Kapitel 3

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Julie POV

Na toll, überall redeten mich die Mädchen voll mit Zeugs wie "Ach das ist so toll." oder "Ich wäre gerne an deiner Stelle." Ich fragte mich, was die so toll an diesem Riddle fanden. Er sah vielleicht gut aus, aber sonst? So besonders war der doch nicht. Zum Glück rief uns Slughorn rein und somit konnte ich den weiteren Gesprächen entgehen. Katelin ließ sich neben mich fallen und schaute mich mitleidig an. Allerdings konnte ich mich nicht wirklich auf den Unterricht konzentrieren, weshalb ich ganz froh darüber war, als ich alles überstanden hatte. In Verteidigung gegen die dunklen Künste, musste ich nicht wirklich aufpassen, in diesem Fach war ich eine Musterschülerin und hatte keinerlei Probleme. "Lauf schon vor.", meine Katelin, ich zuckte mit den Schultern und lief in die große Halle rein. Endlich gab es Essen. Kaum saß ich am Tisch, setzte sich eine Gryffindor mir gegenüber. Oh nein, die nächste, welche anfing zu schwärmen. Eine Gryffindor schwärmte von einem Slytherin, na super. "Julie, ich bin so neidisch auf dich. Wie ist er so?", ich schaute sie fragend an, was sollte ich da antworten. Hör zu, Tom ist super, er ist der netteste und freundlichste Slytherin der Welt, wirklich total sympatisch. "Sag schon, wie ist es so mit ihm. So nah bei ihm?" "Ihr seid auch alle neugierig." Ich fragte mich mittlerweile woher sie mich kannte, denn ich kannte ihren Namen nicht. Sie stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab und schaute zur Decke hoch. In ihren Augen konnte man erkennen, dass sie gerade dabei war von ihm zu schwärmen. Ich schnipste vor ihrem Gesicht rum, eigentlich wollte ich in Ruhe essen. "Warum findet ihr den eigentlich alle so toll?", fragte ich sie nun. "Hast du ihn dir schon einmal angeschaut", sagte sie leicht empört, "er sieht so gut aus. Seine Haare, Augen, einfach alles. Er ist der Traum eines jeden Mädchens und intelligent ist er auch noch. Er sieht einfach gut aus." Mir blieb nichts anderes übrig als die Augen zu verdrehen. "Stehst du etwa nicht auf ihn?", sie schaute mich geschockt an. "Sollte ich?" Zu meiner Erleichterung, kamen Jonny und Katelin gerade in die Halle rein und schickte sie zurück an ihren Platz. "Ihr kommt genau richtig. Das geht den ganzen Tag schon so." Jonny erzählte uns irgendetwas, aber mein Blick war nur auf den Slytherintisch gerichtet. Warum wusste ich nicht. Aber irgendetwas verlangte, dass ich Tom suchte. Er saß aber nicht am Tisch, nur seine Freunde. Wobei, ob man die Freunde nennen konnte. Wenn ich das richtig mitbekam, folgten sie ihm nur, er sprach nicht viel mit ihnen. Ich dachte über die Worte des Mädchens nach. Er sah gut aus, da hatte sie recht, aber war Aussehen alles? Zumindest denkte er das. "Hallo? Julie?", Jonny fuchtelte mit seinem Arm vor meinen Augen rum. "Was?", fragte ich leicht wütend. "Wow, ganz ruhig. Färbt der Slytherin jetzt schon ab?" Ich flunkerte ihn böse an und Katelin versetzte ihm einen Schlag auf den Hinterkopf. Wir fingen an zu lachen, ich habe definitiv die besten Freunde. "Hast du überhaupt zugehört?" Katelin schien besorgt. "Sie hatte ihre Augen die ganze Zeit da drüben.", Jonny zeigte mit der Hand hinter sich auf den Slytherintisch. "Bei den Slytherin's? Julie was ist los? Hat Tom irgendetwas gemacht?" Ich schüttelte den Kopf und ass weiter. "Jetzt erzählt mal, was ist eigentlich zwischen euch los?" Sie verhielten sich in letzter Zeit ziemlich komisch. Beide schauten sich an und zuckten mit ihren Schultern. "Ja gut, wenn ihr es mir nicht sagen wollt.", ich nahm meine Sachen und stand auf. "Wir sehen uns später." Ich hörte nur noch wie sie meinen Namen riefen. Das war heute alles zu viel. Es kam mir so vor, als wären alle Mädchen auf mich zugekommen und hätten mich mit Tom vollgetextet. Bei manchen hatte ich nicht mehr zugehört. Eigentlich war es immer das gleiche. Jeder fand ihn toll und fühlte sich auf einer Art und Weise zu ihm hingezogen, nur ich nicht. Sollte ich mir die Frage stellen, ob mit mir alles in Ordnung war? 

Wutentbrannt schmiss ich die Tür, zum Gemeinschaftsraum der Schülersprecher, hinter mir zu. Ich lief zum Kamin, schmiss meine Tasche auf den Boden, die Bücher auf den Tisch und mich in den Sessel. Ich starte nur die Decke an und hörte auf das Knistern des Feuers, im Kamin. Wie gerne hätte ich gerade einfach geschrien, die ganze Wut aus mir raus geschrien. Aber am Ende dachte noch jemand, dass ich gefoltert werde. Wenn man mit Riddle zusammenlebte, kann das mal vorkommen. Ich musste über meinen eigenen Gedanken schmunzeln, obwohl dieser nicht wirklich lustig war. Aber bei Riddle, naja, bei ihm konnte ich es mir einfach vorstellen. Slughorn hatte uns Hausaufgaben aufgebrummt und Zaubertränke, war momentan nicht mein stärkstes Fach. Ich hatte Probleme beim 'Trank der lebenden Toten', allerdings waren weder Katelin noch Jonny besonders gut in Zaubertränke. Somit wusste ich schon jetzt, dass ich Stunden für die Hausaufgabe brauchen würde. Gerade, als ich meine Tasche aufheben wollte, bemerkte ich Riddle auf der Couch. Hoffentlich hatte er sich gerade erst hingesetzt. Er musterte mich und grinste mich an. "Schlechter Tag, Black?" Ich nickte. "Wenn jeder nur von dir redet und mich beneidet, kann der Tag nicht gut sein." Er lachte, lehnte sich zurück und las wieder in seinem Buch. Ein Wunder, dass er die Aussage nicht hinterfragte. Ich setzte mich neben ihn, da der Tisch näher an der Couch war als am Sessel. Na gut, dann versuchen wir mal etwas über diesen Trank zu schreiben. Ab und zu musterte mich Riddle, aber ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass es mich störte. Geschafft. "Sicher, dass du das so lassen möchtest?" Riddle legte sein Buch auf die Seite und schaute mich an. "Warum denn nicht?", fragte ich leicht verwirrt. "Das ist falsch." "Wie bitte? Woher willst du das wissen, du hast doch in deinem Buch gelesen." Er schüttelte den Kopf und grinste dabei. "Komm, wir machen das zusammen." Er nahm mir mein Blatt aus der Hand und setzte sich näher zu mir. Bitte was, Tom Riddle bat mir seine Hilfe an. Nein, er half mir einfach. Hatte er Fieber oder sonst etwas oder warum war er plötzlich so freundlich zu mir? Langsam machte mir das Angst. Keine 10 Minuten später, war der Aufsatz neu geschrieben und klang diesmal wirklich viel besser. Wir schauten uns beide eine Weile an, bis wir unterbrochen wurden. Katelin und Jonny standen im Raum.

Die Kraft der Liebe (TR/HP FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt