OneShots - Ein Tag

Donnerstag, 11. September

Sorry, dass jetzt schon wieder nen Kapitel mit Pferden kommt, aber ich liebe diese Tiere einfach xD

Aber jetzt erst mal viel Spaß beim Lesen UwU

"So, ihr! Weiß jetzt jeder sein Pony?", hörte ich die Stimme der Reitlehrerin Caro, die einen Schwarm Kinder in Richtung der Ponyboxen führte. Ach ja, ich bin übrigens Mina, ein 1,20 m großes, weißes Pony und ich muss fast jeden Tag in einer der Reitstunden ein Kind durch die Halle oder über den Platz tragen. Das Blöde daran ist nur, dass es sehr viele von diesen kleinen Zweibeinern gibt, die überhaupt nicht richtig reiten können und es auch nie lernen werden. Leider.

Jetzt kommen die Kinder in die Stallgasse, in der ich mit 12 anderen Ponys stehe und Caro stellt den neuen Kindern die Ponys vor. Heute ist eine Reitstunde mit den neuen Kindern, die erst seit heute hier reiten, es aber schon halbwegs können, ohne an der Longe geführt werden zu müssen. Jedes Kind bekommt jetzt ein Pony zugeordnet, leider kommt auch ein kleines Mädchen zu mir, das kaum über die Box schauen kann. Sie kommt zu mir rein, legt mir das Halfter sehr unsanft an und führt mich an den Putzplatz. Es hat heute schönes Wetter, es ist warm und sonnig, und deswegen werden wir heute draußen geputzt.

Das Mädchen, welches anscheinend Luisa heißt, holt sich meine Putztasche, also die, in der die Sachen drin sind, mit welchen ich immer geputzt werde, und fängt unsanft an, mit dem Gummistriegel und der Kardätsche über mein Fell zu schrubben. Ich geb ja zu, dass ich nicht grad die sauberste bin, aber so dreckig bin ich jetzt auch wieder nicht.

Nachdem sie mich geputzt hat, holt sie sich meine hellblau-pink gestreifte Schabracke und wirft sie mir auf meinen Rücken, genauso wie den Sattel, der unsanft auf mir landet. Dann kommt sie noch mit der Trense, die sie mir zwar gekonnt, aber sehr schwungvoll ins Maul schiebt, und dann gehen wir mit den anderen Ponys und Kindern, heute sind wir zu fünft, in die Halle.

Als wir in der Halle ankommen, erschrecke ich mich sehr: denn da ist ein kleiner Parcours mit Hütchen, Bodenstangen und Plastikdecken aufgebaut. Zwar ist dieser jedes Mal, wenn neue Kinder kommen oder in der Woche vor den Ferien aufgebaut, aber ich habe ja schon keine Lust auf ein Mädchen, das mich unsanft und ruppig putzt, also habe ich noch weniger Lust darauf, von Luisa durch den Parcours gelotst zu werden.

Die Kinder führen uns Ponys eine Runde auf dem Hufschlag im Schritt und steigen dann auf. Luisa schwingt sich auf mich und lässt sich in den Sattel fallen, dass ich gleich kurz schwanke. Doch sie boxt mir nur ihre Fersen in den Bauch unf knallt mit ihrer Gerte auf meinen Po, während sie mir leise zu zischt, ich sollle mich gefälligst benehmen. Also gut, dann mache ich halt heut mal einen auf bockiges Pony. Ich mache einen Satz nach vorne, dass sie fast rücklings von mir fällt und laufe relativ zügig hinter den anderen Ponys her.

Caro, die Reitlehrerin, schaut mich ganz verwundert an und sagt dann: "Oh Luisa, tut mir leid, aber sonst ist Mina eigentlich nicht so komisch. Reite mit ihr doch mal an den Anfang der Abteilung!" Das macht Luisa dann auch: sie zieht am inneren Zügel und boxt mir nochmal ihre Ferse in meinen Bauch, sodass ich mit einem Mal antrabe und durch die Bahn renne. Doch das gefällt ihr gar nicht und sie zerrt mich am Zügel wieder zur Abteilung, dass ich vor den anderen 4 Ponys laufe.

Nachdem wir erst ein paar Bahnfiguren in Schritt und Trab reiten sollten, werden wir nun durch den Parcours geritten. Erst im Slalom durch die Hütchen und anschließend über ein paar Bodenstangen, dann über raschelnde Folie und durch einen Plastikvorhang. Doch das wäre ja genau so, wie Luisa wollte, und deswegen stieß ich auch ein paar Hütchen um und biss in den Vorhang. Das gefiel ihr nicht, weswegen sie zu Caro sagte: "Carolin! Was hast du mir da für ein Pony gegeben?! Das ist ja nicht auszuhalten! Ich möchte ein anderes Pony haben." Erst schaute Caro ganz verwirrt, weil ich ja sonst eigentlich immer ein sehr braves Pony bin, aber dann antwortete sie: "Okay, tausch mit Max. Er reitet Silas, der ist sehr brav. Max, traust du dir Mina zu? Sie ist eigentlich ganz brav", und auf ein Nicken von Max wechselten er und Luisa.

Max war tatsächlich um einiges besser als Luisa; er ritt sehr sanft und deswegen war ich auch sehr brav. Das gefiel Luisa aber gar nicht und sie setzte sich noch aufrechter und hochnäsiger auf Silas, den sie ständig vorwärts treiben musste, weil er ziemlich faul war.

Nach der Reitstunde duschten uns die Kinder noch ab und führten uns in die Boxen, von Max bekam ich noch eine Karotte, weil ich so "brav" gewesen war. Dann gingen die Kinder endlich.

Doch das war noch nicht Alles für diesen Tag: es standen noch zwei weitere Reitstunden an, in welchen ich aber zum Glück nicht mitlaufen musste.

Abends füttere Caro uns dann noch und als sie fertig war, ging sie noch bei jedem Pony vorbei, um kurz mit ihm zu reden und jedem einen frischen Apfel zu geben. Bei mir blieb sie stehen und ich schaute sie erwartungsvoll an, weil ich den Apfel unbedingt haben wollte. Doch sie gab ihn mir nicht, sondern schaute mich nur vorwurfsvoll an und fing an zu reden: "Du, Mina, sowas wie heute möchte ich nicht mehr sehen! Was hast du dir dabei gedacht? Luisa war echt angepisst am Ende!! Das kommt nicht mehr vor, sonst... überleg ich mir was." Dann gab sie mir den Apfel doch noch und ging dann auch. Endlich.