Kapitel 2

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Schnell ging ich die Flure entlang, bis ich endlich bei dem großen Eingangstor von Hogwarts angekommen war. Ich stellte mich draußen an die Seite des Tores und hielt Ausschau nach meinen Freunden. Nach und nach liefen immer mehr Hexen und Zauberer an mir vorbei und ich erblickte auch schon mehrere neue Gesichter- die Erstklässer. Ich wünschte ich könnte noch einmal an meinen ersten Schultag zurück, um diese Aufregung zu spüren. Das war einer der besten Tage meines Lebens. Ich weiß noch wie mein Vater mich angeschaut hatte, als ich zum Slytherin Tisch gehen durfte. Er war stolz auf mich und wenn meine Mitschüler nicht da gewesen wären, hätte er bestimmt auch gelächelt.

Ich wurde aus meinen Erinnerungen gerissen als ich das Gesicht meines Freundes erblickte.
„Ethan, hey hier bin ich" rief ich. Es war mir egal wie mich die Anderen anschauten, weil ich durch die Menge schrie. Ich habe diesen Jungen so sehr vermisst auch wenn wir uns das letzte Mal vor zwei Wochen gesehen hatten. Er sah mich auch und kam auf mich zu.
„Charlie" er lächelte mich an und zog mich zu sich, um mir eine feste Umarmung zu geben. Er nuschelte in meine Schulter „Ich habe dich vermisst, ich will nicht in die große Halle. Ich will dir so viel erzählen."
Ich antwortete ihm zuerst nicht und genoss einfach die Umarmung. Sein Geruch war so gewohnt und ich wollte ihn nicht loslassen.
Nach einer Weile löste ich mich ein wenig von ihm und nahm seine Hände in meine „Du weißt ich werde bei der erste Versammlung dieses Jahr nicht fehlen"

„Es ist doch nur dieses eine Mal. Dumbledores Rede ist doch jedes Mal die gleiche"

„Ja das stimmt, aber nein Ethan, das mach ich nicht" entgegnete ich ihm und gab ihm einen Kuss, „wir haben danach Freizeit und können bis zur Sperrstunde reden"

„Du hast Recht, komm wir gehen rein"

Wie erwartet hatte Ethan Recht. Dumbledores Rede war langweilig und nicht einmal der sprechende Hut war besonders lustig. Anscheinend hatte dieser relativ gut geschlafen, denn heute behandelte er die Erstklässler sogar ziemlich gut. Aber das Essen war wie immer sehr gut. Ich liebte die Mahlzeiten auf Hogwarts.
Während des Essens sah ich meine Freundin Lucy nirgendwo, aber sie machte oft Mist also dachte ich mir dabei nichts. Wahrscheinlich schwänzt sie diese Versammlung einfach und hat direkt damit begonnen die Gemeinschaftstoiletten zu verunstalten. Ich würde sie sowieso später in unserem gemeinsamen Zimmer sehen.

Nach dem Essen ging ich zusammen mit Ethan nach draußen zum spazieren. Wir waren mittlerweile mehr als ein Jahr zusammen. Mein Vater war anfangs nicht ganz davon begeistert, dass ich einen Freund hatte, mal abgesehen davon, dass Ethan zusätzlich noch ein Huffelpuff ist und Dad ein paar Vorurteile hatte. Aber als er gesehen hat, dass Ethan echt nett und höflich ist und Mom ihm ein bisschen Vernunft eingeredet hat, war er schließlich doch zufrieden mit ihm. Jetzt verstehen sie sich sogar relativ gut und die beiden redeten eigentlich immer über Zaubertränke, da dies Ethan's kleine Leidenschaft ist.

Ich schaute Ethan an und bewunderte ihn. Er war so wunderbar und ich kann froh sein einen so netten und verständnisvollen Menschen zu haben. „Worüber denkst du jetzt schon wieder nach?" fragte er. Mittlerweile waren wir am Rand des schwarzen Sees angekommen und stehengeblieben. „Darüber dass du nen richtiger Idiot bist" entgegnete ich ihm.
„Ach so siehst du mich, das ist aber außerordentlich nett von dir" antwortete er mit einem grinsen.
„Ja genau so ist das" antwortete ich sarkastisch.
Ich lehnte mich seitlich an ihn dran und er legte seinen Arm um meine Hüfte. So standen wir eine Zeit lang einfach nebeneinander und beobachteten die spiegelnde Wasseroberfläche.

„Ahh" aufeinmal schrie ich auf. Jemand hat sich an uns herangeschlichen und mich an meiner Schulter angepackt. „Lucy, was machst du?!" sagte ich ziemlich laut in ihr Gesicht. „Ach nur das was ich immer mache, Hey Zwerg", grüßte sie Ethan und wuschelte durch seine Haare. „Ey Lucy, es reicht doch langsam, ich bin nicht mehr so klein wie im ersten Jahr. Aber danke ich hab dich auch vermisst" entgegnete Ethan leicht genervt, aber immer noch mit einem Lächeln auf dem Lippen.
„Oh nein Zwerg, du wirst in meinem Herzen immer der kleine schüchterne Huffelpuff sein." dann drehte sie sich zu mir und gab mir eine Umarmung „Und da ist ja mein Lieblingsbaum"

„Ich hab dich vermisst, wir werden heute Abend so viel zu erzählen haben."

Lucy nannte mich schon immer Baum. Wir hatten uns in dem dritten Schuljahr angefreundet und anscheinend haben sie meine schwarzen haare, meine blasse Haut and eine Birke erinnert, die früher neben ihrem Haus wuchs, bis er bei einem Sturm umgefallen war. Ich finde das ist ein ziemlich komischer Spitzname, aber Lucy ist zufällig und chaotisch, also passt es irgendwo schon wieder. Außerdem habe ich mich an den Namen schon gewöhnt und es würde etwas fehlen wenn sie aufhören würde mich so zu nennen.
Lucy nahm uns plötzlich an die Hände „Falls ihr es noch nicht bemerkt habt, es ist bald Sperrstunde und wir müssen rein gehen ihr Süßen, also kommt mit" und schon ging sie mit uns los. „Sonst stört es dich doch auch nicht Regel zu brechen" antwortete ich ihr mit einem Lachen.
Aufeinmal lies sie unsere Hände los und lief los. Währenddessen drehte sie sich einmal um und schrie „Heute schon und jetzt kommt, ihr seid mir zu langsam"

Ethan und ich gingen ihr hinterher und am Eingang von den Slytherin Räumen verabschiedeten wir uns. „Bis morgen" er gab mir einen Kuss auf die Stirn und er verschwand. Ich ging anschließend in mein und Lucy's Zimmer. Als ich ankam, redete sie schon mit Yoshi. „Manchmal denke ich echt du magst Yoshi mehr als mich" sagte ich lächelnd. Sie drehte sich zu mir um „Natürlich, er ist ja auch grün".
Lucy war die chaotische Person die ich kannte. Irgendwie war sie noch irgendwo kindisch und das machte sie lustig. Aber ich schätze an ihr vor allem dass sie auch komplett ernst sein konnte wenn man über Probleme reden wollte. Dies tat ich zwar nicht so oft, da ich nicht immer so offen war, aber trotzdem war das ein sehr toller Charakterzug an ihr.

Lucy und ich machten uns beide zum Schlafen fertig und gingen jeder in das eigene Bett. Ich hatte mein Bett aus dunklem Holz auf der rechten Seite unter einem Fenster aus dem man in den See schauen konnte und Lucy's Bett war auf der linken Seite mit ebenfalls einem Fenster. Zwischen uns war eine Kommode mit dem Terrarium für Yoshi und ein Terrarium für Lucy's Echse Abas.
Lucy hatte mir mal erzählt, dass sie ihre Echse so genannt hat, da in der griechischen Mythologie irgendein Gott jemanden Namens Abas in eine Eidechse verwandelt hatte. Die Einzelheiten hatte sie mir auch erklärt, aber ehrlich gesagt habe ich das alles vergessen.

Eigentlich wollten wir beide schlafen, da morgen unser erster Schultag war, aber wir hatten uns so viel über die Ferien zu erzählen, dass wir bestimmt noch 2 Stunden wach blieben. Lucy lebte meistens bei ihren Großeltern, da ihr Vater Alkoholiker war und sie es dort nicht mehr ausgehalten hat. Da ihre Großeltern in der Muggelwelt lebten, hatte sie viel Kontakt mit Muggeln und kannte sich gut aus, obwohl sie reinblütig war. Nach langem Erzählen, schliefen wir beide mit Vorfreude auf den nächsten Tag schnell ein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 20 ⏰

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