1.| Alte Zeiten

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𝟐 𝐀𝐮𝐠𝐮𝐬𝐭 𝟐𝟎𝟐𝟎, 𝟏𝟓:𝟏𝟗 𝐔𝐡𝐫
𝐅𝐫𝐚𝐧𝐤𝐟𝐮𝐫𝐭

Mal wieder saß ich hier - auf dem Stuhl einer Polizeiwache. Was neues war es für mich nicht. Ich hatte in meinem Leben schon lauter Verhörungen durch, ob wegen Diebstahl oder Körperverletzung, es war eigentlich immer das gleiche gewesen. Zwar hätte ich nicht gedacht das gleiche wieder durchmachen zu müssen, aber wer glaubt, dass mit Fame nette Menschen kommen, der ist wohl dumm.

Das Öffnen einer Tür lenkte die Aufmerksamkeit auf eine Polizistin. „Sie können gehen. Frau Yavuz will keine Anzeige erstatten." „Ja, besser für sie", sagte ich und erhob mich vom Stuhl, „statt mich wegen sowas auf die Wache zu bringen, könnten Sie in der Zwischenzeit Mörder fassen." Die Polizistin ignorierte mein Kommentar und führte mich raus. Auf dem Durchgang konnte ich das Mädchen und ihre Freundin, die die Polizei gerufen hatte, erblicken und gab ihnen einen unfreundlichen Seitenblick. „Draußen wartet Ihre Freundin auf sie, auf Wiedersehen", verabschiedete sich die Polizistin, als sie mich nach draußen führte und die Tür zu machte.

Wiedersehen? Hoffentlich nicht, dachte ich genervt.

„Was hast du jetzt wieder angestellt?", fragte Anelia, als ich auf sie zuging. Dabei sah ich, dass sie ihre Hündin Buba und meinen Rüden Sprite aus dem Studio mitgebracht hatte. „Nichts", entgegnete ich. „Nichts?", gab sie verblüfft von sich. „Die eine hat mich die ganze Zeit heimlich gefilmt. Ich habe ihr zwei mal gesagt, dass sie aufhören soll. Ist sie selber Schuld wenn sie aufs Maul bekommt", erklärte ich. „Ah, und was jetzt?", fragte die Dunkelhaarige nach. „Gar nichts, sie will mich nicht anzeigen." „Na dann."

Als ich an meinem Bein einen Druck spürte und runtersah, konnte ich Buba, die Rottweilerin meiner Freundin, erkennen, die mein Bein beschnüffelte. „HI BUBA", gab ich in verniedlichter Stimme von mir, als ich mich zu ihr bückte und sie streichelte. Die Hündin gab winselnde Laute von sich und wedelte mit ihrer Rute, als sie sich den Streicheleinheiten hingab. Nebenbei streichelte ich noch meinen weißen Schäferhund, Sprite. „Woher wusstest du eigentlich, dass ich hier bin?", fragte ich Anelia. „Ich hab einen Polizeiwagen wegfahren sehen und du warst zu lange weg, als dass du Getränke holen warst, also war mir klar, dass du was getan hast", erklärte Nesya (ihr Spitzname). „Wow, du kennst mich echt schon viel zu lange", sagte ich nicht mal so überrascht und erhob mich wieder.

„Tja, dein Pech. Ich habe übrigens Sprite mitgenommen, da ich dachte ein Spaziergang bis zur Polizeiwache wäre ganz nett." „Naja nett war dieser „Spaziergang" für mich nicht", entgegnete ich skeptisch. „Halts Maul. Willst du mit mir zum McDonalds? Ich hatte kein Mittagessen", fragte Anelia. „Ja ich habe auch Hunger", sagte ich. „Dann nimm deinen Hund du Hund", entgegnete meine Freundin und übergab mir die Leine von Sprite. „HaHaHa witzig du Fotze", sagte ich in aufgepitschter Stimme. „Heul leise." Ob es in Ordnung war uns so zu beleidigen? Ja, eine Freundschaft ohne Beleidigungen war eben keine, egal wie krass es zu sein schien.

Wie in alten Zeiten gingen wir zum McDonalds, nur dass wir versuchten möglichst unauffällig zu sein. Ich hatte ehrlich gesagt keine Lust nach dieser Aktion an irgendwelche „Fans" zu treffen. So hatte ich den Weg über meine Kappe auf und den Blick stehts nach unten, genauso wie Nesya. Als wir ankamen, mussten wir unsere Hunde an den Pfal anbinden, bevor wir reingingen. „Du hast was vergessen", merkte Anelia an. Ich schaute fragend und fragte: „Was denn? Dich anzubinden du Hund?" Sie verzog ihre Miene und sagte etwas unglücklich: „Das wollte ich zu dir sagen." „Ich weiß, heul leise", entgegnete ich nur unbegeistert und ging mit ihr ins Restaurant, wo wir uns hinter der Schlange anstellten. „Was bestellst du dir eigentlich?", fragte ich sie. „Pommes und einen McFlurry Oreo. Kann ich dann die Pommes schön ins Eis reindippen", lächelte sie ironisch. Mein Blick zeigte nur Monotonie, als ich sie ansah. „Warum frage ich dich überhaupt, wenn ich ganz genau weiß, dass du Scheiße labbern wirst", sagte ich laut zu mir selbst.

Unsere Aufmerksamkeit wurde plötzlich auf vier Männer gerichtet, die chaotisch in den Laden reingingen, während sie sich mit Wasserpistolen abspritzten. „Siehst du das?", fragte ich meine Freundin. „Was?" „Den Grund warum ich Single bin", sagte ich und drehte mich wieder um. „Lol, wie so 5-Jährige. Ich wünschte ich könnte die auch mit irgendwas abspritzen, um die abzufucken", sagte sie.

Die Männer kamen während unseres Wortaustausches näher und standen nun hinter uns. „Ey lass die beiden auch abspritzen", sagte einer von ihnen. Genervt drehte ich mich um und schaute diesen Typen an. Er war ein Kopf größer als ich, hatte einen Bart und nach hinten gegelte, braune Haare. „Spritz mich ab und du bekommst eine aufs Maul", sagte ich ihm. Perplex starrte er mich an und entgegnete: „Das... war nur Spaß." „Interessiert mich nicht." Ich drehte mich um und konnte hören wie Anelia eine Zeile von The Weeknd zu sang: „What makes a grown man wanna cryyy." Ich schaute sie nur genervt an und sagte: „Dreh dich um und halts Maul."

Wir kamen an die Reihe mit unserer Bestellung, bezahlten und warteten so lange ab bis sie fertig war. Als sie es war, nahmen wir die beiden Tüten und gingen den Weg nach draußen. Doch bevor dies geschah, bekamen die männlichen Worte: „Was eine Bitch" meine Aufmerksamkeit. Ich konnte nicht anders, als mich wieder umzudrehen und eine arrogante Bemerkung zu machen. „Danke fürs Kompliment", sagte ich süß, „... du Arschloch." Dabei sprach ich die letzten Worte aggressiv aus. Der Typ schaute mich nur überrascht an und war etwas rot im Gesicht, während die anderen drei ihn auslachten. „Was? Keine Eier mir was ins Gesicht zu sagen?", fragte ich ihn provokant lächelnd. „BEEF", rief Nesya rein und lachte. Ich schaute sie nur ernst an und zog sie an der Schulter raus.

Die dunkelhaarige Frau lachte nur, als sie nach draußen gezogen wurde. „Digga, der hat sich so eingeschissen als du den angemacht hast. Was ein Lappen", sagte sie während ich die Hunde abbund. „Aber irgendwie kommen die mir bekannt vor", merkte Nesya an. „Naja kann uns egal sein", sagte ich. Was sollte mich schon ein Mann interessieren, der sich wie ein Kind benahm und keine Argumente für sein Verhalten hatte?

Zusammen suchten wir uns einen ruhigen Platz in einem Park und setzten uns auf eine Picknickbank. Anelia aß ihren McChicken während ich das gleiche mit meinem Cheeseburger tat. „Hast du eigentlich von Ilira gehört?", fragte Nesya plötzlich. In mir kam ein komisches Gefühl hoch, als ich diesen Namen zu Ohren bekam. Ich war nicht wirklich ein Mensch, der Empathie empfand, aber wenn man bedenkt, dass sie nur 8 Jahre alt war und Krebs hatte, ist es schon sehr unangenehm. „Ja, ich habe es gestern erfahren", antwortete ich.

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hallo Freunde,
das erste Kapitel war etwas komisch, aber naja es soll ja auch unterhaltsam sein :)
Faceclaims gibt es keine, ich will euch nämlich nicht in eurer Vorstellung einschränken. So könnt ihr euch die Charaktere vorstellen wie ihr wollt, nur werden ab und zu paar Sachen zum Aussehen beschrieben (wie z.B. die dunklen Haare von Anelia).
Updates folgen wahrscheinlich zeitnah
Bis dann :3

 𝑮𝐄𝐋𝐃𝐒𝐓𝐔𝐑𝐌. ⠀| KMN FF⠀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt