Rot gestrichene Stadt

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Hallo zusammen,

diese kurze Story habe ich zuerst auf Englisch geschrieben und dann übersetzt.

Es ist etwas, dass ich so noch nicht gefunden habe, aber unheimlich gerne lesen würde, also habe ich das hier geschrieben.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich Daredevil oder Defenders noch nicht gesehen habe. Es wurde vorher von Netflix genommen und auf Disney + kann ich es noch nicht schauen...

Also ja, ich hoffe euch gefällt das hier, viel Spaß beim Lesen!

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Peter ist zwölf Jahre alt, als er alles verliert. Das Leben, das er kannte, seine Tante, sein Onkel und sein Augenlicht.

Ein lauter Knall, ein heißer Schmerz und alles wird tot und dunkel.

Knall. Knall. Knall.

Das ist alles, was es braucht, um das Leben eines kleinen Jungen zu zerstören.

Knall. Knall. Knall.


Er ist zwölf Jahre alt und die Stadt ist rot gestrichen.

Er ist zwölf, als alles, was er kannte, verloren war und er weiß jetzt so viel mehr, als er je hätte wissen sollen.

Er weiß, wie es sich anhört, wenn jemand stirbt, er weiß, wie es sich anhört, wenn eine Kugel einen Körper trifft, und er hört den Schaden, den sie angerichtet hat.

Er hört, wie sich zwei Blocks weiter ein Paar streitet.

Er hört den Hund, der in der Wohnung gegenüber Futter bekommt.

Er hört den Ehemann, der seine Frau schlägt, und er hört die knurrende Stimme eines verzweifelten Straßenräubers.

Er kann alles hören und alles riechen und so viel fühlen.

Er riecht den süßen Schweiß seines neuen Zimmergenossen in dem kleinen Waisenhaus, in dem er jetzt lebt.

Er riecht das fettige Essen, das in der Küche zubereitet wird und er kann es schmecken. Er kann die muffigen Zutaten schmecken, die verwendet werden um es zu kochen. Jede einzelne von ihnen.

Und nachts spürt er die kratzigen alten Laken auf seiner Haut. Juckend und schmerzend, also liegt er wach, allein im Dunkeln.

Eine Dunkelheit, sie sich niemals lichten wird, eine Dunkelheit, mit der er zu leben lernen muss.


Und es ist hart, aber irgendwie lernt er damit umzugehen, er lernt alles zu ignorieren, oder besser gesagt, er sagt es sich selbst. Er überlebt ganz allein, niemand will etwas mit dem seltsamen blinden Kind ohne Freunde zu tun haben.

Also lebt er ohne wirklich zu leben, ohne Daseinszweck. Das Einzige, was er hat, sind seine Hörbücher.

Er hört sich alles an, was ihm in die Finger kommt. Sie lenken ihn von den Schmerzen ab, von den Geräuschen, den Gerüchen und sie lassen ihn, nur für einen Moment, diese Shitshow vergessen, die jetzt sein Leben ist.


Er ist dreizehn, als all das an Bedeutung gewinnt, als plötzlich jemand in seinem Zimmer ist, jemand, der sagt, dass er ihm helfen wird. Es ist großartig, da ist jemand, der ihn versteht und der ihm beibringt, seine Sinne zu benutzen.

Jetzt kann er alle Hinweise erkennen, wenn jemand lügt, er kennt die Geräusche, wenn sich jemand bewegt, er weiß, wann ihn jemand schlagen will, und er weiß, wie er sich wehren kann.

Rot gestrichene StadtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt