Osterüberraschung | Teil 2

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Unruhig lief Finny auf und ab. Aus einem ihr unerklärlichem Grund war ihr die Organisation in die Hände gelegt geworden und nun befürchtete sie die ganze Zeit, etwas würde schiefgehen.
Sie ging neben der Lagune in die Hocke, steckte ihre Hand ins Wasser und teilverwandelte diese.

Blue, Shari, Noah?, funket sie zuerst die Delfinclique gedanklich an. Ihnen hatte Finny aufgetragen, die Lehrer ein wenig an der Nase herumzuführen, damit sie nicht auf den Auffuhr aufmerksam wurden. Passt alles bei euch?
Alles meerig!, vernahm Finny Sharis glockenhelle Stimme in ihrem Kopf. Die Lehrer ahnen sowas von GAR nichts, stimmte Blue ihr zu.

Finny lächelte. Auf die drei konnte man sich verlassen. Super, danke!, schickte sie den dreien in den Kopf.
Das Mädchen mit den blauen Haaren blickte auf ihre Liste. Tiago und Jasper sollten das Bootshaus, in dem sie beschlossen hatten zu feiern dekorieren.
Wie weit seid ihr?, fragte Finny auch sie. Fertig!, erklang sogleich Jaspers Stimme in ihrem Kopf. Sieht alles voll schön aus, wir holen jetzt gleich das Essen von Izzy und Chris.

Diese beiden hatten irgendwie Joshua bezirzt, ihnen die Küche zu überlassen und waren schon fleißig am Backen.
Erneut atmete Finny tief durch. Alles klappte. Sie brauchte sich keinen Stress zu machen.

Schnell verwandelte sie ihre Hand zurück und lief zu ihrer Hütte.
Bevor Ella und Toco (die irgendwie, Finny wollte nicht wissen, wie, ein Auto, das groß genug für alle Gäste war und einen Fahrer herangeschafft hatten) mit den Gästen zurückkamen, musste Finny dringend ein paar Ostereier verstecken. Denn Ostern ohne Ostereier - das ging ja nicht.

Lenora hatte Schokoladeneier gekauft und wartete schon vor ihrer Hütte.
„Schnell, schnell, schnell, die anderen kommen bestimmt gleich!", trieb diese Finny an. Sie reichte ihr eine Tüte, die bis oben hin mit süßen Leckereien gefüllt war.

„Ich würde sagen, am besten verstecken wir nur hier ums Bootshaus herum, oder?", fragte Lenora Finny und sie nickte. Andere Schüler wollten vielleicht lernen oder ihre Ruhe haben, da war es gut, wenn sie nicht so viel Platz der Blue Reef einnahmen.

Nachdem sie die Ostereier versteckt hatten, liefen sie in Richtung Parkplatz. Es konnte sich nur noch um Minuten handeln, bis die Gäste kamen und sie wollten sie schließlich alle zusammen begrüßen.

Als sie die Eingangstür erreichten, fuhr schon der Bus um die Ecke und Finny strahlte. Endlich hatte alles geklappt, hatten sich alle Bemühungen gelohnt.
Gerade wollte sie das Schulhaus verlassen und die Gäste begrüßen, da hielt eine Hand sie am Arm fest.
Erschrocken drehte Finny sich um und blickte in Jack Clearwaters Gesicht.

„Finny, was ist das für ein Bus? Hast du damit etwas zu tun?", fragte der Lehrer sie stirnrunzelnd.
„Was, ich?", erwiderte Finny empört. „Ich wollte nur die Sonne draußen genießen."
„Augenverdrehend sah Mr. Clearwater sie an. Sie sah genau, dass er ihr nicht glaubte, seufzte und erzählte von ihrer Planung.

Als sie geendet hatte blickte der Schulleiter sie verblüfft an. „Du willst mir also sagen, dass da draußen 30 Schüler aus der ganzen Welt stehen?"
Finny wand sich unter seinem Blick. „In etwa?"
Der Weißkopfseeadler schüttelte den Kopf. „Mann, Finny, was stellt ihr nur immer an?"

„Wir haben uns so vermisst und dachten, Ostern ist ein guter Grund, sich wiederzusehen!", versuchte Finny sich zu erklären.
„Und sie und Miss White dürfen auch mitfeiern", fügte sie schüchtern hinzu.
Kurz umspielte ein Lächeln Jack Clearwaters Gesicht und Finny wusste, dass sie ihn hatte.

„Ihr räumt aber die komplette Küche und das Bootshaus wieder auf, ja?", fragte er streng.
Jetzt grinste Finny breit. „Versprochen!", rief sie.
„Na dann", sagte der Schulleiter, jetzt auch lächelnd, „lasst uns mal unsere Gäste begrüßen."

Es wurde die beste Party, die Finny je erlebt hatte. Finny und Chris sorgten für gute Musik, es gab tolles Essen und alle schienen so fröhlich.
Alle Mühe hatten sich gelohnt und jetzt konnte Finny die Party endlich auch selbst genießen.
„Es ist so meerig!", rief Shari laut und Finny begann zu lachen.

Meerig, ja, das traf ihren derzeitigen Gemütszustand sehr gut.

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