Der kleine Raum, der als Schlafzimmer diente, war nur von Kerzen beleuchtet. „Du darfst noch nicht gehen!", schluchzte ein kleines Mädchen, sitzend vor dem einzigen Bett im Raum. „Bitte, lass mich nicht allein", flehte sie ihre Großmutter an. Doch diese summte nur weiter zu den Geräuschen der Natur draußen, im Wald. Plötzlich stoppte sie inmitten der Bewegung, und als würde ihr erst jetzt ihre Umgebung bewusst, schaute sie ihre Enkelin an.
„Weißt du, Kind", flüsterte die alte Frau erschöpft, „ich muss noch etwas tun". „Was?", fragte das kleine Mädchen mit großen Augen. „Beug dich zu mir, lass meine Hand auf deiner Stirn liegen und verzweifle nicht", auf einmal war da diese Entschlossenheit in der Stimme der Großmutter lag, sodass das Kind wie in Trance der Aufforderung Folge leistete.
Mit dem Rest ihr verbliebenden Kraft, setzte die sterbende Frau alle Erinnerungen an all ihrer Vorfahren, die Hüter in den kleinen, unwissenden Kopf frei.Und mit dieser letzten Tat konnte die alte Frau in Ruhe sterben. Während das Leben aus dem Körper dieser gehaucht wurde, schrie das Mädchen vor Schmerz. Nicht der Schmerz wegen dem Tod der Großmutter, nein, wegen all diesen verwirrenden, schmerzhaften, aber auch fröhlichen, glücklichen und Gefühle, zu denen es keine Worte gibt, Erinnerungen.
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Runa - Hüterin des Waldes
FantasyIn dem verbotenen Wald gab es einst ein Volk, so erzählte man den Kinder in der Hauptstadt Levia. Dieses Volk ist riesig. So riesig, dass es in viele kleinere Stämme geteilt worden war. Und all diese werden durch eine Person zusammengehalten. Sie re...