Why do you only love me when you're drunk?

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Ruby wandte und krümmte sich in ihrem Schlaf, ein Alptraum plagte die junge Frau, entlockte ihr wiederholt unterdrückte Ächzer und Schluchzer aus der Kehle, während ihre Finger sich in die Bettdecke gruben und sie zusammengerollt zwischen den Laken lag, ihr langes, blondes Haar lag um ihren Kopf herum ausgebreitet wie ein goldener Heiligenschein. Ihre Lippen zitterten, gemurmelte Worte ertönten von Zeit zu Zeit zwischen ihren Leidenslauten; scheinbar zusammenhangslos gesprochen, während ihr zierlicher Körper geschüttelt wurde und sie kämpfte und sich zwischen den warmen Laken wandte, in welchen ihre Beine sich verheddert hatten. Ihre Atmung wurde flach, Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn und sie warf sich von einer Seite des Bettes auf die andere, ihre Hände tasteten instinktiv nach der beruhigenden Berührung eines anderen, doch sie fanden nichts. Tief einatmend schreckte sie plötzlich auf, die Augen vor Angst aufgerissen, das Herz pochte in ihrer Brust, Adrenalin jagte durch ihre Venen, während sie einsah, dass alles lediglich ein Traum war, ein Alptraum, nichts weiter. Sie hielt eine Hand an ihre Brust, bevor sie ihren Kopf in die offene Handfläche legte, während die Nachbeben durch ihren Körper schossen und ihr aufgewühlter Verstand den Alptraum verarbeitete.

Es war eine dieser lächerlichen Kindheitsängste gewesen, Situationen, vor denen sie immer gewarnt wurde; in welchen man alleine nach Hause lief und plötzlich hört man Schritte hinter sich, die sich ähnlich wie die eigenen beschleunigen, während man schreit, doch niemand hört es. Es war eine absurde Angst, dennoch eine Angst. Unfähig jetzt wieder einzuschlafen, entschied sie sich das zu tun, was ihr immer nach einem Alptraum half. Sie stand auf, ihr viel zu großes T-Shirt klebte an ihrer Haut; es war über ihren Bauch hochgerutscht und sie richtete es, während sie in ihre Panda Hausschuhe schlüpfte, und in die Küche schlurfte. Ihre Angst hatte sich verflüchtigt und sie war erschöpft, doch sie wusste, würde sie sich jetzt ins Bett legen, würde sie sich nur eine weitere Stunde hin und her wälzen, bevor sie etwas tun müsste, um sich abzulenken. Sie betrat die Küche, eine Hand bedeckte ihren Mund während sie herzhaft gähnte, die andere griff nach dem Lichtschalter, als sie plötzlich den schrillen Klang des Telefons aus dem Wohnzimmer vernahm. Sie zuckte zusammen und ein Schauer jagte über ihren Rücken, ihr Kopf begann zu kribbeln und Gänsehaut überzog ihren Körper. Es war drei Uhr morgens - wer zum Teufel rief sie so spät noch an? Sie eilte zum Telefon; es konnte sich ja schließlich um einen Notfall handeln. Sie blickte auf das Telefon und las die sechs Buchstaben, die sie genervt aufseufzen ließen.

„Was ist?", zischte sie - sie war letztendlich kein Morgenmensch.

„Ruubyyyyy!", grölte die Stimme durch den Sprecher und sie erschauerte, hielt das Telefon von ihrem Ohr weg.

„Hast du dich schon wieder betrunken, Idiot?", keifte sie, während sie verärgert die Finger gegen ihre Schläfe presste.

„Nee, Rubes, bin abscholut nüschtern!", lallte er und sie musste ein Kichern unterdrücken.

„Lüg nicht, ich bin vielleicht blond, aber nicht blöd! Du bist doch total voll! Ugh... und so etwas nennt sich Chef Ingenieur der Enterprise..."

„Was? Wer nenn' sisch Ch-Chef Inje-Ingenieur?! Das is' mein Job!", fragte er scheinbar aufgebracht, das konnte sie daran erkennen, dass er in den Hörer lallte, wie ein Verrückter.

Sie lachte laut auf. „Scotty, hast du irgendeinen bestimmten Grund, mich an diesem wunderschönen Morgen anzurufen, oder hast du mich einfach vermisst?"

„J-hicks-Jim...", begann er und sie seufzte, kniff sich in den Nasenrücken.

„Was ist mit ihm?", fragte sie resigniert. „Muss ich ihn schon wieder aus irgendeiner Gasse abholen? Er schuldet mir noch was für letztes Mal, weißt du-"

„Nee, er's-" PENG! PENG! PENG!

Ruby zuckte erneut zusammen, ihre Augen weiteten sich und ihr Herz begann zu rasen, während irgendjemand gegen ihre Tür hämmerte. Sie kniff die Augen, die auf die hölzerne Tür gerichtet waren, zusammen, als die Person erneut klopfte. „Scotty?"

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