"Lucia, aufstehen! Du bist viel zu spät dran", schimpfte meine Mutter. Mit einem genervten Seufzer stand ich auf und ging ins Badezimmer. Ich bürstete mein braunes, welliges Haar, welches mir bis zu meiner Brust ging, durch und schminkte mich schnell. Dann zog ich mir eine enge, schwarze Jeans und ein weißes T-Shirt, was gerade noch meinen Bauchnabel überdeckte, an. Ich mochte mein Shirt, denn auf ihm war umgedrehtes, schwarzes Kreuz abgebildet, das sah sehr schick aus. Nachdem ich in meine weißen Converse und in meine schwarze Lederjacke geschlüpft war, ging ich zu meiner neuen Schule. Schule... schon bei dem Gedanken musste ich fast kotzen. Meine neue Schule übertraf alle anderen Schulen. Sie war nämlich vor kurzem eine reine Jungenschule. Das bedeutet, dass es nur wenige Mädchen geben wird...
Ehe ich mich versah war ich schon dort. Ich ging in das Schulgebäude und wurde sofort von einem alten Mann mit grauen Haaren und schiefen Lächeln begrüßt. "Guten Morgen. Du musst bestimmt Lucia sein. Ich bin Herr Müller, dein Lehrer. Ich bringe dich in die Klasse, folge mir!". Er führte mich in eine Klasse, die NUR mit Jungs gefüllt war. Ich war das einzige Mädchen. "Morgen, Jungs. Das ist Lucia. Sie ist eure neue Mitschülerin. Es wäre echt nett wenn einer von euch ihr später die Schule zeigen könnte... Nunja, wir sehen uns dann, wenn es läutet", sagte Herr Müller und verließ die Klasse.
Manche Jungs starrten mich aus Ferne mit großen Augen an, andere wiederrum ignorierten mich komplett und der Rest, der aus zwei Typen bestand, kam zu mir her. Der Eine hatte hellbraune, aufgestylte Haare und blaue Augen. Der Andere hatte schwarze, zur Seite gestylte Haare und grüne Augen. "Hey, Lucy. Ich bin David und das hier ist Felix", stellte sich der Braunhaarige vor. "Lucia und nicht Lucy", korrigierte ich ihn mit gereizten Stimme. "Wir sollten sie lassen, David. Das Weib ist gerade etwas genervt, weil sie die Küche verlassen hat", meinte Felix und grinste mich frech an. Ich verzog skeptisch mein Gesicht. Meinte dieser Spast gerade ernsthaft er könnte mich einfach so beleidigen? "Dich verlassen gleich deine Eier, wenn du dir weiter so cool vorkommst", drohte ich ihm. Ich fühlte mich mit diesen Spruch ziemlich siegreich, doch dann sagte er:"Versuch's doch, Bitch". Mit diesem Worten hat er nach Sterbehilfe gerufen... Ich ballte meine rechte Hand zu einer Faust und wollte ihn damit mit voller Kraft treffen, doch Felix merkte das und wiech schnell aus, so schlug ich ins Leere. Ich wollte einen neuen Versuch wagen, doch noch bevor ich seine Zähne raus schlagen konnte, griff David nach meinem Handgelenk. Er zog mich nahe an sich ran. Normalerweise würde ich mich sofort frei zerren, doch er hielt mich sehr stark fest, dagegen hätte ich keine Chancen gehabt, darum versuchte ich es nicht einmal. Mit einem giftigen Blick schaute ich in seine blauen Augen. "Lass mich los!", schrie ich energisch. David blickte mir für wenigen Sekunden drohend in meine braunen Augen und ließ mich dann los... In der nächsten Sekunde läutete es schon und alle setzten sich auf ihre Plätze.