Die Frau Ariane gegenüber lachte. „Liebes, sie nutzen dich aus für ihre eigenen Zwecke und wenn ihnen was nicht passt..." Sie schnipste und über ihrer Handfläche erschien eine Flamme, die Ariane zeigte, bei einem Sturz, die Flügel herausgerissen und verbrannt. Als die Frau namens Lucinda ihren geschockten Blick sah, schloss sie die Hand und die Flamme erlosch. Sie lächelte ihr zu, süßlich bitter. „..Sie verstoßen dich aus dem Himmel, nehmen dir deine Flügel und deinen Stolz, dein Leben, deine Perfektion. Lassen dich Schmerzen spüren. Sie wagen es über dich zu urteilen. Sie bestimmen was falsch und was richtig ist. Dabei treiben sie selber Handel mit dem Teufel, in dem Falle wohl mir. Und hält sie jemand auf?" Lucinda lachte und rückte näher an sie heran. Ariane schaute in die schwarzen Abgründe, die Lucindas Augen waren und erschauderte. Sie sah Hass und Schmerz, aber auch etwas, was sie nie erwartet hätte zu sehen- Wahrheit. Und diese Erkenntnis traf sie. Sie hatte all das für eine Lüge gehalten. Lucinda hatte ihr von den Vergehen Gottes und der Engel erzählt, davon dass sie und der Herr des Himmels einen Pakt geschlossen hatten und darüber dass auch die Engel töteten. Sie konnte es nicht glauben. Engel, die reinlichsten Kreaturen dieser Welt, sollten fähig sein zum bösen. Früher als Kind hatte sie von Geschichten gehört. Von Engeln die sich in Menschen verliebten und Kinder schufen. Halbengel. Und dass diese getötet worden von den Elohim, den Kriegern des Himmels. Elohim töteten normalerweise nicht, sie bekämpfen nur die Dunkelheit, nicht das Licht des Lebens. Sie retteten jemanden. Daher hatte sie es nie geglaubt, obgleich sie Zeugin von den Verbrechen des Himmels wurde, sie hatte es nicht glauben wollen, bis jetzt. Lucinda streichelte ihr über das Gesicht, wie ihre Mutter es früher getan hatte und küsste sie auf die Stirn. „Du hast erkannt, Liebes." Ariane nickte und bei dem Gedanken daran, dass sie sich dem Himmel abschwor floss ihr eine Träne die Wange hinunter. Ariane hörte Schritte den Flur heraufkommen und sie wusste sie hatte keine Wahl mehr. Sie musste es tun. Sie hoffte nur, Lucinda würde ihr ihren Schmerz nehmen und sich an ihr Abkommen halten. Sie bat gedanklich um Verzeihung bei all den Menschen die sie liebte und tat dann das Unausweichliche.