirgt er ein dunkles Geheimnis. Ich habe Mal versucht eine Geschichte über einen ausgedachten Star zu schreiben u...