05 | Huren

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𝐒𝐨𝐥𝐚𝐧𝐚

•••

„Was passiert hier?" rannte ich die Treppe runter, da meine Kette anfing, mir irgendwelche Signale zu schicken. So wie die aber alle aussahen, wussten sie es selbst nicht.

„Vielleicht will Eskels Waldschrat seine Hand wieder?" stellte einer der Jungs die dämliche Frage in den Raum. Augenrollend sah ich zum Meister.

„Haltet euch bereit.".

„Du gehst direkt zu Ciri und klärst sie auf. Haltet euch in Sicherheit." gab mir Geralt eine Aufgabe. Eine beschissene Aufgabe.

„Ich kann kämpfen. Ich bin auch ein Hexer, wie du.".

„Das macht nichts zur Sache, Solana. Geh zu Cirilla und schütze sie, bis es vorbei ist. Ich vertraue dir dabei.".

„Gut. Überlebt." ich rannte die Treppe hinauf und klapperte alle Schlafräume ab, bis ich das von Ciri fand.

Durch mein lautes Hereintreten, weckte ich das Mädchen mit den hellen Haaren auf. Sie wollte direkt wissen was los ist, doch ich konnte mich nicht erklären.

Denn wieder wurde die Tür laut aufgemacht und ein anderer Hexer kam mit erhobenen Schwert und ein paar der Huren rein. Augenrollend setzte ich mich neben Ciri aufs Bett und strich ihr über den Rücken.

„Hey! Ihr stürmt doch nicht mit gezogenen Schwert in das Zimmer eines Mädchens, ihr Schwachkopf." packte eine Brünette den Hexer am Kragen und beförderte ihn vor die Tür. Komisch sah er zu mir, doch ich zuckte nur mit den Schultern. „Haltet einfach draußen Wache!" machte die Hure dann auch schon die Tür wieder zu.

„Wer seid ihr?" fragte mich dann eine andere, mit rötlichem Haar. „Solana. Was macht es zur Sache?" wollte ich etwas gereizt wissen.

Ich hasste solche Frauen, die ihren Körper verkauften, um Spaß zu haben. Und als solche wurde ich schon oft genug Beleidigt. Wahrscheinlich war das auch der größte Grund gewesen.

„Weil wir euch nicht auf der Feier gesehen haben. Wo waren sie?".

„Ich habe zugeschaut und innerlich gekotzt. Können wir dieses Gespräch sein lassen und einfach warten, bis das alles vorbei ist?".

„Ihr seid ein Hexer? Oder fickt ihr nur einen und trägt die Kette stolz?".

„Halts Maul oder ich werde dir die Stimmbänder zerschneiden." setzte ich kurz ein hässliches Lächeln auf, bevor ich aufstand und durch den kleinen Raum tigerte. Wie konnte man nur so nerven.

•••

Es war eine Ewigkeit vergangen. Die Huren waren irgendwann geflohen und Ciri blieb mit mir alleine in ihrem Raum. Wir unterhielten uns über einiges. Stellten wieder gegenseitig fragen. Aber waren trotzdem erleichtert, als die Tür aufging und Geralt etwas erschöpft hereintrat.

Die Prinzessin stand direkt auf und umarmte ihn. Herzerwärmend.

Lächelnd lehnte ich mich wieder an die Wand und ließ die angestaute Luft raus. Ich hatte mir auch Sorgen gemacht. Es ging um die Sicherheit der Hexer. Um die Sicherheit meiner Familie.

„Ist es vorbei? Sind wir sicher?" fragte Cirilla vorsichtig nach, während ich aufstand und auf die beiden zuging.

Die Wunde an Geralts Brust fiel mir als erstes auf. Als hätte ich diese Schmerzen, zog ich mein Gesicht zusammen.

„Geht es dir ... euch gut?" sah der große Mann nun auch kurz zu mir, bevor er wieder seine Aufmerksamkeit dem Mädchen schenkte. „Mir fehlt nichts." und ich nickte einfach nur.

„Kommt mit mir." wandte er sich von uns ab und lief voraus. Verwirrt sah ich zu dem Mädchen. Sie hatte ebenfalls keine Ahnung.

„Du nicht, Solana. Ruh dich aus oder trink etwas." ich stoppte im gehen und nickte. „Danke, Geralt. Nur das du es weißt.".

Nun war ich es, die ihm und dem Mädchen den Rücken kehrte. Ich lief in die andere Richtung des Gangs, um irgendwas zutun.

Ich hatte keine Ahnung. Wahrscheinlich sollte ich schlafen oder einfach nur so zur Ruhe kommen. Mein Herz pochte nämlich wie wild. Widerliches Gefühl.

𝐈'𝐦 𝐚 𝐖𝐨𝐦𝐞𝐧 | Geralt von RivaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt