„Uff, ich hätte nie gedacht, dass wir über die Jahre so viel Gerümpel angesammelt haben ..."
Erschöpft ließ sich Sookie auf das Sofa fallen. Der Schweiß rann ihr von der Stirn herunter. Trotz guter Isolierung wurde der Dachboden über den Nachmittag recht gut aufgeheizt. Zwar hatte sich Sookie vorgenommen, dort für ein wenig Ordnung zu sorgen, hatte jedoch nicht mit so viel Arbeit gerechnet.
So habe ich mir meinen freien Tag eigentlich nicht vorgestellt, fuhr es ihr durch den Kopf. Ein müdes Seufzen entfuhr ihr.
Ursprünglich hatte Sookie nicht vor, die ganze Arbeit ganz alleine zu machen, konnte ihren Bruder trotz mehrerer Versuche nicht am Handy erreichen. Sie probierte es immer mal wieder; da sie aber nie etwas anderes als seine Mailbox-Ansprache zu hören bekam, gab sie es bald auf.
Entweder war er auf der Arbeit oder wieder zwischen den Schenkeln irgendeiner schönen Frau. Was in beiden Fällen bedeutete, dass sie mit ihm die nächsten Stunden nicht zu rechnen brauchte.
Sookie hatte sich von Anfang an keine großen Hoffnungen gemacht.
Seit dem Mord an ihrer gemeinsamen Großmutter hatte sich ihr Verhältnis zueinander zunehmend verschlechtert. Sie lebten sich immer mehr auseinander und sahen sich kaum. Wenn sie sich sahen, endete es meist in einem Streit, indem es fast immer um Bill oder allgemein um Vampire ging.
So war es Sookie ganz recht, dass sie ihren Bruder nicht um sich herum hatte, auch wenn Sie nichts gegen eine helfende Hand hätte. Für Bill war es noch zu früh; und Sam und Tara waren selbst mit ihrer Arbeit mehr als ausgelastet.
Deshalb war Sookie letztlich auf sich allein gestellt. Auch fand sie es sehr befreiend, mal nicht die Gedanken anderer Leute hören zu müssen, nur ihre eigenen durchbrachen die Stille.
Mit einem leisen Ploppen ließ sich die Dose öffnen, eine kühle Cola war nun gerade richtig wohltuend.
Auf ihrem Shirt wurden die Schweißflecke immer größer und Sookie bekam langsam Zweifel daran, ob die Klimaanlage auch wirklich ihren Dienst tat oder ob sie es nur vortäuschte. So richtig Lust hatte ich trotzdem nicht, sich jetzt auch damit zu beschäftigen. Sie nahm einen kräftigen Schluck aus der Dose, wischte sich den Schweiß von der Stirn und stieg die Treppe zum Dachboden hinauf.
Dort blickte ihr immer noch die chaotische Mischung aus Staub, Dreck und alten Erinnerungsstücken voller Ungnade entgegen, und Sookie bekam das Gefühl nicht los, dass es in der kurzen Zeit, in der sie weg war, gefühlt mehr geworden ist.
Die Hände an die Hüfte stemmend, sah sie sich um und überlegte sich, wie sie am besten weiter vorgehen könnte.
Ich werde definitiv einen Anhänger brauchen – ob ich Sam darum bitten kann?
Dann machte sie sich an die Arbeit, ein paar alte Koffer, Schränkchen und Staubfänger abzuwischen, und auszusortieren. Wobei sich ihre Ausräumaktion darauf beschränkte, die alten Sachen in eine Ecke des Raumes zu sammeln, in welcher sie momentan am wenigsten stören werden.
Auch für Jasons Sachen machte sie einen eigenen Haufen. Zwar war ihr Bruder nicht vor Ort, dennoch wollte sie nichts wegwerfen, was nicht doch noch irgendwie für ihn noch wichtig sein könnte.
Oft genug verließ sie den Dachboden wieder, um das Putzwasser auszuwechseln oder um sich kräftig aushusten zu können. Zwar liebte sie ihre Oma immer noch sehr, wünschte sich aber, diese wäre auch im Speicher genauso hausfraulich tätig gewesen, wie sie es zu Lebzeiten in der Küche oder im Bad war.
Sookie selbst war verschwitzt und dreckig, die zusammengebundenen Haare wirkten strohig und ein paar widerspenstige Strähnen fanden immer wieder ihren Weg in ihr Gesicht. Mit Wischbewegungen schob sie diese Strähnen weg, verteilte damit nur noch mehr Dreck als schon an ihr dran war.
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True Fear
Short StoryEigentlich sollte es ein Drabble werden, aber es war dann doch zu viel Inhalt dazu. Sie ist nicht perfekt, aber ich mag sie trotzdem. Zeitlich spielt sie zwischen Staffel 1 und 2, da ich bisher nur die erste Staffel gesehen habe. (Stand 2015, auch w...