𝗮𝗳𝘁𝗲𝗿 𝗵𝗮𝗹𝗹𝗼𝘄𝗲𝗲𝗻 ━ 𝗺𝗮𝗿𝗮𝘂𝗱𝗲𝗿𝘀

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𝙆𝙖𝙥𝙞𝙩𝙚𝙡 𝟐 . ━━━ 𝘿𝙞𝙚 𝙉𝙖𝙘𝙝𝙩, 𝙙𝙪𝙧𝙘𝙝 𝙙𝙞𝙚 𝙚𝙧 𝙖𝙡𝙡𝙚𝙨 𝙫𝙚𝙧𝙡𝙤𝙧.

Remus saß in einem kleinen Raum und frühstückte. Der Raum war spärlich eingerichtet. Nur das Nötigste befand sich drin.

Eine Deckenlampe, die über dem Frühstückstisch angebracht war, spendete genug Licht, um den Raum zu erleuchten. Eine Tasse mit dampfender Schokolade und das Brot auf dem Teller mit Aufstrich, wartete nur darauf von ihm verzerrt zu werden.

Frühstücken. Das war jedenfalls seine Intention gewesen, als er aus dem viel zu gemütlich und warmen Bett aufgestanden war.

Aber bevor er überhaupt einen Bissen des Brotes nehmen konnte, vernahm er ein Kratzen am Fenster. Ein brauner Waldkauz, der den Tagespropheten brachte und ungeduldig wieder am Fenster kratzte. Als er zum Fenster trat um es zu öffnen, sah er noch einen Bartkauz, der auf das Fenster zu glitt. Schnell öffnete er das Fenster, damit beide Eulen herein konnten. Er holte Wasser und gab ihnen etwas zum fressen. Nebenbei nahm er den beiden die Post ab. Verwundert bemerkte er, dass der Bartkauz einen Brief mitgebracht hatte. Wer hatte ihm diesen geschickt?

Der junge Mann starrte den Brief an, der in einer krakeligen Schrift, eindeutig von Hagrid verfasst, was er in dem Moment bemerkt hatte, an ihn adressiert war. Es befanden sich Tränenspuren auf dem
Briefumschlag, was sein Herzschneller schlagen und er nervös auf seiner Unterlippe kauen ließ. Schnell brach er das Siegel auf, entfaltete den Brief mit zittrigen Händen. Was in dem Brief niedergeschrieben war, wollte er nicht wahrhaben. Er las die Zeilen immer und immer wieder. Wort für Wort. Nein, sie konnten nicht tot sein. Sie durften nicht tot sein! Ihn ihm brach urplötzlich eine unkontrollierbare Wut aus.

Er katapultierte das Geschirr auf den den dunklen Holzboden, was ein ein ohrenbetäubendes Geräusch auslöste. Der Braunhaarige zuckte zusammen, hielt sich die Ohren zu und ging in die Hocke. Als er wieder aufstehen konnte, da das Geräusch nicht mehr wiederhalte, atmete er langsam ein und aus.

Er holte ein Kehrblech und einen Handfeger. Der junge Lupin zischte auf, als er sich an einer Kante des blauen Porzellans verletzte. Schnell steckte er seinen Finger in den Mund, damit er so eine Bandage holen konnte. Dabei schmeckte er das Blut. Seine Gedanken schwirrten nur noch um das eine Thema: Vollmond. Wie sollte er nur die Vollmonde ohne seine Freunde bewältigen. Sie waren sein Anker in der Brandung. Nachdem er sich um seine Verletzung gekümmert hatte und das Porzellan weggeschmissen hatte, ging er wieder zu dem Tisch.

Dort lag immer noch der Tagesprophet. Aber was war mit Sirius? War Sirius nicht der Geheimniswahrer gewesen? Hatte er die beiden an Voldemort verraten? Er wollte die Zeitung durchblättern. Lange musste er nicht suchen. Auf der Titelseite sah er Sirius. Er trug die Kluft, die so typisch für Gefangene aus Azkaban war und ein Nummernschild. ,,Sirius Black- Schuld am Mord der Potters?" lautete die Überschrift des Artikels.

Er zog jedes Wort auf. Er stockte. Sirius soll auch Peterumgebracht haben? Den armen und unschuldigen Peter? Man hatte nur einen Finger gefunden? War ja klar bei einer Explosion. Und dazu noch Muggle umgebracht? Wie konnte das passiert sein? Das war nicht der Sirius, den er kannte. War ihr Sirius, eher sein Sirius, wirklich nur gespielt, wie es der Tagesprophet verdeutlichen wollte? Ihm war schlecht. Wie konnte Sirius ihnen das nur antun?

Kannte er Sirius überhaupt wirklich? Waren sie überhaupt Freunde gewesen? Geliebte? War dies alles eine Täuschung? Remus konnte seine Gefühle nicht einordnen. Es war als würde in seinem Kopf ein Gedankenknäuelentstehen, welches er nicht lösen könnte. Aber eins wusste er.

Er wollte Antworten. Aber wie sollte er sie bekommen? Eins stand fest. Bitter schluckte er den Kloß, der sich in seiner Kehle gebildet hatte runter und kämpfte gegen die immer wieder aufkommenden Tränen an. Sirius Black war nicht mehr zu trauen.