2. Verdammt nochmal

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-𝑩𝒂𝒌𝒖𝒈𝒐𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕:

Blinzelnd öffnete ich die Augen und wusste erstmal nicht, wo oben und unten war.
Quählend langsam gewöhnte ich mich an das helle Licht und versuchte, mich aufzusetzen. Nach dem zweiten Versuch klappte das auch und ich lehnte an der Wand, neben der das Bett stand und starrte auf mein vebundenes Bein.
Da bemerkte ich erst den Druck... in mir. Kein körperlicher Druck, sondern ein fieses Stechen in der Brust, welches ich nur zu gut kannte. Ich zog vorsichtig die Beine an und hielt mir panisch den Kopf. Das konnte nicht sein. Was war das bitte für eine Quirk, die ich abbekommen hatte?
Ich stand schnell auf. Etwas zu schnell. Ich riss mir die Infusionen aus dem Arm und begann, zu humpeln. Dann, zu rennen... aus dem Raum raus, durch den Gang, aus dem Gebäude. Auf dem Weg versuchte ich, die Tränen zurückzuhalten und rannte an jedem vorbei, ohne die Personen auch nur anzusehen.

Immer schneller rannte ich durch die Wiesen, bis mein Bein nichtmehr mitmachte und ich keuchend unter einer kleineren Brücke zum Halten kam. Mein Bein tat höllisch weh und ich kämpfte krampfhaft dagegen an, loszuheulen. Zitternd setzte ich mich an die Wand gelehnt hin und atmete tief durch. Scheiße, Scheiße! Scheiße!! "Scheiße!" rief ich unabsichtlich laut aus und schlug mir die Hand vor den Mund. Ich konnte es nichtmehr zurückhalten und spürte, wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Was war nur los mit mir?...
Schluchzend und wütend über mich selbst nahm ich die Hand weg und schlug gegen die Steinhalterung der Brücke über mir.
Plötzlich hörte ich etwas weiter entfernt einen Ruf. "Bakubro! Wo bist du?!" ertönte Shitty-hairs Stimme. Und das etwas näher, als mir lieb war. Keuchend starrte ich für ein paar Sekunden auf einen Fleck und schloss dann die Augen. 'Komm runter, du Knallkanone' dachte ich mir und wischte mir die Tränen weg. Wenn das auch nur irgendjemand erfahren würde, würde ich als schwach dastehen und genau das war es, was ich nie wollte. Also atmete ich tief ein und setzte die sture Miene auf, die jeder von mir kannte. Ich stand auf und verlagerte das Gewicht, als der stechende Schmerz im Bein mir erst bewusst wurde und ich wegknickte. Schnell hielt ich mich an der Wand fest und hob den Fuß an. Dann eben so...
Also streckte ich die Arme nach hinten und hüpfte mithilfe kleinerer Explosionen unter der Brücke hervor, fast in Kirishima rein.
"Woah!? Da steckst du. Wieso bist du nicht in deinem Zimmer und ruhst dich aus? Tut es nicht weh?" laberte er mich schonwieder voll. "Schnauze!" fuhr ich ihn an und blieb auf einem Bein stehen. Ich unterdrückte dieses Verlangen, ihm alles zu erzählen und los zu heulen. Das wäre-... "Hallo?" riss Kiri mich aus den Gedanken. "Willst du jetzt, dass ich dir helfe, zu gehen oder fliegst du zur Schule?" fragte er nochmal. "Hm..." brummte ich und balancierte immernoch auf einem Bein. "Ach, komm schon." lachte Shitty-hair und kam näher. Murrend nahm ich sein Angebot an und legte einen Arm um seine Schultern.

"Was fällt dir ein, Knallkopf!?" beschwerte sich Mina, als shitty-hair mich auf einen Sessel bei den anderen ablieferte. Ich, der hälfte-hälfte Bastard, shitty-hair, Mina, Deku und Ochako waren in einem Raum. Ich lehnte mich nach hinten und drehte den Kopf weg. "Hatte halt kein Bock auf Krankenhaus." murrte ich und unterdrückte das Zittern in meiner Stimme. "Aber das tut weh, oder?" meinte Todo nebenbei und stupste mein verletztes Bein leicht an. Ich sog scharf die Luft ein und zuckte zurück. "Hörst du auf!" "Kachhan, bitte lass dich verarzten. Dann können wir herausfinden, welche Quirk dich getroffen hat." bat Deku mich ruhig und es wurde still. Ich wusste bereits, was diese Quirk auslöste...

"Also gut, auf gehts, Knalltüte." lachte Mina und ich humpelte neben ihr in Richtung des Krankenzimmers, aus dem ich vorher noch geflohen bin. Ich spürte die ganze Zeit einen bestimmten Blick auf mir und es wurde langsam nervig. "Hey, Nerd!" "J-ja, kachhan?" kam es von hinten. "Bist du in mich verknallt, oder warum starrst du mich so an?" grummelte ich und Mina blieb plötzlich stehen, was mich fast zum Fallen brachte. Ich fing mich im letzten Moment und knurrte "Was soll den das jetzt werden?" Da bemerkte ich, dass mich jeder überrascht ansah. Deku wirkte panisch. "Was'n jetzt los?" "Nix, komm weiter." meinte shitty-hair schnell und zog mich statt Mina weiter.

Drei Stunden später war es dunkel und ich hatte endlich meine Ruhe. Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, meine Tränen zurückzuhalten und mittlerweile schon eine halbe Stunde geheult. Mein Bein tat immernoch weh, mir war schwindelig und ich fühlte mich so traurig, als würde meine Welt zusammenbrechen..Aber schlafen konnte ich so auch nicht. Also zog ich fluchend die Decke zurück und wischte mir über die Augen. Da klopfte es an der Tür. Ich stand wankend auf und humpelte zur Tür. Kurz davor wurde mir nochmal schlecht, aber ich öffnete trotzdem. Dahinter stand Deku...

Erschrocken starrte er mich an, als er meine verweinten Augen sah. Ich lehnte mich an den Türrahmen und murmelte irgendwas vor mich hin. So langsam verließ mich die Kraft.
"K-kachhan?" flüsterte der Brokkoli vor mir und berührte mich an der Schulter. Im selben Moment stieg ich nach vorne und Deku fing mich auf.
Ich hing keuchend an ihm und hatte Mühe, bei Bewusstsein zu bleiben. "Kachhan, w-was ist los?" fragte Deku und ging mit mir auf die Knie. Ich setzte mich an den Türrahmen gelehnt hin und der Kleinere kniete neben mir.

𝑰𝒕 𝒉𝒖𝒓𝒕𝒔, 𝒅𝒆𝒌𝒖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt