Follower Special Teilnahme von C_the_Saint

133 12 4
                                    

Man hört ständig von dem Kampf zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkelheit und Kriegstreiber und Friedensbringer. Was sagt das über uns aus? Es zeigt uns, wie einfach unser Blick auf die Welt ist. Wir sehen es immer nur von unserem Standpunkt aus und versuchen erst gar nicht, die andere Seite zu verstehen. Ein Krieg zwischen zwei Gottesbrüdern brachte dies zutage:

Die Gelehrten erzählten, dass Inera, Bera und Arra das Universum erschufen. Inera schenkte uns das Licht, während Bera unsere Welten in Dunkelheit hüllte. Dank des Gleichgewichts zwischen ihnen gelang es Arra, das Leben zu formen. Er gab uns erst das Meer und bildete dann die Landmasse. Danach beobachtete der jüngste Bruder sein Werk und ließ den Planeten, sich selbst entwickeln. Jahrmillionen genoss er die Entstehung der Lebewesen.

Von dem an repräsentierte er sich als Gott des Lebens, Wasser und Gleichgewichts. Ohne seinen Einfluss gäbe es uns nicht und die Geschichte wäre niemals so verlaufen, wie sie es tat. Ob dies nun gut oder schlecht war, verbirgt sich vor uns. So viel Leid erschütterte die Lebewesen, aber trotzdem wachte Arra über sein Werk und vergab denen, die Fehler begangen.  

Inera und Bera entdeckten die Erde erst, als die Evolution bereits weit vorangegangen war. Beide wollten Teil dieses Ideal sein, sodass Inera die Vorläufer der Menschen zu seinen Avataren ernannte, während Bera die Wesen auswählte, die wir heute als Drachen bezeichnen. Die zwei Völker erhielten Kräfte, mit denen sie ihren Gott repräsentieren sollten.

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich die zwei Gruppen zu den vorherrschenden Lebewesen auf dem Planeten, doch Arra zürnte über dessen Macht und die Einmischung seiner Brüder. Er verbannte die göttlichen Kräfte, um das Gleichgewicht zwischen den Drachen und Menschen nicht aus dem Wanken zu bringen. Gleichzeitig befahl der Erschaffer seinen Geschwistern, seiner Welt fernzubleiben. Arra unterschätzte aber die entstandene Gier der Avatare. Sie lockten ihn in eine Falle und sperrten ihn tief in der Erde ein. Niemals sollte er sich wieder in die Angelegenheiten der Menschen und Drachen einmischen. Beide Völker erhielten wie erhofft von Inera und Bera die Macht zurück. Lange Jahre herrschte Frieden in unserer Heimat, bis der bereits berichtete Götterkrieg ausbrach.

Inera verstärkte aus uns unbekannten Gründen die Intensität des Lichts und fügte damit Bera Schmerzen zu. Aus Zorn gegenüber seinem Bruder befahl der Gott der Finsternis seinen Dienern, die Menschen anzugreifen. Die Drachen folgten seinem Wort und griffen uns an. Kein einziger Widerstand dem Befehl ihres Meisters. Ein wohl niemals endender Krieg zerstörte das Werk Arras.

Nach einem Jahrtausend zündete sich ein Funken der Hoffnung. Wenige Menschen und Drachen konnten sich aus der Umklammerung ihrer Herren befreien und gründeten den Arra-Bund. Ihr Ziel lag darin, Arra aus seinem Gefängnis zu befreien, damit er diesen Krieg für immer beenden konnte. Um den zerrenden Einfluss der Kriegstreiber vollständig zu entkommen, führten die Mitglieder ein Ritual durch, welches ihnen aber allen zum Verhängnis wurde.

Alle Teilnehmer verstarben und der Orden zerfiel bereits kurz nach seiner Gründung. Bera sabotierte ihren Plan, weshalb er fehlschlug. Der Gott der Finsternis übersah jedoch ein Drachenei, welches erst wenige Stunden alt war. Es sog unfreiwillig die gesamte Energie des Zaubers in sich hinein. Ohne der Wärme der Mutter gelang es dem Kleinen nicht, zu schlüpfen, weshalb weitere Jahre ohne Sicht auf Frieden vergingen.

Etwa elf Jahrhunderte nach dem Ausbruch flohen einige Waisenkinder in die Höhle, um Schutz vorm Krieg zu finden. Sie verloren ihr Waisenhaus, als ein getöteter Drache ins Haus fiel. Sie entdeckten das kalte Ei in einem Nest in der dunkelsten Ecke. Anstatt es zu zerstören, wie es die Erwachsenen getan hätten, wickelten die Kinder es in Decken ein, trotzdem ihnen dann mehrere Decken fehlten. Ihre reinen Herzen widerstanden Ineras Einfluss. Beide Götter vergaßen in ihrem Streit, dass Arra alle Lebewesen einen freien Willen gab. Selbst wenn ihr Einfluss ihn einschränkte, schlummerte er immer noch in den Menschen und Drachen.

AbgabebuchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt