1-Veränderungen

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Dunkelheit umhüllte Harry. Stimmen von weit her drangen an sein Ohr. Sie wurden immer lauter und deutlicher, bis er schließlich in der Lage war sie zu verstehen und zu identifizieren. Er erkannte Hermine, Ron und auch Professor Slughorn, welche alle wild durcheinander redeten.

,,Harry, wach auf!", flehte Hermine und Harry spürte wie sie ihn sanft gegen die Wange schlug.

,,Komm schon, Mann", bat auch Ron.

,,Keine Panik, bleiben sie alle ruhig. Mister Potter muss nur in den Krankenflügel gebracht werden", versuchte Slughorn Harrys Freunde zu beruhigen.

Mühsam schlug Harry die Augen auf. Grelles Licht blendete ihn, sodass er sie einen kurzen Moment zusammenkneifen musste. Nachdem er sich allerdings an die Helligkeit gewöhnt hatte und seine zuvor etwas verschwomme Sicht sich wieder klärte, erkannte er Hermines besorgten Gesichtsausdruck, welche sich über ihn gebeugt hatte und deren Haarspitzen ihn in der Nase kitzelten.

,,Oh mein Gott Harry! Ein Glück!", rief sie und umarmte ihn stürmisch.

Harry war verwirrt. Was war passiert? Er sah sich um. Er befand sich im Klassenraum. Richtig, er erinnerte sich.

Er hatte Zaubertränke Unterricht gehabt, wo sie irgendeinen komplizierten Trank hatten brauen sollen. Er hatte gerade eine Zutat kleingeschnitten, als dieser plötzlich eine lila Färbung annahm, begann zu kochen und Blasen zu bilden. Dann hatte er noch einen seltsamen Geruch verströmt, welcher an rohen Fisch erinnerte.

Verwirrt hatte Harry den Vorgang beobachtet und als er in den Kessel blickte, kam eine riesige Rauchwolke hinaus, welche genau in sein Gesicht wehte. Er hatte sie eingeatmet. Sein Hals kratzte und er hatte angefangen zu husten. Sein Kehle schnürt sich zu, er bekam keine Luft mehr. Schwindel überkam ihn, er taumelte zurück, alles verschwamm vor seinen Augen. Das letzte was er sah, war Rons irritierte Miene, bevor alles schwarz wurde.

,,Hey, Hermine. Es ist alles gut. Nur erdrück mich bitte nicht", sagte Harry und schob die Brünette sanft von sich. Seine Stimme klang rau, sein Mund und seine Kehle waren trocken. Er hustete.

,,Oh entschuldige... aber du hast nicht mehr... ich hab befürchtet du wärst..."

,,Du hast nicht mehr geatmet, Mann. Wir dachten du wärst tot", kam Ron seiner nach Worten suchenden Freundin zur Hilfe.

Harry richtete sich auf. Er stöhnte, als ihm erneut schwindelig wurde und sein Kopf begann höllisch zu schmerzen. ,,Nein, nein. Mir geht es gut. Ich habe einen Kampf mit Voldemort überlebt, da braucht es schon ein wenig mehr, um mich zur Strecke zu bringen", versuchte er sie zu besänftigen und lächelte ein wenig gequält. Es funktionierte nicht.

,,Du siehst aber nicht gut aus!", wandte Hermine ein.

,,Autsch!", lachte Harry. Hermine ignorierte ihn.

,,Du solltest auf jeden Fall nochmal in den Krankenflügel gehen!"

,,Nicht nötig", widersprach der Gryffindor und winkte ab.

,,Dann leg dich wenigstens ein wenig hin! Ich bin mir auch vollkommen sicher, dass du nach diesem Vorfall für den Rest des Tages vom Unterricht befreit wirst." Ihre Stimme wurde zum Ende hin ein wenig dunkler, keinen Widerspruch duldend und sie warf einen warnenden Blick, beinahe schon drohend, zu Professor Slughorn.

,,Oh ja! Selbstverständlich! Gönnen Sie sich ein wenig Ruhe", willigte der Professor sofort ein.

Ron streckte seine Hand aus, um seinem Freund aufzuhelfen, welcher noch immer auf dem Boden saß. Dieser ergriff sie dankend und ließ sich von ihm hochziehen. Augenblicklich drehte sich alles und Ron musste ihn festhalten, damit er nicht erneut umkippte.

,,Mister Weasley, seien sie doch so gut und bringen Mister Potter in seinen Schlafsaal. Ich glaube kaum, dass er in der Verfassung ist, bis dorthin zu kommen, ohne auf dem Weg zusammen zu brechen", ergriff Slughorn erneut das Wort.

Dankbar warf Harry dem Rothaarigen einen Blick zu, als dieser ihm half den Klassenraum zu verlassen.

,,Das war so krass, als du auf einmal einfach umgekippt bist! Mine hat total laut gekreischt und alle haben sich um dich versammelt. Slughorn hat sie allerdings weggeschickt" ,erzählte Ron auf dem Weg zum Gryffindor-Turm, woraufhin Harry nur ein genervtes Stöhnen von sich gab.

Das durchgehende Gelaber seines Freundes war nicht gerade förderlich für seine ohnehin schon starken Kopfschmerzen.

Aus diesem Grund war der schwarzhaarige Gryffindor auch ziemlich erleichtert, als sie endlich in ihrem Schlafraum angekommen waren und Ron ihn nach einer kurzen Versicherung, ob es ihm auch wirklich gut gehe, allein ließ. Anfangs hatte er ein wenig Schwierigkeiten einzuschlafen, da das Pochen in seinem Kopf es nicht gerade angenehm machte. Jedoch fielen ihm nach einer Weile die Augen zu und er fiel in einen traumlosen Schlaf.

***

Am nächsten Morgen wurde Harry durch die Sonnenstrahlen geweckt, welche ihm durch sein Fenster hindurch ins Gesicht schienen. Er brummte leise und drehte sich weg. Dabei schlang er seine Decke noch enger um seinen Körper. Ein paar Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht und er strich sie beiseite.

Er hielt inne. Seit wann waren seine Haare denn so lang? Er hatte ein ungutes Gefühl.

Er öffnete die Augen und zog irritiert die Augenbrauen zusammen, wobei er eine lange Strähne in den Fingern drehte. Er betrachtete sie eingehend.

Noch immer verwundert setzte er sich auf und tastete auf seinem Nachttisch nach seiner Brille. Als er das Gestell gefunden hatte, setzte er es sich auf die Nase, wobei es ihm direkt wieder ein Stück weit hinunter rutschte. Er schob sie wieder hinauf, wobei er bei dem Anblick seiner Hände erschrak. Seit wann waren sie bitte so klein, weich und feminin? Seine Finger waren unheimlich schmal und seine Nägel lang. Was war hier los?

Er schlug die Decke zurück, wobei er den Blick schlanke Beine freigab, welche sicher nicht seine waren und die in seinen viel zu locker sitzenden Shorts steckten.

Er zog tief die Luft ein, wobei sein Brustkorb sich hob und senkte, womit er seine Aufmerksamkeit auf ihn lenkte. Was bei Merlin war das!?

Okay, langsam bekam er Panik. Schnell schwang Harry diese merkwürdigen Beine aus dem Bett, sprang auf und rannte ins Badezimmer.

Als er sich vor den Spiegel stellte stockte ihm der Atem. Das war nicht sein Spiegelbild, nein. Es war das eines ziemlich schockiert aussehendendem Mädchens. Es sah ihm ähnlich, doch es war nicht er. Oder doch? Diese Augen waren eindeutig seine und auch die Narbe an seiner, nein, ihrer Stirn war unverkennbar. Bei Merlin, das war er!

Harry war ein Mädchen.

***
Hii🥰

Na, wie geht es euch so?

Wir haben uns vorgenommen jetzt mal etwas längere Fanfiction zu schreiben(vielleicht 5-10 Teile) und haben uns dabei für Drarry entschieden😁

Wir hoffen euch hat das Kapitel gefallen und über Meinungen, Kritikpunkte und ein paar Sterne würden wir uns selbstverständlich freuen❤️

Noch einen schönen Tag euch 🌟

Eure Kinley ❤️ 🌙

Gender doesn't matter- Drarry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt