Where to find love

Kapitel 1

Kühler schwarzer Stein erstreckte sich über die gesamten Wände der geräumigen Halle der Festung. Im hinteren Teil des enormen Raumes stand ein riesiger aus dunklem Eichenholz gefertigter Thron mit silbern glänzenden Verzierungen. Auf den glänzenden Steinziegeln des Bodens spiegelte sich das gedimmte Kerzenlicht wider. Auf dem Thron saß ein in Schwarz, silberne Rüstung gekleideter Anführer. Zu beiden seinen Seiten standen in denselben Uniformen gekleidete Wachen mit Bajonetten in den Händen. In zwei Reihen saßen vor ihm hockend acht junge Männer in Trainingsuniformen gekleidet. Azriel hob seinen Kopf als sein Name aufgerufen wurde. Mit einer langen fließenden Bewegung stand er auf und lief auf seinen Herrscher zu. Die Stimmung im ganzen Saal war drückend, während der raubtierartige Vampirkrieger sich seinem Aufnahmeritual widmete. „Azriel, bist du bereit dein Leben dem Orden der Vampirkrieger zu widmen und für uns zu kämpfen?", seine Stimme donnerte durch die Halle und war der einzige hörbare Ton in dem totenstillen Raum. „Ja, mein König", sagte er bestimmt. Darauf hin zückte der vor ihm sitzende Mann ein Messer, der junge Vampirkrieger streckte seine Unterarme aus und der Herrscher setzte einen glatten Schnitt an beiden seiner Handgelenke an. Dunkelrotes Blut quoll aus den offenen Schnitten an den Armen des jungen Mannes. Mit einem leisen Geräusch fielen einzelne Tropfen des Blutes auf den Boden. Das Geräusch hallte in der großen Halle wieder. Der auf dem Thron sitzende Mann nahm eine durchsichtige Ampulle hervor, welche mit goldenen Strängen verziert war. Er ließ das Blut des jungen Vampirs in die Ampulle tropfen und verschloss diese dann. „Hiermit bist du in unseren Orden aufgenommen", sagte der Vampirkönig herrisch. Dies nahm Azriel als sein Zeichen und bewegte sich elegant zurück auf seinen Platz. Dasselbe Ritual wurde bei jedem der anderen sieben Schüler durchgeführt. Nach dem Ritual wurden die acht neu rekrutierten Vampirkrieger aus der Halle geleitet. „Hey Azriel", sein bester Freund stupste ihn an der Schulter an. Er drehte seinen Kopf zu dem über motivierten Vampir. "Wir sind endlich aufgenommen". „Du hast recht", sagte Azriel kühl und drehte seinen Kopf wieder gen Laufrichtung. Der Vampir war in seinen Gedanken versunken, er hatte Jahre auf den Moment gewartet, an dem er endlich die Ausbildung zum Krieger antreten dürfe. Er verabscheute Menschen nicht, allerdings wollte er seine Freunde und jene, mit denen er schon seit Kindesalter zusammen lebte, vor den Vampirjägern beschützen. Auch sein Vater war ein Krieger gewesen, doch beide seine Eltern waren bei einer Jagd von Vampirjägern ausgelöscht worden, jetzt würde er sie rächen. Die lauten Worte des Ausbilders rissen ihn aus seinen Gedanken, „aufstellen!", schrie er. Alle acht neu aufgenommenen Rekruten nahmen sofort Angriffsstellung ein und warteten auf weitere Befehle. Auch wenn Vampire durchaus in der Lage währen sich ohne Waffen zu verteidigen, war jeder Vampirkrieger im Besitz einer Waffe. Azriel hatte sich schon in den Ausbildungsjahren davor auf seinen Einhänder spezialisiert. Das Trainingsfeld erstreckte sich weit über den Schlosshof. Die Festung der Vampire war in den Fels gebaut so dass, das Trainingsfeld im Schatten lag. Überall auf dem Platz konnte man junge Männer und Frauen beim Training beobachten. Sie sprangen durch die Luft und landeten elegant wie eine Katze wieder auf dem Boden. Auch die acht Männer die gerade noch am Rande des Feldes standen bekamen den Befehl zu trainieren. Die Vampire verteilten sich an den rum stehenden Sportgeräten während der Trainer seine Runden zwischen ihnen lief. Die beiden Freunde hatten sich in Hörweite von einander platziert. Idris, Azriels bester Freund, unterhielt mit seinem Vortrag über seine neue Verehrerin den gesamten Trainingsplatz, während Azriel daneben nur seinen Klimmzügen zugewandt war. Als er sich das erste mal zu Wort kommen lassen wollte, steckte er, so wie Idris, sofort einen leichten Schlag auf seine Hände ein. "Trainieren nicht quatschen!", sagte der Aufseher. Azriel der von dem Schlag nicht allzu beeinträchtigt wurde, entlockte es ein Schmunzeln als sein Freund mit einem dumpfen Geräusch auf dem staubigen Boden landete. Gespielt empört sagte Idris, "so kriegt man dich also zum lachen", und rappelte sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht vom Boden auf. Als schon so langsam die Abenddämmerung eintraf machten sich die meisten Leute auf den Weg in die Kantine. Ein Schwall von Vampirkriegern zwängten sich durch den zweitürigen Eingang zu der großen mit Tischen und Bänken vollgestellten Halle. Alle ließen den langen Tag ausklingen bis die einen entweder zurück in ihre Räume gingen oder in der Dunkelheit mit einer Gruppe auf Jagd gingen. Gut getarnt lag die Festung in einem abgelegenen und verlassenen Industriegebiet von Brooklyn. Die einzelnen Jagd oder Patrouillegruppen bestanden aus jeweils fünf Vampierkriegern. An diesem Abend war Azriel für die Patrouille eingeteilt. Es war bereits dunkel und Azriel schlenderte nahe zu schon über das Gebiet , als er mit seinem Raubkatzen ähnlichen Gehör in 200 Meter Entfernung Geräusche war nahm.