"Komm mit das ist unser letzter Abend in Freiheit!", schrie Alex in mein Ohr. Es dröhnte mir fast das Trommelfell weg, sodass ich das Handy etwas von meinem Ohr weg halten musste. Ich wusste das sie nicht locker lassen würde, selbst wenn ich nein sagen würde. "Nein zu sagen würde nichts bringen hab ich recht?", tat ich auf unschuldig und musste mir ein leichtes Lachen verkneifen. Ich erhob mich aus meinem Bett um in meinem Kleiderschrank nach etwas Brauchbarem zu suchen. "Wow ding ding! 100 Punkte", zog sie mich über den Hörer auf, den ich zwischen meiner Schulter und meinem Ohr hatte. "Und jetzt schwing deinen knackigen Arsch hier rüber, du musst mir bei meinem Outfit helfen!" Bevor ich was sagen konnte legte sie auch schon auf. Ich nahm das Handy dann in meine Hand und schüttelte leicht lachend den Kopf. Verrückte, dachte ich mir nur noch während ich mir dann ein passendes Outfit raus suchte. Ein enges weißes Shirt und eine Jeans, kombiniert mit weißen Sneakers. Nichts besondere, aber auch nicht zu leger. »Vergiss deinen blauen Nagellack nicht!« schrieb mir Alex noch, als ich mich im Bad dann auch grob fertig machte. Mit etwas Gel auf den Händen fuhr ich mir durch meine dunkelblonden Haare und versuchte diese irgendwie zu bändigen. Sie standen in alle Richtungen ab und es wurde zu einem Unterfangen. Meine Mum betrat dann das Badezimmer und vor Entsetzten zuckte ich zusammen, da ich der Meinung war abgesperrt zu haben. "Gehst du noch wohin?", fragte sie mich dann und musterte mich mit diesem typischen - ich bin nicht begeistert - Blick. "Ich geh zu Alex sie braucht mich....wohl stress mit ihrem Ex", legte ich als Notlüge vor. Noch immer musterte sie mich etwas unschlüssig und hakte aber nicht weiter nach. "Nagut, wann wirst du wieder da sein? Oder schläfst du bei ihr?" "Ich weiß noch nicht, ich nehm zur Sicherheit Schafsachen mit." Sie schnaufte kurz etwas, war so gar nicht begeistert, aber konnte es mir auch nicht ohne Grund verbieten. "Grüß ihre Mutter von mir" sagte sie nur noch, ehe sie aus dem Bad verschwand und ich mich wieder meinen Haaren widmen konnte. Als sie dann auch irgendwie gut saßen, kam ich in mein Zimmer, um mir noch Sachen für die Nacht einzupacken und den nächsten Tag und war dann auch schon weg. Natürlich hatte ich den Nagellack nicht vergessen.
Eine gute halbe Stunde später war ich auch schon bei meiner Besten Freundin und klingelte. Ihre Mum öffnete mir und grinste mich ganz herzlich an. "Lars! Komm doch rein, Alex ist in ihrem Zimmer, ich fahr euch später." Eine der Gründe wieso ich ihre Mum liebte? Sie war keine Spaßbremse und definitiv auch keine Spießerin. "Danke, ich soll dich von meiner Mum grüßen", erfüllte ich meinen Auftrag und lief dann auch schon hoch zu Alex. Ich klopfte an ihrer Zimmertür und kam nach ihrem "Komm rein!" auch schon ins Zimmer. "Du hast ja ewig gebraucht, aber naja du bist da, dass ist wenigsten etwas." Ich legte meinen Rucksack ab mit den ganzen Sachen und setzte mich dann auf ihr Bett. Den Nagellack stellte ich ihr auf ihren Schminktisch. "Also pass auf, ich hab 3 Outfits und ich brauch deine Meinung. Als erstes, das was ich an habe", posierte sie dann vor mir im engen, roten Minikleid und einer Netzstrumpfhose. "Dazu noch die schwarzen Heels?" "Naja das ist irgendwie schon etwas to much. Ich meine es sieht toll aus aber naja" Alex sah mich skeptisch an und musste dann etwas lachen "To Much? Wir gehen in einen Club und es werden heiße Typen da sein also to much ist gut." Ich machte mir um meine Beste Freundin nur Sorgen. "Ja schon aber du reißt auch Typen auf wenn du so bist wie du bist und nichts veränderst." Nun warf sie mir einen irritierten Blick zu und setzte sich neben mich. "Glaub mir......nicht nur du weißt worauf die Jungs stehen", zwinkert sie mir dann zu und setzte dann die Modenschau fort. Ich sagte zu dem Thema nichts mehr, da es nichts bringen würde. Sie würde schon selbst dahinter kommen und bis dahin würde ich eben auf sie aufpassen. "Hast du schon gehört, wir bekommen anscheinend einen Neuen in die Klasse", wechselte sie dann das Thema und präsentierte mir die nächsten Ouftfits. "Ach echt?" "Ja ich hoffe er ist hübsch, da unsere Schule echt eine Mangel an guten Typen hat." Dachte sie eigentlich auch an was anderes? Sie entschloss sich dann schließlich für ihren Mini Rock und die schwarzen Heels. Dazu noch ein Bauchfreier glitzernder Hauch von Nichts und ihre Prada Bag. Zusammen kamen wir dann die Treppe runter wo auch schon ihre Mutter auf uns wartet, die uns auch schließlich freundlicher Weise fuhr.
Der Club war etwas überfüllt, ob das gut oder schlecht war liegt im Auge des Betrachters. "Die Erste Runde geht auf mich!" rief mir Alex zu uns schleppte mich auch schon an die Theke. "Ein Whisky Cola und....." sah sie mich dann fragend an. "Eine Cola" rief ich dem Barkeeper zu und erntete wieder einen kritischen Blick von Alex. "Ich hoffe du wärmst dich nur auf!?" Wir bekamen unsere Getränke dann die sie auch dann bezahlte. Sie trank einen großen Schluck bevor sie ihr Glas dann in meine Hand drückte. "Ich hab bock zu tanzen!", rief sie aus und verschwand dann auch schon auf die die Tanzfläche. Ich musste darüber lauthals lachen und fragte mich immer wieder aufs neue, wie wir nur beste Freunde geworden sind. Wir waren wie Ying und Yang, wie Tag und Nacht, von Grund auf total verschieden, aber es klappte trotzdem, irgendwie. Ihr Glas stellte ich dann auf die Theke und beobachtete sie dann auch weiter. Sie tanzte ausgelassen und wild herum und es ließ sie kalt was andere über sie dachten. Immer wieder brachte sie mich zum Lachen, wies mich mit ihrem Finger an zu ihr zu kommen und mit ihr die Tanzfläche unsicher zu machen, und immer wieder schüttelte ich meinen Kopf, da ich nicht vor hatte mich zu blamieren. Während ich sie beobachtete nippte ich immer wieder an meiner Cola und passte auf das ihr niemand etwas in Getränk gab. Man weiß ja nie. Es dauerte nicht lange bis sie auch schon vom ersten Typ angetanzt wurde. Eine Sache die ich mir nicht unbedingt ansehen wollte also drehte ich mich wieder zur Bar. Partys waren noch nie meins gewesen. Die vielen Leute und das Gedränge schüchterten mich etwas ein, sodass ich mich schnell unwohl fühlte. Der Barkeeper stellte mir zu meiner Verwunderung ein neues Getränk hin. "Mit freundlichen Grüßen", sein Finger zeigte auf einen Jungen der am anderen Ende der Theke saß. Er winkte mir leicht zu und ich wusste im ersten Moment nicht wie ich darauf reagieren sollte, also winkte ich zurück. Scheiße er sah verdammt heiß aus. Das Shirt an seinen Oberarmen schien schon fast zu platzen, als er seine Arme anwinkelte, viel fehlte nicht mehr. Ein Glück das es hier drin ziemlich dunkel war, so konnte keiner sehen das ich rot angelaufen war. Ich machte in diesem Moment, mit Sicherheit, jeder Tomate Konkurrenz. Schnell sah ich dann weg um mich etwas sammeln zu können, doch war meine Néugier zu groß und mein Blick glitt wieder zu dem schönen Unbekannten. Er hatte seine Blicke noch immer auf mich gerichtet. Meine Nackenhaare stellten sich auf und ein wohliger Schauer durchfuhr meinen Magen. Mein Herz pochte wie wild und meine Hände fingen an zu schwitzen. Mir wurde plötzlich so unglaublich heiß. Unsere Blicke lösten voneinander nicht. Von weitem viel mir schon das blau seiner Augen auf. Wie konnte ein Mensch nur so wunderschöne Augen haben. Sie strahlten mich förmlich an und sogen mich in einen Bann aus dem ich nicht mehr entkommen konnte. Ich stellte mir vor wie wohl seine vollen Lippen schmecken würden, oder wie weich seine blonden Haare wohl sein mögen. Ob sein drei Tage Bart wohl piekst? Alex holte mich dann aber aus meiner Trance, indem sie auf meinem Rücken sprang. Das löste für kurze Zeit meinen Blick von dem Schönling. "Danke führs aufpassen!", kichert sie mir zu und nahm wieder einen Schluck von ihrem Getränk. "Cola war wohl doch zu schwach für dich", deutet sie auf den Tequila vor mir. "Oh den hab ich nicht bestellt der wurde mir bezahlt von....." Er war weg. Als ich Alex zeigen wollte von wem ich den Tequila bekommen hatte war der Platz leer. Enttäuschung machte sich in mir breit und ich sah mich dann suchend mit meinem Augen nach ihm um. "Von?" "Ach vergiss es", tat ich das Thema ab und drehte meinen Kopf wieder zu ihr. "Okey? Vielleicht solltest du doch lieber beim Cola bleiben", lachte sie mich dann nur skeptisch an. Wir stießen dann auf diesen Abend an und ließen es uns die restliche Nacht noch gut gehen. Der Unbekannte, blauäugige Fremde ging mir aber nicht mehr aus dem Kopf. Sein Blick brannte sich in meine Gedanken und ließ nicht mehr von mir ab. Ich bekam Gänsehaut, wenn ich nur an seine Augen dachte. Wer war er? Verdammte ich wollte es unbedingt wissen und ich wollte ihn wieder sehen. Den Ganzen Abend über hielt ich meine Augen offen doch er war wie vom Erdboden verschluckt.
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Bitte verlass mich nicht..... | LGBTQ | BxB
RomanceLars ist ein ganz normaler Junge, mit ganz normalen Problemen. Ein Durchschnittsschüler und bester Freund von Alex. Sie machen alles zusammen, seit sie Kinder sind. Alex war auch die Erste und Einzige die wusste das Lars sich zu Jungs hingezogen füh...