"Die ganze Welt hat sich gegen mich verschworen", beschwerte ich mich bei meiner besten Freundin Jacky, während ich etwas zu aggressiv von meinem Apfel abbiss.
"Vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm", versuchte die schwarzhaarige Schönheit neben mir mich vergeblich aufzumuntern. Sie tätschelte mir dabei sogar unbeholfen die Schulter. Hatte ich erwähnt, dass Jacky nicht so gut mit Gefühlsausbrüchen von anderen umgehen konnte? Nein? Konnte sie auf jeden Fall nicht, aber sie gab ihr bestes, weshalb ich mir ein halbherziges Lächeln auf die Lippe zwang.
Grund für meine Weltuntergangsstimmung war Herr Krivatsch. Stellvertreter Schuldirektor meiner High-School und gleichzeitig Betreuungslehrer der Schülerzeitungs-AG. Einer AG, der ich seit ich auf diese Schule gekommen bin angehörig bin und den größten Teil meiner Freizeit schenkte.
Schreiben war die eine große Leidenschaft die ich hatte und in der ich tatsächlich einigermaßen gut war. Da ich nach meinem Abschluss in ungefähr drei Monaten eine Kariere als Journalistin anstrebte, war die Schülerzeitung für mich eine gute Gelegenheit erste Erfahrungen zu sammeln.
Die diesjährige Abschlussausgabe war in dem Sinne besonders, als das sie ebenfalls in einem Landesweiten Wettbewerb eingereicht werden würde. Die Gewinner bekamen einen Praktikumsplatz in einer der angesehensten Redaktionen.
Und jeder wusste, das Praktika in dieser Branche oftmals der erste Weg zum Erfolg waren.
Daher war es mir besonders ein Dorn im Auge, als mir Herr Krivatsch zu Beginn der Pause eröffnet hatte, dass ich dabei mit Jason Baker dem Quarterback unserer Schule würde zusammenarbeiten müssen.
Jason hatte irgendwie Scheiße gebaut, so genau hatte ich zu dem Zeitpunkt schon gar nicht mehr zugehört, und musste sich nun im Zuge eines Deals mit den Direktor in einer AG beteiligen. Meiner AG.
Natürlich hatte ich versucht meine Bedenken zu äußern, aber Herr Krivatch hat sehr schnell deutlich gemacht, dass ich keine andere Wahl hatte.
Nach diesem unerfreulichem Gespräch hatte ich mich sofort auf die Suche nach meiner besten Freundin gemacht und nun saßen wir wenig später an unserem Stammplatz, einer Bank am Rande des Schulhofes, an dem wir in der Regel stets unsere Ruhe hatten und ich machte meinen Unmut endlich Luft.
"Jason ist schlimmer als schlimm", gab ich überzeugt von mir und pustete mir eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus meinem Zopf gelöst haben muss.
Vielleicht war es hart von mir so über einen Menschen zu urteilen, den ich kaum persönlich kannte, aber Jasons Ruf eilte ihm nun mal voraus und dieser war alles andere als besonders gut.
Er war dafür bekannt kaum etwas wirklich ernst zu nehmen, wie konnte ich also etwas anderes annehmen, als dass er mich in meiner Arbeit behindern würde? Ich spielte ganz sicher nicht seine Babysitterin nur weil kein anderer in der Lage war das Chaos das er magisch anzog im Zaum zu halten.
Ich biss erneut in meinen Apfel, wobei ich fast zu fest zubiss und ein Stück Schale zwischen meinen Zähnen hängen blieb. „Ich meine, wieso ausgerechnet ich? Es gibt so viele andere Leute in der AG, die vielleicht nichts Besseres zu tun haben, als sich mit einem aufgeblasenen Footballspieler rumzuschlagen. Aber nein, es musste natürlich mich treffen."
Jacky hob eine perfekt gezupfte Augenbraue und warf mir einen skeptischen Blick zu. „Jen, so schlimm kann es doch nicht sein. Klar, Jason ist... na ja, Jason. Aber vielleicht hat er ja auch eine nette Seite, die du noch nicht kennst."
Ich schnaufte spöttisch. „Eine nette Seite? Das bezweifle ich. Der Typ hat noch nie in seinem Leben etwas ernst genommen, außer vielleicht sein Spiegelbild. Er ist arrogant, selbstverliebt und... hast du mal gesehen, wie er Leute behandelt, die nicht zu seinem 'coolen' Kreis gehören? Nein, danke. Ich werde ihm sicher keine Gelegenheit geben, meine Nerven zu ruinieren."
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Love and Newspaper
Novela Juvenil„Am Ende wirst du mir gehören", seine moosgrünen Augen blitzten siegessicher auf, als er seinen lächerlichen Besitzanspruch vorlauten ließ. Er war einer der Coolen, einer der es gewohnt war zu bekommen was er begehrte. „Am Ende wirst du dir wünschen...