Weißt du wozu du fähig bist? Ahnst du es auch nur ansatzweise?
Du liest die Zeitung oder schaltest den Fernseher ein und siehst die Nachrichten, Meldungen von Mord und Totschlag rieseln auf dich nieder und setzten sich auf deinen Schultern ab wie der Wetterbericht oder der Aktienkurs, du reagierst nicht einmal, wenn du hörst, dass ein Kind entführt und missbraucht wurde oder ein Mann erschossen, eine Frau gequält, enthauptet und zerstückelt wurde, eine ganze Familie in Raserei ausgelöscht. Einfach so.
Ja, sicher, einen leichten Schauer verspürst du, der dir durch die Glieder fährt, ein fast köstliches Unbehagen, das von dir Besitz ergreift, sich aber sofort wieder verflüchtigt, denn du weißt ja: Das hat nichts mit dir zu tun. So etwas passiert wo anders, nicht in deinem ganz normalen Leben, in dem du morgens jeden Tag zur Arbeit gehst und abends wieder nach Hause kommst, in dem du dich mit Freunden triffst, mit der Familie nach Spanien in den Urlaub fährst und zu Weihnachten die Schwiegereltern besuchst. So ist dein Leben Tag für Tag. Die Welt da draußen ist manchmal krank, aber dich geht das nichts an.
Bist du Sicher?
Ganz Sicher?
Was, wenn es dich doch betrifft?
Was, wenn du eines Tages aufwachst und entdeckst, dass in dir ein Monster lebt? Und sosehr du dich auch bemühst, es lässt sich nicht vertreiben oder beherrschen,es hat von dir Besitz ergriffen und lässt dich nicht mehr los. Was tust du dann?
Sophia führte ein ganz normales Leben bis zu ihrem fünften Geburtstag. An diesen Tag erinnert sie sich als wäre es gestern gewesen. Er veränderte alles. Anfangs dachten ihre Eltern es sei ein Schnupfen doch nach und nach merkte man das es nicht nur ein Schnupfen war. Es wurden etliche Untersuchungen durchgeführt und somit wurde ihre Kindheit zur Qual. Nach einer Zeit fand man raus das Sophia eine Fähigkeit hat die sonst kein anderer besitzt, sie hat Augen wie ein Vampir, sie sieht Gegenstände die 50km weit weg sind gestochen scharf. Das ihr niemand glaubte ist verständlich, immerhin gibt es so was nicht. Ihre Eltern kümmerte es nicht wie es ihr ging geschweige den wie sie sich fühlte. In ihren Augen war Sophia ein Fehler. Ein Fehler den man einfach aus seinem Leben löscht und ins Heim gibt. Dort wuchs sie auf bis sie 15 war, keine Familie wollte sie haben weil sie anders ist. Die Menschen sind Gewohnheitstiere die nichts anderes, außergewöhnliches haben können. Sie kommen damit nicht klar wen ein Mensch anders ist und aus der Reihe sticht. So war es auch mit Sunny, so wurde sie von ihren wenigen Freunden genannt, weil sie trotz ihrer Vergangenheit so viel positives und gutes ausstrahlt was nicht selbstverständlich ist. Ihre beiden besten Freunde Kyara und Sia lernte sie in der Nervenheilanstalt kennen. Sia hatte etliche Selbstmordversuche hinter sich und umso mehr Narben auf den Armen doch mit der Zeit lernte sie eine Art Schutzmauer aufzubauen so das jeder Hass und Schmerz an ihr abprallte wie Rauch von einer Scheibe. Kyara hingegen hat Schizophrenie. Schon als Kleinkind hatte sie imaginiere Freunde mit denen sie spielte. Doch mit den Jahren wurde es schlimmer und sie kam in psychologische Behandlung. Es sind Tage wie diese an denen es regnet und alles trüb ist, die Sia und Sunny deprimieren sie hassen es wen es regnet doch der Gedanke das sie in einer Woche auf den Videodays sind bringt sie zum lachen. Außer Sia sie hat schon lange nicht mehr gelacht selbst wenn sie etwas total Witzig findet bewegt sich ihr Mund keinen Millieter. Das einzige mal als man sie lachen sah war der Tag an dem sie raus durfte. Raus an die Luft, sie durfte den Wind spüren, die Vögel hören und den Geruch von Sommerregen wahrnehmen, doch das ist auch schon wieder drei Jahre. Mittlerweile sind alle drei Mädchen nur noch in Behandlung und haben alle eine Wohnung, dennoch haben sie alle um die gleiche Uhrzeit am gleichen Tag einen Termin bei ihren Psychologen und eine Stunde davor treffen sie sich und reden über Gott und die Welt. An diesem verregneten Tag war der Videoday das Thema Nummer eins. Doch diese eine Stunde, verging so schnell das es ihnen vorkam als währen es zehn Minuten gewesen. Nach ihren Sitzungen machten sie noch kurz den Treffpunkt für den Videoday aus und gingen nach Hause.
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Auf den Scherben einer heilen Welt
FanfictionWenn du gerne Geschichten mit einem Happy End liest, solltest du lieber weg klicken. In dieser Geschichte gibt es kein Happy End auch kein glücklichen Anfang und nur wenig Erfreuliches mittendrin. Es geht um drei Junge Mädchen die keine schöne Verg...