Ich höre ein Piepen. Kontinuierlich piept etwas in einem hohem Ton. Entfernt höre ich zwei Frauen sprechen. Ich verstehe jedoch nicht worum es geht. Meine Augen kann ich nicht öffnen. Meinen Körper nicht bewegen. Ich bekomme Angst. Plötzlich ein neues Piepen. Schriller als zuvor. Ich höre Schritte, die schnell näher kommen. Ich vernehme das Atmen der Person neben mir. Höre ein Tippen und dann ist das Piepen plötzlich wieder weg, mit dem verschwinden des Piepen verschwindet auch meine Angst. Ich versuche zu verstehen was hier vor sich geht. Aber es fühlt sich an, als würde mein Gehirn in Zeitlupe arbeiten.
Was geschieht hier mit mir? Was geht hier vor sich? Warum kann ich mich nicht bewegen und meine Augen nicht öffnen?
Meine Gedanken werden von einem leisen weinen unterbrochen. Kurz darauf ein durchgängiges piepen. Das Weinen wird lauter. Es ist nun ein richtiges schluchzen geworden. Ich versuche erneut meine Augen zu öffnen. Ich sehe ein helles Licht. Alles ist verschwommen. Ich blinzele mehrmals. Langsam wird meine Sicht klarer. Ich sehe helle Lampen an der Decke. Links von mir stehen ganz viele Geräte. Rechts von mir eine Trennwand. Ich verstehe nicht was hier vor sich geht. Ich höre Stimmen die sich nähern. Dieses mal deutlich mehr als vorhin auf dem Flur. Plötzlich durchfährt mich ein stechender Schmerz. Was ist das? Wo bin ich? Wieder kommen Schritte näher, wieder ein Tippen. Plötzlich sind alle meine Schmerzen weg . Ich werde müde und schlafe wieder ein.
Als ich wieder aufwache ist alles dunkel. Dieses mal kann ich meine Augen direkt öffnen. Ich drehe meinen Kopf auf die linke Seite. Da steht ein Stuhl. Aber der stand vorhin doch noch nicht da, oder? Werde ich jetzt verrückt? Ich höre schwere Schritte auf mich zukommen. Ein schweres Atmen, dann ein rascheln. Ich rieche Kaffee und irgendetwas süßes. Die Person tritt mín mein Sichtfeld. Ein großer Mann in Uniform. Er schaut mich mit weit aufgerissenen Augen an. Seine blauen Augen schauen mich eingänglich an, dann dreht er sich auf dem Absatz um und läuft schnellen Schrittes wieder weg. Als er zurück kommt hat er eine weitere Person dabei. Eine Frau, ich würde sagen Ende 30, klein und zierlich schaut sie aus. Sie trägt komplett weiß. Plötzlich realisiere ich. Ich liege im Krankenhaus, aber warum? Was ist passiert? Die Frau schaut mich an, leuchtet in meine Augen. Ich sehe wie sich ihr Mund bewegt und höre Töne herauskommen, aber ich verstehe deren Bedeutung nicht. Ich reagiere nicht auf diese Töne, bis sie "Maja" sagt. Da durchfährt mich ein Blitz, ich schaue sie an. Woher kennt sie meinen Namen?
Die ganze Prozedur war für mich sehr anstrengend, also schlafe ich erneut ein. Als ich aufwachte schien es morgens zu sein. Die Sonne ging gerade auf. Zumindest deutete ich das daran, dass der ganze Raum in ein orangenes Licht getaucht war. Der Polizist saß immernoch neben mir. Er scheint auf dem Stuhl zu schlafen. Ich nahm all meinen Mut zusammen, öffnete den Mund. Ich höre ein leises und kratziges Hallo. Kam das von mir? Ich versuche es erneut. Dieses mal war meine Stimme schon etwas lauter. Der Polizist wurde wach und ging direkt aus dem Zimmer, sagte wieder einer Frau bescheid. Sie folgte dem Polizisten in den Raum. Die gleiche Prozedur von gestern startete erneut. In meine Augen wurde geleuchtet, ich wurde angesprochen und dieses mal verstehe ich sogar was sie zu mir sagt.